Aus den Kliniken

UKJ-Chirurgen operieren krebskrankes Kind ohne Bluttransfusion

19.05.2011 -

Mit einer ausgedehnten Operation haben die Chirurgen des Universitätsklinikums Jena einen bösartigen Lebertumor bei einem Baby entfernt. Der Eingriff bei dem 16 Monate alten Mädchen aus Tschechien erfolgte gänzlich ohne Transfusion. Kinder- und Allgemeinchirurgen standen dabei gemeinsam im Operationssaal, um den vom Krebs zerstörten Teil der Leber zu entfernen.

Das Kind gehört der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas an, die jegliche Fremdblutgaben ablehnen. Darauf mussten sich die Ärzte vor der Operation bereits einstellen. „Das erfordert von uns Chirurgen ein sehr filigranes Arbeiten mit dem Ultraschallskalpell, das mit einem Wasserschall schneidet", erklärt Prof. Felicitas Eckoldt, Direktorin der Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Jena. Das Ziel dabei ist, die Blutungen minimal zu halten. Das heißt, Gefäße müssen schnell erkannt und verschlossen werden, was bei einem Baby natürlich noch höhere Ansprüche an unser Können stellt als bei einem Erwachsenen", so die Kinderchirurgin, die gemeinsam mit dem Leberexperten Prof. Utz Settmacher im Operationssaal stand.

Im Falle der kleinen Sona aus Tschechien handelte es sich zudem um einen großen Tumor in einer sehr kritischen, von vielen Blutgefäßen durchzogenen Körperregion. Die Operation verlief erfolgreich, der Tumor konnte vollständig entfernt werden. Sona, die inzwischen nach Hause in die Nähe von Brno zurückgekehrt ist, hat gute Chancen, gesund zu werden. „Sie wird anschließend eine Chemotherapie erhalten, und wir sind sehr optimistisch, dann den Krebs dauerhaft besiegt zu haben", sagt Prof. Settmacher, Direktor der UKJ-Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie.

Prof. Settmacher ist spezialisiert auf Operationen mit geringsten Blutverlusten, das UKJ firmiert daher als eine Referenzklinik für die Glaubensgemeinschaft. Auf diesem Wege fand auch die Familie aus Tschechien nach Jena. „Als Kinderchirurgen versuchen wir auch immer, bei unseren Operationen möglichst ohne Transfusionen auszukommen", ergänzt Professor Felicitas Eckoldt.

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