Aus den Kliniken

UKGM: Marburger Kompaktkurs „Notfallmedizin“ erfolgreich abgeschlossen

30.03.2011 -

Der Marburger UKGM-Kompaktkurs unter Leitung von Dr. Clemens Kill ist in diesem Frühjahr wieder erfolgreich abgeschlossen worden: 45 Ärzte haben damit für sich die Grundlage einer späteren Notarzttätigkeit im Rettungsdienst gelegt. Für die Zusatzbezeichnung „Notfallmedizin" sind neben der Kursteilnahme zwei Jahre klinische Tätigkeit, davon mindestens sechs Monate in Intensivmedizin, Anästhesiologie oder Notaufnahme sowie 50 Notarzteinsätze unter Anleitung eines erfahrenen Notarztes erforderlich.

Veranstaltet wird dieser Kurs zwei Mal im Jahr vom Zentrum für Notfallmedizin am Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Marburg, in Kooperation mit der Akademie für Ärztliche Fortbildung und Weiterbildung der Landesärztekammer Hessen und dem DRK Rettungsdienst Mittelhessen. Das Ziel: Zukünftigen Notfallmedizinern theoretisches und praktisches Wissen und Rüstzeug für ihre spätere Tätigkeit an die Hand zu geben. 45 Teilnehmer aus Aschaffenburg, Bad Soden, Burgwald, Fränkisch-Crumbach, Frankfurt am Main, Friesoythe, Gießen, Kelkheim, Korbach, Lich, Mannheim, Marburg, Mörfelden-Walldorf, Neuhof, Niederweimar, Querfurt, Rosbach, Rüsselsheim, Wabern, Wetter, Wetzlar und Zwingenberg konnte Dr. Clemens Kill, der Leiter des UKGM-Zentrums für Notfallmedizin, dieser Tage auf den Lahnbergen begrüßen. Das Programm wurde in Zusammenarbeit mit vielen Ärzten aus den Kliniken des UKGM-Standorts Marburg präsentiert.

Der neun Tage dauernde Kurs umfasst ein Bündel von Themen, unter anderem:

  • Organisation des Rettungsdienstes
  • Schockbehandlung
  • Notfallmedikamente
  • Umgang mit Schmerz- und Schlafmitteln
  • Basisdiagnostik und Therapie
  • Luftrettung
  • Frei machen und frei halten der Atemwege, Beatmung
  • Traumatologie
  • Polytrauma (Mehrfachverletzungen)
  • Training von lebensrettenden Maßnahmen
  • Wiederbelebung in Theorie und Praxis
  • Periphere und zentrale Venenzugänge
  • Anästhesie im Rettungsdienst
  • Qualitätsmanagement und Dokumentation
  • Technische Rettung durch einen Feuerwehrmann (Theorie)
  • Einsatztaktik bei Massenunfällen - mit praktischer Übung
  • Demonstration technischer Rettungsmöglichkeiten (Praxis)
  • Anlage einer Thoraxdrainage (Brustkorb)

Die angehenden Notfallmediziner wurden theoretisch und praktisch in folgenden Notfallsituationen geschult:

  • Notfälle des Herzens
  • Notfälle der Atmung
  • Notfälle bei Dialysepatienten
  • Neurologische Notfälle
  • Drogennotfälle
  • Vergiftungen
  • Verbrennungen aller Art
  • Ertrinken
  • Stromunfälle
  • Schädel-Hirn-Trauma
  • Notfälle mit Kindern, inklusive deren Reanimation
  • Psychiatrische Notfälle
  • Notfälle im Bereich Hals-Nase-Ohr
  • Notfälle im Bereich Mund-Kiefer-Gesicht
  • Notfälle im Bauchbereich
  • Notfälle in der Gynäkologie und Geburtshilfe
  • Notfälle in der Urologie
  • Notfälle der Augen
  • Endokrinologische Notfälle (Hormonbedingte)

Eine Praxisübung der besonderen Art war die nachgestellte Szene eines Autounfalls mit einer Wandergruppe. Marburger Feuerwehrleute und Kollegen vom Deutschen Roten Kreuz Mittelhessen zeigten den jungen Ärzten lebensrettende Maßnahmen am Unfallort mittels technischer Geräte. Um die Szenerie so realistisch wie möglich aussehen zu lassen, kamen 14 junge Schauspieler zum Einsatz, die vorbildlich gerettet und versorgt wurden.

Die angehenden Notfallmediziner zeigten sich am Ende dieses ersten Kompaktkurses im Jahr 2011 sehr zufrieden. Dr. Kill: „Ein solch positives Feedback der Kursteilnehmer motiviert uns natürlich zum Weitermachen und zeigt, dass Marburg eine gute Ausbildungsstätte ist."

 

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