Unternehmen

Über 40 Jahre State-of-the-Art-Diagnostik

29.05.2020 -

Im Kampf gegen Covid-19: Abbott entwickelt ein Testverfahren zum Nachweis von Antikörpern.

Der Kampf gegen das neuartige Coronavirus betrifft alle Menschen weltweit – neben der Suche nach einem Impfstoff sind Testverfahren eine wichtige Komponente.

Während PCR-Tests eine akute Infektion nachweisen, dienen Antikörpertests dazu zu bestimmen, ob ein Mensch eine Infektion bereits durchlaufen hat. Neben einem besseren Verständnis für das Virus lassen sich so Informatio­nen gewinnen, wie lange Antikörper im Körper verbleiben und ob sie den Träger immun machen. Dieses Wissen kann anschließend dazu beitragen, die Entwicklung von Impfstoffen zu unterstützen und Behandlungsstrategien zu entwickeln. Ende April hat auch das weltweit tätige Gesundheitsunternehmen Abbott die CE-Kennzeichnung für einen laborbasierten serologischen Bluttest zum Nachweis des Antikörpers IgG gemäß der IVD-Richtlinie (98/79/EG) erhalten. Waren zu Beginn des Markteintritts schon 100.000 Tests in Deutschland verfügbar, werden es bis Ende Mai circa zwei Millionen sein.

Sensitivität und Genauigkeit von fast 100 Prozent

Bei dem Antikörper-Test wird über eine Blutprobe ermittelt, ob der Patient schon mit dem SARS-CoV-2 infiziert wurde. Dafür gibt es zwei Arten von Antikörpern: Das IgM wird bereits zu Beginn einer Infektion gebildet. Dar­über hinaus gibt es einen weiteren Antikörper, das IgG. Dieses lässt sich ab ein bis zwei Wochen nach Infektion sowie lange im Anschluss im Körper nachweisen. Hierbei handelt es sich um den Antikörper, den die Testverfahren von Abbott messen und der eine Spezifität und Sensitivität von fast 100 Prozent aufweist. Produziert wird der SARS-CoV-2-IgG-Test in Europa, wichtige Bestandteile werden auch am deutschen Hauptstandort von Abbott in Wiesbaden hergestellt. Zudem wird vom dort ansässigen Distributionszentrum die nationale, aber auch die internationale Auslieferung der Antikörper-Tests koordiniert. Dieses verschickt jährlich aber auch weitere 2,4 Millionen Lieferungen von anderen Produkten in mehr als 150 Länder weltweit. Darüber hinaus befindet sich in Wiesbaden die Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die den amerikanischen Mutterkonzern bei der Entwicklung des SARS-CoV-2-IgG-Tests federführend unterstützt hat.

Modernes Center of Excellence

Forschung und Entwicklung sowie Produktion haben am größten und ältesten Abbott-Standort in Deutschland Tradition, denn er ist geprägt vom Geschäftsbereich Diagnostics: Bestand die Produktion vor 40 Jahren noch aus fünf Personen, arbeiten dort heute rund 1.800 Mitarbeiter in zwölf Gebäuden verteilt auf 57.000 m² Geschäftsfläche. Davon arbeiten rund 1.200 Menschen tagtäglich mit großem Engagement an der Entwicklung, Produktion und Distribution von innovativen Testverfahren. Jährlich werden so rund 550 Millionen Tests aus unterschiedlichsten Bereichen gefertigt. In den kommenden Jahren soll die Produktion sukzessive weiter ausgebaut werden. Nur einer der Gründe, warum Abbott seit Jahren eine führende Rolle in der Diagnostik einnimmt. Schon seit Jahrzehnten ist Abbott auf die Diagnose von Infektionskrankheiten wie Hepatitis und HIV spezialisiert. So entwickelte das Unternehmen in den 80er Jahren beispielsweise den weltweit ersten HIV-Test. Als weltweit anerkanntes Center of Excellence verfügt Abbott über ein einzigartiges Know-how und hat – neben der fortlaufenden Entwicklung und Produktion von diagnostistischen Tests und Testssystemen für das Kernlabor sowie für die Molekulardiagnostik – vor einigen Jahren das Global-Surveillance-Programm ins Leben gerufen. Dieses Programm überwacht Viren, um Mutationen zu identifizieren und so sicherzustellen, dass die diagnostischen Tests immer auf dem neusten Stand sind. Als Teil dieses Programms wurde Ende 2019 ein ganz neuer HIV-Subtyp entdeckt. Das dort gesammelte Wissen kam auch bei der Entwicklung der SARS-CoV-2-Antikörper-Tests zum Einsatz.

Weltweit führend in der ­Gesundheitstechnologie

Gegründet wurde Abbott vor über 130 Jahren von dem Arzt Dr. Wallace C.
Abbott in Chicago, USA. Heute ist es eines der größten diversifizierten Health-Technology-Unternehmen der Welt und bietet Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Diagnostik, Ernährung, Markengenerika und Medizintechnik für Diabetesmanagement, Herz- & Gefäßtherapie und Neuromodulation an. Dafür setzen mehr als 107.000 Mitarbeiter weltweit alles daran, die Gesundheit der Menschen in 160 Ländern nachhaltig zu verbessern. In Deutschland sind es derzeit mehr als 3.500 Mitarbeiter an neun Standorten. Seit Jahrzehnten ist Abbott auf die Diagnose von unterschiedlichsten Infektionskrankheiten spezialisiert. Der Geschäftsführer für Deutschland, Österreich, Schweiz für die Diagnostiksparte bei Abbott Dr. Kay Brunner erläutert, mit welchen SARS-CoV-2-Tests Abbott die weltweite Diagnostik und den Kampf gegen das Virus unterstützt.

M&K: Covid-19 ist in aller Munde. Was trägt Abbott eigentlich dazu bei, um das Virus zu bekämpfen?

Dr. Kay Brunner: Abbott bietet in Deutschland derzeit zwei Tests zur Unterstützung der Diagnose von Covid-19 an. Zum einen gibt es den Molekular-Test – die PCR (Polymerase Chain Reaction) –, der aufzeigt, ob man sich frisch mit dem Virus infiziert hat. Zudem haben wir seit Ende April auch einen Antikörpertest im Portfolio. Dieser Test überprüft die Anwesenheit von IgG-Antikörpern. IgG lässt sich ab ein bis zwei Wochen nach einer Ansteckung nachweisen, verbleibt üblicherweise lange im Körper und ist damit ein wichtiger Indikator für eine durchgemachte Infektion.

Was zeichnet den Abbott-Antikörpertest aus?

Brunner: Abbott ist ein führender Hersteller von Diagnostikprodukten für virale Infektionskrankheiten wie Hepatitis, HIV und Eppstein-Barr. So hat Abbott z.B. in den 80 er Jahren den weltweit ersten HIV-Test entwickelt. Unser Global-Surveillance-Programm überwacht kontinuierlich die Entwicklung und Mutationen von Viren weltweit und hat z.B. Ende 2019 einen neuen HIV-Subtyp entdeckt. Dieses gesammelte Wissen über Viren und ihr Verhalten hat Abbott bei der Entwicklung des SARS-CoV-2-IgG-Antikörpertests eingesetzt und ist sehr stolz darauf, bei der Bekämpfung der Covid-19 Pandemie neben der molekularen Diagnostik einen IgG-Antikörpertest mit einer Sensitivität von 100 % 14 Tage nach Auftreten von Symptomen und einer Spezifität von > 99,6 % einbringen zu können.

Warum sind Antikörpertests bei der Bekämpfung von Covid-19 so wichtig?

Brunner: Antikörpertests werden es der medizinischen Fachwelt ermöglichen, das Virus besser zu verstehen. Die Bereitstellung dieser Art von Tests tragen dazu bei, den Ausbruch des Virus sowohl jetzt als auch längerfristig besser zu steuern, sowie zur Entwicklung von Impfstoffen und Behandlungen von Covid-19 beizutragen. Zudem sind hochwertige Antikörpertests von entscheidender Bedeutung, um zu verstehen, wie lange Antikörper nach einer Infektion im Körper verbleiben und ob diese eine Immunität bewirken.

Zur Person:

Dr. Kay Brunner studierte Medizin in Würzburg und Betriebswirtschaft in Hannover. Seit vielen Jahren kombiniert er seine beiden Leidenschaften in leitenden Funktionen in führenden Diagnostik-Unternehmen. Als Geschäftsführer für Deutschland, Österreich, Schweiz ist er für die Diagnostiksparte bei Abbott verantwortlich. Zudem engagiert er sich seit 2019 im Vorstand des Verbandes der Diagnostica-Industrie (VDGH).


 

Kontakt

Abbott GmbH

Max-Planck-Ring 2
65205 Wiesbaden

+49 6122 58 0
+49 6122 58 1244

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