Universitätsklinikum Schleswig-Holstein startet Ausschreibung für 380-Millionen-Euro-Bau
03.05.2012 -
Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein startet mit der Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union den Wettbewerb um die beste Lösung zum Bau der Universitätsmedizin der Zukunft.
An den beiden Standorten Kiel und Lübeck des UKSH sollen im Bereich der Krankenversorgung ab 2014 insgesamt 380 Mio. € für Neubauten und Sanierungen investiert werden. Die Bewerbungsfrist für den Teilnahmewettbewerb des größten Bauprojektes des nördlichsten Bundeslandes endet am 4. Juli 2012 um 13 Uhr. Aus diesen Bewerbungen lädt das UKSH die fünf leistungsfähigsten Anbieter zu einem Dialog ein, dessen Ergebnis der Zuschlag auf das wirtschaftlichste Angebot sein soll.
„Wichtigster Faktor bei der Planung ist und bleibt der Patient, deshalb ist es uns ein wichtiges Anliegen, alle Bereiche in die Planung mit einzubeziehen, die mit der Versorgung unmittelbar befasst sind", sagt Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH. Besonderer Dank gilt den Institutionen in Politik und Gesellschaft sowie den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes, die sich zu ihrem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein bekannt haben und den Weg zur Realisierung des baulichen Masterplanes frei gemacht haben.
Mit dem Bau der Universitätsmedizin der Zukunft stellt sich das UKSH den Herausforderungen der Medizin des 21. Jahrhunderts. Die Experten des UKSH berücksichtigen mit dem Megaprojekt nicht nur die Folgen des demografischen Wandels zu einer immer älter werdenden Gesellschaft. Der einzige Maximalversorger des Landes hat dabei sowohl den stationären als auch den ambulanten Sektor bei der Bau- und Prozessplanung zu bedenken. Dies gilt für aufwändigste Diagnostik und Therapieverfahren genauso wie für den Umgang mit Katastrophen oder Epidemien. Bedacht werden müssen die aktuellen Entwicklungen in der Zell- und Molekularbiologie, Biotechnologie sowie der Apparatemedizin und EDV inklusive bildgebender Verfahren und Telemedizin - bis hin zum Wandel der theoretischen Grundlagen.
Ein zeitgemäßes Management, das darauf abzielt, die hochkomplexen medizinischen und administrativen Einheiten effektiv aufeinander abzustimmen, bedarf einer hochflexiblen Infrastruktur. Geschaffen werden nun die baulichen und strukturellen Voraussetzungen, um eine effektive Bündelung der Kräfte in zentralen und interdisziplinären Einrichtungen und damit den erforderlichen Strukturwandel zu erreichen.
Alle Kliniken und Institute, die medizinischen Versorgungszentren sowie die Ärztinnen und Ärzte und die Pflegekräfte werden in die Planung der Universitätsmedizin der Zukunft einbezogen. Neben den klinischen Herausforderungen begegnet das UKSH den Anforderungen des Arbeitsmarktes durch einen für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter spürbaren Attraktivitätsgewinn. Die Gestaltung der Arbeitsplätze und damit der Funktionsabläufe muss den speziellen Bedürfnissen und Fähigkeiten der Chirurgen am Hybrid-Operationssaal genauso gerecht werden, wie der Servicekraft, die dem Patienten das Mittagessen heiß servieren möchte. Mit der Umsetzung des baulichen Masterplanes besteht die große Chance zur Errichtung zweier moderner Klinikstandorte aus einem Guss, die so flexibel konzipiert sind, dass sie späteren Entwicklungen angepasst werden können.
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