Johnson & Johnson baut Atemwegs-Pipeline aus
23.08.2010 -
Johnson & Johnson, Mutterkonzern der Janssen-Cilag GmbH, erwirbt das junge Unternehmen RespiVert, das auf die Erforschung und Entwicklung von Wirkstoffen für die Behandlung von schwerem Asthma, COPD und zystischer Fibrose spezialisiert ist. Für zwei vielversprechende Wirkstoffe aus dem Londoner Labor steht die präklinische Phase vor dem Abschluss. Darüber hinaus hat Johnson & Johnson ein Abkommen mit dem schwedischen Unternehmen Orexo abgeschlossen, das ebenfalls die Weiterentwicklung von Substanzen für neuartige Therapieoptionen bei chronischen Atemwegserkrankungen vorantreiben soll. Johnson & Johnson ist bereits mit drei Produkten im Atem-wegsbereich auf dem deutschen Markt vertreten: mit INUVAIR® Mikrosol, der innovativen Fixkombination bei Asthma bronchiale, dem Antiallergikum Livocab® und Nicorette® zur Raucherentwöhnung.
Der Bedarf an neuartigen Behandlungsansätzen in der Pneumologie ist groß. Schweres sowie unkontrolliertes Asthma ist mit einer hohen Morbidität verbunden. Leistungsvermögen und Lebensqualität der Betroffenen sind deutlich eingeschränkt. Immer noch verursacht Asthma jährlich über 12.000 Todesfälle in Europa. Mit dem Erwerb von RespiVert durch Centocor Ortho Biotech, einem Tochterunternehmen von Johnson & Johnson, sowie der Allianz zwischen Orexo, Ortho-McNeil und der Janssen Pharmaceutica baut das Unternehmen international seine Pipeline mit potenziellen Wirkstoffen im Bereich pulmonale Erkrankungen weiter aus.
Small molecules mit anti-inflammatorischem Profil
RespiVert verfügt zurzeit über zwei Wirkstoffkandidaten, die ein spezifisches anti-inflammatorisches Wirkprofil besitzen, mit dem sie bei schwerem Asthma, COPD und zystischer Fibrose als potenzielle First-in-class-Präparate zum Einsatz kommen sollen. Hiermit könnte vor allem Patienten weitergeholfen werden, die gegenüber inhalativen Kortikosteroiden unempfindlich sind. Die beiden so genannten small molecules fungieren als Kinaseinhibitoren und werden demnächst ersten klinischen Prüfungen unterzogen. Die klinische Entwicklung der beiden Substanzen wird von RespiVert in Zusammenarbeit mit Centocor R&D geleitet werden. RespiVert wird seine Aktivitäten in Forschung und Entwicklung weiterhin von London aus führen. Mit einer Marktzulassung rechnet Johnson & Johnson frühestens in fünf bis sechs Jahren.
Zwei weitere Entwicklungsprogramme in Präklinik
Das Abkommen mit Orexo, einem schwedischen Unter-nehmen aus Uppsala in Schweden, beschert Johnson & Johnson die weltweiten Lizenzen an zwei laufenden Entwicklungsprogrammen, die sich derzeit in der fortge-schrittenen präklinischen Phase befinden. Auch diese Programme fokussieren sich auf die Erforschung und Entwicklung von Substanzen zur Behandlung von Asthma, COPD sowie weiteren inflammatorischen Erkrankungen. Die ersten Wirkstoffkandidaten sollen bald identifiziert sein und in die klinische Entwicklung übergehen. Mit einem Markteintritt rechnen Orexo und Johnson & Johnson in sieben bis acht Jahren. Das Abkommen beider Unternehmen erstreckt sich zunächst über einen Zeitraum von drei Jahren mit der Option auf Verlängerung. Orexo zeichnet sich für die präklinische Entwicklung verantwortlich, während das klinische Programm sowie alle Vermarktungsaktivitäten bei Johnson & Johnson liegen.
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