Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung in Schleswig-Holstein
26.11.2014 -
Schon lange versuchen alle Player, die bestehende Trennung von ambulanter und stationärer gesundheitlicher Versorgung in Deutschland zu verzahnen. Eine der anerkannten Schwächen des Gesundheitssystems in Deutschland ist die Trennung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung. Eine der heutigen Hauptaufgaben ist die bestmögliche Versorgung von Patientinnen und Patienten. So können im neuen Zusammengehen von ambulanter und stationärer Versorgung tatsächlich Doppeluntersuchungen vermieden werden.
Zudem erfahren die Patientinnen und Patienten eine ganzheitliche Behandlung und eine noch bessere Versorgung durch die Koordination der Behandlungsabläufe. Dr. Anke Lasserre, Geschäftsführerin der Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide gGmbH, sieht nur Vorteile in einem integrierten Versorgungszentrum, auch weil dadurch erhebliche Mehrkosten für das Gesundheitssystem zum Wohle aller eingespart werden können. Seit mehr als 20 Jahren ist die Verzahnung der stationären und ambulanten Aufnahme ein Thema in Berliner Gesundheitsreformen. Dr. Anke Lasserre geht davon aus, dass der Zusammenschluss der ambulanten und stationären Versorgung der richtige Weg ist. Dieses belegen auch aktuelle Studien, die sich auf die Erfolge der integrierten Versorgung in Nordamerika berufen und somit einen Weg in die Zukunft des „modernen Krankenhauses" in Deutschland darstellen können.
Die Vertreter des schleswig-holsteinischen Gesundheitsministeriums, der Krankenkassen, darunter der AOK, der Kassenärztlichen Vereinigung und des von Dr. Anke Lasserre verantworteten Westküstenklinikums (WKK), haben sich nun auf ein Konzept zum Umbau und zur Modernisierung des Krankenhauses im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel in ein Integriertes Versorgungszentrum (IVZ) geeinigt. Die Vereinbarung sieht die schrittweise Umstrukturierung des WKK Brunsbüttel vor, bei dem die Grenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung reduziert werden. Dabei können zum Beispiel Patienten sowohl ambulant als auch stationär vom selben Arzt behandelt werden und aufeinander abgestimmte Kommunikations- und Dokumentationssysteme übersichtlich und nachhaltig aus einer Hand geführt werden. Gegenüber früheren Konzepten werden die Pläne bereits bis zum Jahr 2018 umgesetzt. Dr. Anke Lasserre sagt: „Das jetzt vereinbarte Modell für Brunsbüttel erweitert den Handlungsspielraum für das Krankenhaus und alle Beteiligten. Es minimiert bestehende Risiken und maximiert Chancen in einer Entwicklung, die immer sehr komplex war. Sie hat allen Beteiligten Zugeständnisse und Veränderungen abgenötigt und kann nun zumindest für Brunsbüttel und seine Region umgesetzt werden."
Auch Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender der AOK Nordwest, zeigt sich von den Plänen überzeugt: „Wir bringen nun ein beispielhaftes Projekt auf den Weg, das nicht nur die Existenz eines relativ kleinen Krankenhauses durch mehr Wirtschaftlichkeit und mittels neuer Wege bei der Versorgung der Patienten sichert, sondern auch einen Wunsch aller Beteiligten im Gesundheitswesen nach Verzahnung einlöst." Dr. Anke Lasserre: „Wir wollen die integrierte Versorgung und gehen nun gemeinsam voran. Gerade die niedergelassenen Ärzte in der Region wollen wir proaktiv in das neue Versorgungskonzept einbinden. Das Modell bietet innovative Lösungen, also Möglichkeiten, den stationären und ambulanten Leistungssektor räumlich, organisatorisch, personell und auch apparativ zu verschmelzen. Mit der Realisierung dieses neuen integrierten Versorgungsmodells verfolgen wir das gemeinsame Ziel, die medizinische Versorgung der Bevölkerung am Standort Brunsbüttel langfristig zu sichern und dauerhaft eigenständig wirtschaftlich tragfähig auszugestalten."
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