Aus den Kliniken

UKSH: Leberkrebszentrum am Campus Lübeck zertifiziert

15.03.2024 - Am Leberkrebszentrum des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, werden Patientinnen und Patienten mit Tumoren in der Leber oder den Gallenwegen mit hoher Expertise versorgt.

Das bestätigt die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) jetzt mit der Zertifizierung des Zentrums. Die Auditorinnen und Auditoren lobten in ihrem Bericht das eng vernetzte interdisziplinäre Behandlungsteam und das persönliche Engagement der Beteiligten sowie die umfangreiche Forschungsaktivität. „Wir freuen uns sehr über die Zertifizierung, die unseren gemeinsamen fachübergreifenden Einsatz für unsere Patientinnen und Patienten belegt“, sagt Prof. Dr. Jens Marquardt, Leiter des Zentrums und Direktor der Medizinischen Klinik I des UKSH, Campus Lübeck.

Die komplexe Diagnostik, Behandlung und Nachsorge von Krebserkrankungen der Leber, der Gallenwege und Gallenblase erfordern ein hohes Maß an Spezialisierung. Im Leberkrebszentrum am Campus Lübeck kooperieren Teams der Medizinischen Klinik I, der Klinik für Chirurgie, der Klinik für Hämatologie und Onkologie, der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, des Instituts für Interventionelle Radiologie, der Klinik für Strahlentherapie und des Instituts für Pathologie. In wöchentlichen Tumorboards, an denen auch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte teilnehmen können, erstellen die Expertinnen und Experten gemeinsam das jeweils bestmögliche Therapiekonzept für jede Patientin und jeden Patienten. Darüber hinaus finden zusammen mit dem Interdisziplinären Transplantationszentrum und dem Leberkrebszentrum am Campus Kiel Konferenzen statt, in denen über das Vorgehen bei Patientinnen und Patienten beraten wird, die für eine Lebertransplantation infrage kommen.

In vielen Fällen bekämpfen die Expertinnen und Experten die Krebszellen zielgerichtet direkt in der Leber. Zum Beispiel werden Chemotherapeutika in den Tumor eingebracht oder das Krebsgewebe wird durch Bestrahlung oder Hitze zerstört. In der Chirurgie stehen verschiedene teils minimalinvasive und robotergestützte Verfahren zur Verfügung, die hohem medizinischen Standard entsprechen, wie im Auditbericht festgehalten wurde. Bei fortgeschrittenem Krebs kommen unter anderem Immunkombinationstherapien zum Einsatz. Die Fachleute prüfen zudem für jede Patientin und jeden Patienten, ob eine Studienteilnahme zur Erprobung der Wirksamkeit neuer Substanzklassen oder Therapiekonzepte möglich ist.

Eine Krebserkrankung und deren Behandlung wirft viele Fragen auf und stellt die Betroffenen und ihre Familien vor große Herausforderungen. Deshalb stehen ihnen am UKSH zusätzliche Angebote offen, die die Therapie ergänzen und die Lebensqualität der Erkrankten verbessern sollen, so zum Beispiel psychoonkologische Begleitung, Ernährungsberatung, eine Pflegesprechstunde, Unterstützung des Sozialdienstes und von Selbsthilfegruppen.

In Deutschland erkranken pro Jahr knapp 10.000 Menschen neu an Leberkrebs. Wichtigster Risikofaktor für die Entstehung von Leberkrebs ist die Leberzirrhose als Folge chronischer Erkrankungen wie Hepatitis-B oder -C-Infektionen, autoimmunen Lebererkrankungen sowie bei langjährigem übermäßigem Alkoholkonsum.

Das Leberkrebszentrum ist Teil des zertifizierten Viszeralonkologischen Zentrums am Campus Lübeck, das auf Tumoren des Verdauungstraktes spezialisiert ist. Diese Versorgungsstrukturen bündelt und verstärkt campusübergreifend das Universitäre Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH), ein Zusammenschluss aller onkologischen Einrichtungen des UKSH und der Universitäten in Kiel und Lübeck. Dazu gehört auch das Leberkrebszentrum am Campus Kiel, das ebenfalls von der DKG zertifiziert ist.

Kontakt

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein UKSH

Arnold-Heller-Straße 3
24105 Kiel

+49 0431 597 5544
+49 0431 597 4218

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