Aus den Kliniken

Zentraler Mechanismus der Neurodegeneration bei Multipler Sklerose entdeckt

18.06.2024 - Eine chronische Stressreaktion der Nervenzellen führt zum kontinuierlichen Zelltod bei Multipler Sklerose.

Dies haben Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) mithilfe molekularbiologischer und biochemischer Analysen herausgefunden.

Die Wissenschaftler konnten einen bisher unbekannten Mechanismus entdecken, der zum Untergang entzündeter Nervenzellen im Zuge der Multiplen Sklerose (MS) führt. Hierbei identifizierten sie mit dem „Stimulator of interferon genes“ (STING) das entscheidende Schlüsselprotein in den Nervenzellen. Die Forschungsergebnisse, die im Fachjournal Cell veröffentlicht wurden, könnten somit neue Ansatzpunkte in der MS-Therapie darstellen.

MS ist eine Autoimmunerkrankung, bei der sich Immunzellen im Nervensystem absiedeln, dort Entzündungsreaktionen hervorrufen und damit Gehirn und Rückenmark kontinuierlich schädigen. „Ein überraschendes Ergebnis unserer Studie war, dass STING nicht nur durch eine Entzündung aktiviert wird, sondern auch andere Stressoren in Nervenzellen integriert. Dadurch bildet STING die zentrale Schaltstelle in gestressten Nervenzellen“, erläutert Studienleiter Prof. Dr. Manuel A. Friese, Direktor des Instituts für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose (INIMS) des UKE. So führt das über den Neurotransmitter Glutamat aktivierte Schlüsselprotein zum Abbau eines wichtigen Antioxidans in den betroffenen Nervenzellen, was letztlich eine bestimmte Form des Zelltods, die Ferroptose, auslöst.

Nachzuweisen ist STING ausschließlich in entzündeten Nervenzellen von MS-Patienten. „Unsere Ergebnisse könnten somit die Grundlage für neue Behandlungsmethoden gegen die Neurodegeneration bei MS bilden – insbesondere, wenn die Erkrankung weiter vorangeschritten ist und gängige Immuntherapien nicht mehr wirksam sind“, sagt Dr. Marcel S. Woo als einer der Erstautoren der Studie vom INIMS. An der Studie beteiligt waren neben dem UKE die Universität Heidelberg, die Universität Genf sowie das Helmholtz-Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt.
 

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