Weaning-Zentrum Bad Lippspringe erfolgreich zertifiziert
03.11.2011 -
Das Weaning-Zentrum der Karl-Hansen-Klinik Bad Lippspringe wurde jetzt erfolgreich zertifiziert. Hier werden Patienten nach schwerer Erkrankung vom Beatmungsgerät entwöhnt. Anlässlich der Zertifizierung wurde jetzt erstmals ein hochrangig besetztes Symposium zum Thema "Die schwierige Entwöhnung vom Respirator" unter Leitung von Dr. Christoph Schaudt, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Pneumologie, veranstaltet.
Dr. Schaudt konnte für das komplexe Thema hochkarätige Referenten gewinnen, denen über 140 Ärzte, Intensivpflegepersonal und Atmungstherapeuten aufmerksam folgten, so dass sich eine rege Diskussion entspann.
Zunächst informierte Dr. Bettina Glunz, Oberärztin der Klinik für Innere Medizin und Pneumologie der Karl-Hansen-Klinik, über die pathophysiologischen Zusammenhänge der Atmung und Beatmung. PD Dr. Thomas Köhnlein von der Medizinischen Hochschule Hannover referierte über Indikationen zur Beatmung, Dr. Jens Geiseler, Chefarzt der Klinik für Intensivmedizin in Gauting, sprach über Schwierigkeiten der beatmeten Patienten beim Abhusten und gab wichtige praxisorientierte Tipps.
Prof. Dr. Wolfram Windisch, Chefarzt in den Kliniken Köln-Merheim, berichtete über die aktuellen Leitlinien zur Beatmung und setzte einen Schwerpunkt auf die Lebensqualität und die Selbstbestimmung des Patienten. Dieser Sachverhalt wurde von Dr. Simone Rousseau von der Charité in Berlin aufgegriffen, nachdem zuvor aktuelle Weaningstrategien vorgestellt wurden.
Seit den 90er-Jahren wird zunehmend die Beatmung über eine Maske eingesetzt. Somit müssen Patienten, deren Atmung versagt, nicht zwingend in ein "künstliches Koma" gelegt werden, zum Beispiel als Folge einer schweren chronischen obstruktiven Bronchitis oder auch nach Infektionen.
Gerade die zunehmende Übergewichtigkeit der Menschen führt häufig dazu, dass im Rahmen dieser Erkrankungen die Lunge lange durch eine Beatmung unterstützt werden muss. Darauf ging der Gastgeber der Veranstaltung, Dr. Schaudt, anschaulich ein und wies damit auf das Übergewicht und die Adipositas als gesellschaftliches Gesamtproblem hin.
Auf die Komplexität des Krankheitsbildes der "erschöpften Atempumpe", das eine ebenso eingeschränkte Lebenserwartung wie ein Krebsleiden hat, ging abschließend Prof. Dr. Dr. Andreas S. Lübbe, Ärztlicher Direktor des Medizinischen Zentrums für Gesundheit Bad Lippspringe und Chefarzt der Palliativstation der Karl-Hansen-Klinik, eindringlich ein. In der Abschlussdiskussion wurde betont, wie wichtig eine optimale Zusammenarbeit, nicht nur zwischen Arzt und Patient, sondern auch zwischen Pflegekräften, Sozialdienst und Atemtherapeuten ist.
Insgesamt wurde mit dieser Veranstaltung die Bedeutung der Karl-Hansen-Klinik in der Region als "Leuchtfeuer" für schwerkranke Patienten hervorgehoben, die eine komplexe und kompetente intensivmedizinische Betreuung benötigen.
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Medizinisches Zentrum für Gesundheit Bad Lippspringe GmbH
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