Urologie an der Asklepios Paulinen Klinik expandiert
Keine unnötigen Operationen dank differenzierter Diagnostik
Die urologische Klinik an der Wiesbadener Asklepios Paulinen Klinik (APK) ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Wurden 2013 weniger als 1.000 Patienten stationär behandelt, waren es im letzten Jahr schon fast 2.000 - Tendenz weiter steigend.
Seit der Übernahme der Abteilung am 1. Januar 2014 durch Chefarzt Dr. Ralf Thiel ist der Bereich räumlich komplett neu aufgebaut und nach modernstem Standard ausgestattet worden. Die moderne individuelle Diagnosestellung macht in vielen Fällen eine OP überflüssig. Der neue Klinikleiter der Klinik, Norman Westphal, ist stolz auf die Entwicklung der Urologie, die zahlreiche Innovationen eingeführt und stetig steigende Patientenzahlen zu verzeichnen hat.
In der Diagnostik der Prostata haben sich moderne Verfahren wie die MRT-gestützte Fusionsbiopsie in mehr als 100 Fällen bewährt. Auch das Operationsspektrum wurde erheblich ausgeweitet. Minimal invasiven Techniken, bei denen keine oder nur noch winzige Schnitte gemacht werden, gehören zum operativen Therapieprogramm. „Wir haben hochmoderne Laser im Einsatz, mit denen wir Erkrankungen der Prostata, der Blase und auch Nierensteine endoskopisch, also ohne große Schnitte machen zu müssen, behandeln können. In den speziell für die Urologie eingerichteten OP–Räumen können diese Erkrankungen schonend mit besseren Erfolgen und weniger Nebenwirkungen als bei den alten Techniken therapiert werden", so Dr. Thiel.
Prostatakrebs, Blasentumore und Behandlung von Inkontinenz im Fokus - Spezialsprechstunde für Betroffene
Große Eingriffe bei Tumoren an Nieren, Blase oder Prostata werden im Zentral-OP durchgeführt. Ein besonderer Schwerpunkt der Klinik liegt dabei auf der Behandlung des Prostatakrebses und des Blasentumors. Bei der Therapie von Prostatakrebs können Dr. Thiel und sein Team auf eine langjährige Erfahrung mit der schonenden Ultraschalltherapie (HIFU) blicken. Hierbei werden Krebsherde in der Prostata berührungslos zerstört, ohne dass eine Operation oder Bestrahlung notwendig wäre. Diese Therapie ist allerdings nur für Prostatakrebs im Anfangsstadium geeignet. Häufig ist weiterhin eine Komplettentfernung der Prostata wegen Krebsbefalls erforderlich. Die gefürchteten Nebenwirkungen dieser Therapie wie Inkontinenz und Impotenz treten bei den modernen Operationsmethoden wesentlich seltener auf als früher. Beim fortgeschrittenen Blasenkrebs hat sich die Anlage einer sog. „Neoblase" (neue Blase aus Dünndarm) bewährt.
Als weiteren Schwerpunkt hat sich die APK auf die Untersuchung und Behandlung von Patienten mit Inkontinenz und Blasensenkung konzentriert. Dabei werden sowohl Frauen, als auch Männer und Kinder von einem Spezialistenteam fachübergreifend behandelt. Spezialsprechstunden wurden auf den Gebieten Inkontinenz, Tumorerkrankungen und Kinderurologie eingerichtet. Sie können von Patienten aller Kassen besucht werden.
Moderne Diagnostik hilft, unnötige Operationen zu vermeiden
Großen Wert legt die Klinik auf die individuelle Diagnostik und Beratung der Patienten vor geplanten Eingriffen. „Die beste Operation ist die, die man nicht machen muss“, so der erfahrene Chefarzt Dr. Thiel, der bereits auf 30 Jahre operative Tätigkeit zurückblicken kann. „Bei uns werden keine Eingriffe durchgeführt, die nicht zwingend erforderlich sind und deren Nutzen nicht wissenschaftlich belegt ist.“
Mehr Patienten, mehr Personal
Die Urologie an der APK verzeichnet einen deutlichen Zulauf, so dass sich die Anzahl der Patienten, in den letzten drei Jahren verdoppelt hat. Mittlerweile werden fast 2.000 Patienten pro Jahr stationär behandelt. „Durch die erfreuliche Inanspruchnahme unserer Abteilung“, so Chefarzt Thiel, „konnten wir den Mitarbeiterstand deutlich ausbauen und weitere Spezialisierungen realisieren“. So arbeiten jetzt drei Oberärzte und sieben Assistenzärzte im Bereich der Urologie. „Umfragen unter den Patienten ergeben eine sehr große Patientenzufriedenheit. Dies liegt mit Sicherheit neben der exzellenten medizinischen Ausstattung und der langjährigen Erfahrung des Teams von Dr. Thiel auch am guten Betriebsklima in der Urologie. So etwas überträgt sich auch auf die Patienten", weiß Saskia Jakubowski, die Qualitätsmanagerin der Klinik.
In Zukunft will die Klinik die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten weiter ausbauen, um damit die Patientenversorgung im Übergang vom stationären in den ambulanten Bereich und umgekehrt weiter zu optimieren. Der Behandlungsschwerpunkt der APK soll dabei auf operativen Leistungen bei großen und komplexen Eingriffen, wie etwa Operationen an Niere, Blase und Prostata, liegen.