Universitätsmedizin Leipzig blickt auf ein bewegtes Jahr 2013 zurück
21.01.2014 -
Das Universitätsklinikum Leipzig und die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig blickten beim gemeinsamen Neujahrsempfang zurück auf ein bewegtes Jahr 2013. Unter den fast 400 Gästen des traditionell im Grassi-Museum stattfindenden Empfangs waren auch die Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Prof. Sabine von Schorlemer, und die Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz, Christine Clauß.
Die Redner waren sich einig darin, dass das zurückliegende Jahr ein besonders herausforderndes und gerade deshalb auch erfolgreiches war. „Wir haben sehr viel gelernt über Unwägbarkeiten und darüber, welche Energien Herausforderungen freisetzen können", sagte Prof. Wolfgang E. Fleig, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig. Das Klinikum ginge mit einem Wissensvorsprung aus den intensiven internen Aufarbeitungen und Umstrukturierungen der letzten zwei Jahre hervor. Dazu gehört die Neuordnung der gesamten Abläufe in der Transplantationsmedizin ebenso wie die erfolgreiche Beendigung der Häufung des multiresistenten Erregers KPC durch die Umsetzung eines umfangreichen und beispielgebenden Hygienereglements. Wie notwendig dies immer wieder ist, zeigte sich zum Jahresende, als dadurch frühzeitig die Besiedlung mit dem ESBL-Erreger auf der Neonatologie festgestellt und erfolgreich bekämpft werden konnte. „Auch wenn wir uns gut gerüstet sehen und mittlerweile Standards setzen, wird diese Herausforderung durch multiresistente Erreger uns ständig begleiten", so Fleig. Er dankte allen Mitarbeitern, die durch besonderen Einsatz dazu beigetragen haben, die umfassenden Hygieneregeln umzusetzen und das Transplantationsprogramm nahtlos weiterzuführen.
Dank diesem großen Einsatz konnten auch 2013 wieder wichtige Meilensteine in der Weiterentwicklung des UKL erreicht werden: So wurde das Institut für Transfusionsmedizin am UKL, das älteste deutschlandweit, nach Sanierung an historischer Stätte wiedereröffnet und im Dezember nach nur neun Monaten Bauzeit die zweite betriebsnahe Kita am UKL eröffnet, womit das Klinikum jetzt zu den Unternehmen mit einem der umfangreichsten Kinderbetreuungsangeboten gehört.
Auch für die weitere bauliche Entwicklung des Uniklinikums wurde 2013 ein wichtiger Grundstein gelegt. Der Freistaat Sachsen hat zum Jahresende 2013 dem UKL dafür 85 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. „Das ermöglicht uns jetzt, die Planungen für die notwendige Erweiterung Campus-Ost auf der Fläche des rückgebauten Bettenhauses voranzutreiben", zeigte sich Ekkehard Zimmer, Kaufmännischer Vorstand des UKL, zufrieden. Zimmer verwies ebenfalls auf das beeindruckend große Engagement, das alle Mitarbeiter des UKL in dem bewegten Jahr 2013 an den Tag gelegt haben. „Das ist ein Zeichen dafür, dass uns allen, wie unser Leitspruch sagt, Medizin nicht nur Beruf, sondern Berufung ist", so Zimmer. Die außergewöhnlichen Belastungen in 2013 führten letztlich dazu, dass trotz gleichbleibend hoher Leistungszahlen bei stationären als auch bei ambulanten Patienten das Universitätsklinikum erstmals seit Jahren mit einem negativen Jahresergebnis rechnen muss. „Noch sind die Bücher nicht vollständig geschlossen, aber unsere vorläufigen Zahlen zeigen ein im Verhältnis zu unserem Umsatz niedriges einstelliges Defizit. Leider spiegelt sich darin auch die allgemeine Tendenz an den deutschen Universitätsklinika wider", so Zimmer. Durch die Gewinnvorträge der letzten Jahre sei das Bilanzergebnis dennoch weiter deutlich positiv, betonte Ekkehard Zimmer, was die Besonderheit der aktuellen Situation belege.
Für 2014 sei er aber optimistisch, diesen Trend aufhalten und umkehren zu können. „Dazu setzen wir auf unsere Stärke, die enge Verbindung zwischen Krankenversorgung, Forschung und Lehre und die Erschließung neuer Leistungsbereiche durch Besetzung einer Vielzahl von Professuren", so Zimmer weiter. Er bedankte sich ebenso wie Prof. Fleig bei Altdekan Prof. Joachim Thiery für die gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren, und begrüßte den neuen Dekan, Prof. Michael Stumvoll.
Dieser erinnerte seinerseits daran, dass eine der wichtigen Säulen der universitären Medizin nicht vernachlässigt werden dürfe: die studentische Ausbildung. „Was uns gegenüber allen anderen Kliniken besonders und anders macht, das sind auch und an erster Stelle unsere Studenten", sagte Stumvoll. Auch um ihnen eine bestmögliche Ausbildung bieten zu können, sei eines von zentraler Bedeutung - die enge Verbindung von Klinikum und Fakultät. „Diese weiter zu stärken und auszubauen, wird eine unserer Aufgaben für 2014 sein", so Stumvoll.