UKGM: Gynäkologisches Krebszentrum Marburg durch Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert
21.10.2011 -
Das Gynäkologische Krebszentrum am Universitätsklinikum Marburg (ZGynO) wurde erneut durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert und bietet Frauen aus der Region mit gynäkologischen Krebserkrankungen eine hohe Versorgungsqualität.
Nach der Erstzertifizierung als gynäkologisches Krebszentrum im September 2010 erfolgte nun ein sogenanntes Überwachungsaudit durch OnkoZert und den TÜV-Süd. OnkoZert prüft dabei die Einhaltung der Vorgaben durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG).
Ziel der DKG ist es, die Entstehung von onkologischen Zentren mit einem festgelegten qualitativen Anspruch auf freiwilliger Basis zu fördern und somit die Versorgung von Krebspatientinnen zu verbessern. Durch den TÜV-Süd wird die Umsetzung eines Qualitätsmanagementsystems entsprechend DIN EN ISO 9000 überprüft. Die Kontrolle durch OnkoZert und TÜV-Süd wird als Audit bezeichnet.
Das sogenannte Überwachungsaudit im September 2011 war für das ZGynO erfolgreich. Das Gynäkologische Krebszentrum Marburg ist neben drei weiteren gynäkologischen Krebszentren in Hessen das einzige seiner Art in Mittelhessen. Das bedeutet, dass in Marburg für Frauen aus der Region und darüber hinaus sehr hohe Versorgungsqualität bei gynäkologischen Krebserkrankungen, beispielsweise Krebs der Gebärmutter, des Gebärmutterhalses, der Eierstöcke, der äußeren Genitale, angeboten und verwirklicht werden kann. Mit mehr als 130 Ersterkrankungen werden in Marburg die meisten Patientinnen im Vergleich zu den anderen gynäkologischen Krebszentren in Hessen behandelt.
Zu den Folgen von Zentrumsbildung und Zertifizierung für die Patientinnen der Frauenklinik äußerte sich deren Direktor Prof. Dr. Uwe Wagner: „Die Behandlungen von gynäkologischen Krebserkrankungen orientieren sich an den aktuellen Empfehlungen, die unter anderem durch Fachgesellschaften in Leitlinien dokumentiert werden. Unsere Patientinnen sollen die Gewissheit haben, dass in der Frauenklinik und dem gynäkologischen Krebszentrum die aktuellen, bestmöglichen Diagnostik-, Therapie- und Nachsorgebausteine angeboten und eingesetzt werden unter Berücksichtigung der speziellen individuellen Situation einer Patientin. Dieses sollte gelten mit und ohne Zertifizierung. Die Zertifizierung macht dies nach außen und nach innen transparent und unterstützt einen ständigen Verbesserungsprozess in unserer Klinik zum Wohle für unsere Patientinnen und deren Angehörigen".
Neben dem Nachweis eines Qualitätsmanagementsystems sind fachlich-klinische Anforderungen zu erfüllen:
- Eine bestimmte Anzahl von Neuerkrankungen und Wiedererkrankungen (Rezidive), Anzahl und Qualität von Operationen und Chemotherapien,
- eine Zusammenarbeit mit anderen klinischen Abteilungen
- und eine Vernetzung mit ambulanten Versorgungsstrukturen, Reha-Einrichtungen und auch Selbsthilfegruppen ist zu knüpfen und zu fördern.
„Die Zusammenarbeit mit anderen stationären und ambulanten Leistungserbringern ist erforderlich, um die beste Versorgungs- und Lebensqualität für Patientinnen mit gynäkologischen Krebserkrankungen zu erreichen. Deshalb bedeutet für uns die Zertifizierung des gynäkologischen Krebszentrums eine Bestätigung unserer Bemühungen, gemeinsam neben und mit allen in Frage kommenden Leistungserbringern unseren Beitrag für die Frauen zu leisten", so Professor Wagner.
Die Universitätsklinikum Marburg ist sehr aktiv und erfolgreich bei der Etablierung und Führung von onkologischen Organzentren, was seinen zentralen Ausdruck im Comprehensive Cancer Center findet. Charakteristisch sind transparente, Leitlinien orientierte Behandlungspfade, ein umfassendes Qualitätsmanagementsystem, die Verpflichtung zu einem ständigen Verbesserungsprozess und die individuelle Betreuung und Beratung der einzelnen Patientinnen und Patienten.