Personalia

Prof. Dr. Eike Martin geht in den Ruhestand

26.09.2014 -

Prof. Dr. Eike Martin, Ärztlicher Direktor der Anästhesiologischen Universitätsklinik Heidelberg und ehemaliger Klinikumsvorstand, geht zum 1. Oktober 2014 in den Ruhestand

Knapp 25 Jahre leitete er die Anästhesiologische Universitätsklinik Heidelberg, 17 Jahre lenkte er gleichzeitig nebenamtlich als Leitender Ärztlicher Direktor die Geschicke des Universitätsklinikums Heidelberg mit. Nun verabschiedet sich Professor Dr. Eike O. Martin, der im März dieses Jahres seinen 70. Geburtstag feierte, in den Ruhestand. Als Vorstandsvorsitzender von 1993 bis 2007 begleitete er wegweisende Projekte für die Weiterentwicklung des Universitätsklinikums zu einem modernen und führenden Zentrum für Hochleistungsmedizin. Dazu gehören u.a. Fertigstellung und Bezug der neuen Krehlklinik im Neuenheimer Feld sowie Planung und Baubeginn des Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrums HIT.

"Die Tätigkeiten als Ordinarius und im Klinikumsvorstand haben mich zwar voll in Anspruch genommen, aber mir auch glückliche und zufriedene Momente vermittelt", sagt Professor Martin. "Zudem hat es mich auch ein wenig stolz gemacht, zusammen mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mir sehr ans Herz gewachsen sind, an einer derart entscheidenden Schnittstelle des Universitätsklinikums tätig gewesen zu sein."

Am 1. Oktober übergibt Professor Dr. Eike Martin eine gut aufgestellte Klinik mit einem breiten Leistungsspektrum an seinen Nachfolger und ehemaligen Oberarzt Professor Dr. Markus A. Weigand. Die Klinik umfasst die Bereiche Anästhesie und Intensivmedizin, die Sektion Notfallmedizin sowie das Überregionale Zentrum für Schmerztherapie und Palliativmedizin. Ärzte und Wissenschaftler der Universitätsklinik erforschen in zahlreichen Arbeitsgruppen der Sektion Experimentelle Anästhesie Fragestellungen aus allen diesen Bereichen.

Anästhesist als Partner rund um die Operation, Intensivmediziner, Notfallmediziner und Schmerztherapeut zugleich


Spezialisierung und eigenständige Forschung machen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik zu wichtigen Partnern ihrer Kollegen aus anderen Disziplinen - ganz so, wie Professor Martin das Berufsbild des Anästhesisten verstanden wissen möchte: "Zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn wurden Anästhesisten häufig noch als Zuarbeiter der Chirurgen angesehen. Inzwischen hat sich die Anästhesie emanzipiert. Der heutige Anästhesist begleitet Patienten rund um die Operation, ist Intensivmediziner, Notfallmediziner und Schmerztherapeut zugleich - als Partner unverzichtbar für eine am Patienten orientierte Medizin."

Dieser Wandel spiegelt sich in Heidelberg auch und besonders in der Teamstärke der Anästhesiologie: 1990 startete Professor Martin mit 68 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, inzwischen sind daraus 180 geworden und die Heidelberger Anästhesiologische Universitätsklinik eine der größten in Deutschland. "Die geduldige und planvolle Aufbauarbeit zusammen mit dem Knüpfen von Netzwerken ist die große Stärke von Professor Martin, mit der er der Anästhesie sowohl innerhalb des Universitätsklinikums Heidelberg als auch deutschlandweit zu einem hervorragenden Ruf verholfen hat", sagt Professor Dr. Stefan Hofer, Leitender Oberarzt der Klinik. Dabei habe er sich stets als Teamplayer gezeigt, der Kollegen und Mitarbeiter mit einbezog. Als einer der ersten Klinikdirektoren führte er regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen für die Mitarbeiter ein, um die Behandlungsqualität auf konstant hohem Niveau zu halten.

Placebo-Nadeln ermöglichen klinische Studien zur Akupunktur


Wissenschaftlich beschäftigte er sich u.a. mit der medikamentösen Unterstützung bei zunächst erfolgloser Wiederbelebung und einem traditionellen chinesischen Verfahren der Schmerzlinderung - der Akupunktur. So war sein Team maßgeblich an der Entwicklung einer sogenannten Placebo-Akupunkturnadel beteiligt, die anders als echte Nadeln die Haut nicht durchsticht, sondern lediglich reizt. Erst diese Erfindung erlaubte aussagekräftige Studien zur Wirksamkeit der Akupunktur, da die Patienten nicht zwischen tatsächlicher und Scheinbehandlung unterscheiden konnten. Inzwischen ist der unterstützenden Nutzen dieser komplementärmedizinischen Therapie bei vielen Erkrankungen belegt.

Eike Martin, 1944 im schlesischen Waldenburg geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend in der Metropolregion Rhein-Neckar, ging in Ludwigshafen am Rhein zur Schule. Nach seinem Medizinstudium in Mainz promovierte er 1972 an der Medizinischen Fakultät Heidelberg und absolvierte seine Facharztausbildung in Ludwigshafen und Mannheim. 1977 zog es ihn an die Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er 10 Jahre als Oberarzt, seit 1980 mit Professur, tätig war. Es folgten drei Jahre als Chefarzt am Institut für Anästhesiologie des Städtischen Klinikums Nürnberg, bevor er dem Ruf zurück nach Heidelberg folgte und dort 1990 die Leitung der Anästhesiologischen Universitätsklinik übernahm. Bereits 1991 unterstützte er den Klinikumsvorstand als Stellvertreter des Leitenden Ärztlichen Direktors.

Er war Präsident der Deutschen Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin, für die er aktuell auch als Landesvorsitzender aktiv ist, sowie der Deutschen Gesellschaft für Interdisziplinäre Intensivmedizin. Seit 1995 ist er Mitglied der Landesärztekammer Baden-Württemberg, seit 2011 deren Vertreter der "Facharztkompetenz Anästhesiologie".

 

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