Dresdener UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie nimmt Arbeit auf
23.09.2013 -
Das „UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie" am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden - kurz OUC - bündelt die Expertise zweier bisher getrennter Fachbereiche in einem bundesweit bislang einzigartigen Modell: Die beiden früher völlig eigenständigen Kliniken gehen komplett in der neuen Struktur auf. Damit werden die unterschiedlichen Kompetenzen der Orthopäden und Unfallchirurgen gebündelt, um die Behandlungsqualität weiter zu verbessern. Das Konzept und die darauf basierenden Strukturen wurden auf einer Inaugurationsveranstaltung den Fachkollegen aus dem klinischen und ambulanten Bereich erstmals vorgestellt.
„Das OUC bündelt mit den Kliniken für Orthopädie sowie für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie die Expertise zweier bisher getrennter Fachbereiche in einem Maßstab setzenden Modell. Denn die beiden Kliniken gehen keine Kooperation ein, die nur auf dem Papier steht, wie das in vielen deutschen Universitätsklinika üblich ist. Stattdessen bilden sie gemeinsam eine innovative und zukunftsfähige Struktur, in der sich beide Kliniken in Teams neu formieren. Darin arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden bisherigen Kliniken gleichberechtigt zusammen", sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinscher Vorstand des Universitätsklinikums. Über mehr als ein Jahr haben sich alle in den Kliniken tätigen Berufsgruppen in Arbeitsgemeinschaften zusammengefunden, um diese Fusion vorzubereiten. Mit hohem zeitlichem Aufwand und unterstützt durch den Klinikumsvorstand sowie die Klinikumsverwaltung ließen sich so Strukturen etablieren, in denen nun mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Wohl der Patienten arbeiten.
„Eine wichtige Neuerung besteht darin, dass im UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie zwei Grundpfeiler einer bisher getrennten Expertise zusammengeführt wurden: Das nach den Vorgaben der Fachgesellschaften zertifizierte ‚Überregionale TraumaZentrum‘ - zur optimalen Versorgung von Schwerverletzten sowie das ‚Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung‘. Diese beiden Unterzentren sind im Sinne flacherer hierarchischer Strukturen durch sechs Sektionen quer miteinander vernetzt", sagt Prof. Klaus-Peter Günther, Geschäftsführender Direktor des OUC. „Davon versprechen wir uns eine insgesamt verbesserte Patientenversorgung sowie auch eine Vereinfachung der Abläufe für zuweisende Kollegen und Kooperationspartner", sagt Prof. Hans Zwipp, Ärztlicher Direktor des OUC.
Die neuen Zentrumsstrukturen sorgen auch für eine noch enger vernetzte und strukturierte Aus- und Weiterbildung von Fachärzten auf dem Gebiet der „Orthopädie und Unfallchirurgie", die in dieser Form 2005 in Sachsen etabliert wurde. Das OUC ist zudem ein attraktiver Anlaufpunkt für Ärzte, die eine Zusatzweiterbildung etwa auf den Gebieten Kinderorthopädie, Handchirurgie, Spezielle Schmerztherapie, Orthopädische Rheumatologie oder Sportmedizin absolvieren möchten oder sich zum Durchgangsarzt qualifizieren wollen, um im Auftrag der Berufsgenossenschaften Patienten nach Arbeits- und Wegeunfällen zu behandeln. „Neben den Vorteilen in der Krankenversorgung und der optimierten Weiterbildung leistet das neue Zentrum einen Beitrag zu einer höheren Effizienz. Die im OUC zusammengeführten Schnittstellen, Ressourcen sowie das Fachwissen schaffen auch Synergien und Mehrwert im Bereich von Lehre und Forschung", sagt Wilfried Winzer, Kaufmännischer Vorstand des Uniklinikums.
Neue Struktur mit deutschlandweit Maßstab setzenden Teilen Das UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie ist in zwei vertikale und sechs horizontale Ebenen unterteilt. Eine der beiden Säulen ist das von Prof. Zwipp geleitete ‚Überregionale TraumaZentrum‘ - eines von bundesweit 38 Zentren dieser Art, in denen sich mehr als 500 Krankenhäuser zusammengeschlossen haben. Das ‚Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung" bildet die zweite Säule des OUC und gehört deutschlandweit zu den ersten Einrichtungen dieser Art, die nach einem speziellen Zertifizierungssystem im Bereich der Endoprothetik erfolgreich überprüft wurde. Dies bildet die Basis für ein hohes Maß an Sicherheit und langfristige Erfolge bei der Versorgung von Patienten mit Endoprothesen - das sind beispielsweise künstliche Hüftgelenke.
Beide Säulen sind horizontal mit sechs klinischen Sektionen verbunden: Unterteilt in „Akutversorgung", „Fuß, Sprunggelenk und Kinderorthopädie", „Hüfte und Becken", „Knie und Tumororthopädie", „Schulter, Ellenbogen und Hand" sowie „Wirbelsäule". Auch aus der Sicht des Patienten werden bei dieser Aufteilung die Vorteile der neuen Struktur deutlich. In früheren Jahren konnte ein Außenstehender nicht erkennen, ob ein bestimmtes Leiden vorranging durch einen Orthopäden oder einen Unfall- und Wiederherstellungschirurgen behandelt werden sollte. Diese Fachgrenzen spielen nun keine Rolle mehr. Ein Beispiel dafür ist die Sektion „Knie und Tumororthopädie". Hier werden Achsdeformitäten - das sind zum Beispiel sogenannte X- oder O-Beine - operativ korrigiert, um Folgeschäden wie übermäßigen Gelenksverschleiß zu vermeiden. Die dabei angewandten Verfahren nutzen Orthopäden wie Unfallchirurgen bisher in ihren Kliniken. Im OUC nun konzentriert sich ihr Know-how nun in einer Sektion und den daran angeschlossenen Spezialambulanzen.
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