UKSH: Hochmoderne herzchirurgische Operationssäle und anästhesiologische Intensivstation
UKSH: Hochmoderne herzchirurgische Operationssäle und anästhesiologische Intensivstation
Am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, sind zwei neue herzchirurgische Operationssäle und eine neue interdisziplinäre anästhesiologische Intensivstation eröffnet worden.
Die Baumaßnahme wurde im Rahmen des Konjunkturprogramms II mit 7,8 Mio. € Gesamtkosten zu 25% vom Land Schleswig-Holstein und zu 75% vom Bund finanziert. Das UKSH hat zusätzlich rund 2,1 Mio. € u.a. für die Beschaffung einer Angiographie- und einer Röntgenanlage für 3-D-Bilder, für die Herstellung von zeitgemäßen 2-Bett-Zimmern und für die medizinische Erstausstattung aus eigenen Mitteln beigesteuert.
Wissenschafts-Staatssekretärin und UKSH-Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Cordelia Andreßen gratulierte zur feierlichen Eröffnung: „Ich freue mich, dass wir heute ein Gebäude mit modernsten räumlichen und hygienischen Bedingungen für den herzchirurgischen Betrieb des UKSH am Campus Lübeck übergeben können. Das ist wichtig und notwendig für das Wohl der Patienten.
Aber auch die Angestellten des Klinikums profitieren von den verbesserten Arbeitsbedingungen. Ich begrüße ausdrücklich, dass das UKSH mit einem neuen Hybrid-OP seine Innovationskraft im Bereich cardio-vaskulärer Therapien und in Forschung und Lehre stärken will und damit seine Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit ausbaut."
„Wenn wir heute die neuen OPs und die Intensivstation in der Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie und der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Campus Lübeck einweihen, sind wir unserem Ziel, das Klinikum der Zukunft zu errichten, wieder ein Stück näher gekommen", sagte Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, anlässlich der feierlichen Schlüsselübergabe.
„Die beiden neuen Operationssäle, einer davon ausgestattet als Hybrid-OP mit dreidimensionaler Bildgebung, und die neue Intensivstation erfüllen höchste medizinische und technische Ansprüche. Unsere Patienten können wir nun noch besser diagnostisch und therapeutisch behandeln", so der UKSH-Chef. Scholz dankte der Landesregierung, für ihre Unterstützung und ihr Engagement. Ohne Fortschritt sei die Gesundheitsversorgung in Schleswig-Holstein auf Dauer in Gefahr. „Wenn wir uns zum Wohle unserer Patienten weiterentwickeln wollen, können wir uns keinen Stillstand leisten", erklärte Prof. Scholz.
„Das Besondere an dieser Baumaßnahme sind die großen Modulbaueinheiten, die bis zu 90% bereits vorgefertigt waren, als die Elemente angeliefert wurden. Die Räume waren schon vorhanden und Fenster bereits eingesetzt, sodass sehr zügig mit dem Innenausbau begonnen werden konnte", sagte Hans-Adolf Bilzhause, Geschäftsführer der GMSH, bei der feierlichen Schlüsselübergabe.
Professor Sievers, Direktor der Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie, dankte der Landesregierung Schleswig-Holstein und dem Vorstand des UKSH für die neuen hochmodernen Operationssäle: „Mit der Inbetriebnahme der neuen Operationssäle, insbesondere des Hybrid-OPs, kann die Lübecker Herzchirurgie die Fachdisziplin auf höchstem Niveau weiter entwickeln. Es können alle modernen interventionellen Verfahren in Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen durchgeführt werden."
Die neuen Räumlichkeiten mit einer Fläche von rund 1.250 Quadratmetern sind als Anbau an das Haus 13 entstanden, in dem sich die Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie sowie die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin befinden. Die eingeschossigen Interimsbauten in Modulbauweise werden zum einen die bestehenden Operationssäle der Herzchirurgie bis zur Umsetzung des Baulichen Masterplans ergänzen. Zum anderen wurde eine anästhesiologische Intensivstation für insgesamt 15 Intensivbetten realisiert. Der hochmoderne Hybrid-OP wird in Zukunft in Kooperation mit den Kardiologen der Medizinischen Klinik II (Direktion Prof. Dr. Heribert Schunkert) genutzt.
„Ich freue mich außerordentlich über die für die interdisziplinäre Intensivpflegestation neu zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten", erklärte Prof. Dr. Peter Schmucker, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin in seinem Grußwort. Er sprach der Landesregierung Schleswig-Holstein und dem Vorstand des UKSH seinen Dank dafür aus, dass diese großzügig bemessenen Räumlichkeiten nun bezogen werden können. „Sie bieten die Grundlage für die Fortsetzung der Intensivtherapie auf höchstem Niveau in unserem Hause", so Prof. Schmucker.
„Mit dem Einzug in die neue Station kann die alte Intensivstation geschlossen werden", meint Prof. Dr. Karl-Friedrich Klotz, stellv. Direktor und Leitender Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin. „Jetzt stehen moderne lichtdurchflutete Räume für die Patientenbetreuung zur Verfügung. In Zimmern mit Schleusenfunktion können Patienten mit Problemkeimen besser behandelt und Patienten mit Abwehrschwäche besser geschützt werden."
Durch eine flexiblere Raumaufteilung können die Patienten nun in Bereichen versorgt werden, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Neue Raumkonzepte machen eine Stationsarbeit der kurzen Wege möglich. Die neue Station wird somit nicht nur eine Optimierung der Behandlungsmöglichkeiten für die Patienten sondern auch Verbesserungen für die Arbeit des Personals darstellen.
Für die Patienten stehen vor allem durch den Hybrid-OP neue diagnostische und therapeutische Möglichkeiten zur Verfügung. Dieser OP ist die Kombination eines komplett ausgestatteten herzchirurgischen Operationssaals mit einem vollwertigen kardiologischen Katheterlabor. Er verfügt über eine Angiographie- und eine Röntgenanlage für 3-D-Bilder und die Herzkatheterfilmdarstellung, einen röntgenfähigen Operationstisch und eine moderne 3-D-Echokardiographie.
Operationen und Katheterbehandlungen können im Hybrid-OP gleichzeitig durchgeführt werden. Herzchirurgische Notfälle (z.B. Verdacht auf Aortenriss) diagnostizieren und therapieren die Ärzte sogar simultan - ein Riesen-Vorteil für die Patienten, denn ihnen bleibt ein Transport in dieser heiklen Situation erspart.
Die neue Technik macht auch weniger invasive Verfahren bei schwerstkranken Patienten möglich. Sie wird genutzt z.B. bei Implantationen von Herzklappen über die Leistengefäße oder über die Herzspitze, bei Herzklappenoperationen am schlagenden Herzen (ohne Herz-Lungenmaschine), bei der Behandlung von Verengungen der Hauptschlagaderklappe, bei der Therapie von Erweiterungen der Hauptschlagader (Aortenaneurysma) mittels Stent sowie bei einer Vielzahl von weiteren Herz- oder Gefäßerkrankungen.
Die Hybrid-Technik bietet den Patienten große Behandlungssicherheit und den Ärzten optimale Bedingungen für äußerst präzises Arbeiten. Alle Eingriffe werden von Teams aus herzchirurgischen, kardiologischen und anästhesiologischen Spezialisten ausgeführt, die jetzt noch besser als bislang Hand in Hand arbeiten können. Damit wird eine fachlich breit gefächerte und allumfassende Therapie gewährleistet.
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