Telemedizinische Befundung für Neuroradiologische Patienten
UKL und Sächsisches Krankenhaus Altscherbitz starten Projekt zu Telekonsultation
Die Experten der Neuroradiologie am Universitätsklinikum Leipzig stehen jetzt in schwierigen oder unklaren Fällen ihren Kollegen im Sächsischen Krankenhaus Altscherbitz (SKH) mit einer teleradiologischen Konsultation zur Seite. Mit der begonnenen Kooperation erhalten damit auch Patienten außerhalb des UKL eine Behandlungsempfehlung vom Spezialisten - rund um die Uhr, an 7 Tagen in der Woche.
„Alle neuroradiologischen Untersuchungen unserer Kollegen in Altscherbitz werden bei Bedarf hier bei uns durch einen Facharzt in der Neuroradiologie gesehen und befundet", erklärt Prof. Karl-Titus Hoffmann, Leiter der Abteilung für Neuroradiologie am Universitätsklinikum Leipzig, die neue Kooperation.
Patienten mit Schlaganfällen, aber auch anderen unklaren neurologischen Problemen, profitieren so von der Fachkompetenz der UKL-Spezialisten, ohne direkt vor Ort sein zu müssen. Voraussetzung dafür sind die notwendige technische Ausstattung für eine hochwertige medizinische Bildgebung, die in Altscherbitz gerade durch Neuanschaffungen und Modernisierungen geschaffen wurden, sowie eine sichere und stabile Datenübertragung. Praktisch funktioniert dann die Zusammenarbeit denkbar einfach: Bei Aufnahme eines Patienten wird unverzüglich der telefonische Kontakt zum UKL hergestellt, dann werden die Daten übermittelt und vom Facharzt für Neuroradiologie beurteilt. Innerhalb von wenigen Minuten erfolgt eine Rücksprache und Behandlungsabstimmung.
„Auch wenn sich daran eine notwendige Verlegung anschließt, stellen wir so sicher, dass mit wichtigen Behandlungsschritten schon während des Transports begonnen werden kann und wir keine wertvollen Minuten verlieren", erläutert Prof. Hoffmann. Weiterer Vorteil - die Uniklinik-Spezialisten stehen den Patienten so auch mit allen verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten eines neurovaskulären Zentrums zur Verfügung, bis hin zu hochmodernen minimalinvasiven Eingriffsmöglichkeiten bei Schlaganfällen und anderen Gefäßerkrankungen.
Etwa 10 Patienten wöchentlich werden am UKL auf diese Art seit Beginn der Zusammenarbeit begutachtet. „Eine neuroradiologische Fachkompetenz wird für die optimale Behandlung neurologischer Patienten zunehmend wichtiger, da sich radiologische Diagnostik und Therapie rasant weiterentwickeln", ergänzt Dr. Thomas Vetter, Ärztlicher Direktor und Direktor der Klinik für Neurologie in Altscherbitz. "Umso mehr freuen wir uns, hier eine gute Konstellation mit dem UKL als einem Partner gefunden zu haben, der den Zugang zu dieser Kompetenz rund um die Uhr für uns vorhält und sicherstellt."
An die erste teleradiologische Kooperation mit UKL-Beteiligung sollen sich künftig auch weitere ähnliche Projekte anschließen: „Auf diese Weise können wir unsere Fachkompetenz auch Patienten außerhalb unseres Hauses anbieten", erklärt Prof. Wolfgang E. Fleig, Medizinischer Vorstand des UKL. „Mit dieser Bereitstellung hochspezialisierter Leistungen für andere Krankenhäuser nehmen wir als Universitätsklinikum auch unsere Verantwortung für eine qualitativ hohe Grundversorgung in der Region wahr."