Klinikverbund Hessen wehrt sich gegen Vorwürfe der AOK
11.12.2012 -
Die 22 Geschäftsführer der im Klinikverbund Hessen organisierten Krankenhäuser weisen die Vorwürfe der AOK, in deutschen Kliniken würden aus ökonomischen Gründen medizinisch nicht notwendige Operationen durchgeführt, zurück. Gerade die Kliniken des Klinikverbunds gewährleisten in Hessen flächendeckend eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau und orientieren sich dabei ausschließlich an den Bedürfnissen der Patienten.
„Dass heute mehr operiert wird als in der Vergangenheit, steht außer Frage", so Arist Hartjes, Geschäftsführer des Klinikverbunds Hessen. „Es werden in unseren Häusern jedoch keine unnötigen und ökonomisch motivierten medizinischen Eingriffe vorgenommen."
Grund für den Anstieg an Operationen ist aus Sicht des Klinikverbunds neben der demographischen Entwicklung und dem medizinischen Fortschritt vor allem der gestiegene Anspruch der Patienten. „Der Patient von heute informiert sich. Er weiß um die Möglichkeiten der modernen Medizin und fordert sie ein. Es zeigt sich immer deutlicher, dass Patienten im weit fortgeschrittenen Alter möchten, dass ihnen geholfen und damit ihre Lebensqualität erhalten wird, gegebenenfalls auch im Rahmen einer stationären Behandlung. Sie möchten so lange wie möglich am gesellschaftlichen Leben teilhaben und das ist ihr gutes Recht. Dieses Anspruchsverhalten ist ein gesellschaftlicher Entwicklungsprozess, der sich aufgrund des medizinischen Fortschritts noch weiter entwickeln wird. Niemand darf den Menschen die dafür notwendige und gewünschte medizinische Versorgung verwehren", erklärt Hartjes. In Verbindung mit der demographischen Entwicklung und dem medizinischen Fortschritt führe dies zu einer überdurchschnittlich steigenden Fallzahl im Bereich der von der AOK genannten Leistungen. Dies belegt auch das aktuelle Gutachten des Deutschen Krankenhaus Instituts (DKI).
Krankenkassen müssen Operationen zustimmen
Der Klinikverbund Hessen zeigt sich von dem Verhalten der AOK überrascht: „Die Verantwortlichen erwecken den Anschein, als hätten sie von dem Anstieg an Operationen nichts gewusst. Richtig ist vielmehr, die Krankenkassen stimmen mit der Kostenübernahme den von der AOK genannten planbaren Leistungen zu", so Hartjes. Als Prüf-Instrument stehe den Kassen außerdem der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) zur Verfügung. Erkenntnisse, dass die Krankenhäuser im großen Stil medizinisch nicht erforderliche Leistungen erbringen, haben weder die AOK noch andere Krankenkassen den Kliniken bislang mitgeteilt.
Es gilt das Mehraugen-Prinzip
Hinzu komme, dass stets ein Mehraugen-Prinzip gelte. „Gerade bei planbaren Operationen, wie dem Einsatz künstlicher Knie- oder Hüftgelenke, werden die Patienten in der Regel von einem niedergelassenen Facharzt ins Krankenhaus überwiesen. Und auch im Krankenhaus selbst, entscheidet ein Team von Ärzten über eine Operation", so der Geschäftsführer des Klinikverbunds Hessen.
Gezielte Kampagne
Wie schon bei dem im Frühjahr dieses Jahres vom GKV-Spitzenverband präsentierten Gutachten, vermutet der Klinikverbund Hessen hinter der aktuellen AOK-Studie eine gezielte Kampagne, um von den Milliardenüberschüssen der Krankenkassen abzulenken und die Politik in ihrem Sinne zu beeinflussen. Dass mit Studien wie dem AOK-Krankenhaus-Report 2013 massiv die Bevölkerung verunsichert wird, um deren Wohl es doch vermeintlich geht, sei unverantwortlich und müsse sofort aufhören, fordert Hartjes. Stattdessen sollte man lieber gemeinsam an Lösungen für ein qualitativ-hochwertiges, aber gleichzeitig wirtschaftlich-effizientes Gesundheitssystem arbeiten. „Wir sitzen doch alle in einem Boot. Unsere Patienten sind die Versicherten der Krankenkassen. Um sie geht es. Für sie haben wir eine Verantwortung - und zwar alle beide", so Hartjes abschließend.
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