„Vorbildliche Arbeit“: Wegweisende Projekte am Klinikum Itzehoe
Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg lobt „verlässlichen Partner“
Vier große Bauprojekte laufen derzeit am Klinikum Itzehoe – drei davon mit erheblicher Förderung durch das Land.
Ein guter Grund für Dr. Heiner Garg, Minister für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein, sich vor Ort einen Überblick zu verschaffen. Nicht nur, dass am Klinikum Itzehoe stets „sehr rasch gebaut“ wird, gefiel dem Minister. Auch der Inhalt stimmt: „Das Klinikum bereitet sich auf die Zukunft vor!“
Bestes Beispiel ist das Bildungszentrum, das im Oktober in Betrieb gehen und die Attraktivität als Arbeitgeber weiter erhöhen soll. Mit hochmoderner Ausstattung, einem Simulationszentrum und digitalen Unterrichtsmethoden spreche es „die neuen Generationen“ an, sagte Pflegedirektor Michael Müller. „Unser Fokus liegt auf der praxisnahen Ausbildung.“ Das ist ganz im Sinne Gargs. Der limitierende Faktor bei der Gesundheitsversorgung sei künftig vor allem das Personal, sagte er. Die Arbeit des Klinikums sei daher „vorbildlich“.
Das gilt auch für ein weiteres Millionenprojekt, das bei seinem Besuch Thema war: 2019 soll mit dem Bau einer neuen Infektionsstation begonnen werden, in der z.B. Patienten mit MRSA-Keimen oder hoch ansteckenden Krankheiten untergebracht werden. Die neue Station werde das bisherige Provisorium in einem Container ersetzen und mit rund 40 Betten doppelt so viel Platz bieten, erklärte Krankenhausdirektor Bernhard Ziegler. Eingeplant ist dabei auch eine abgeschlossene Einheit mit vier Betten für so genannte behandlungsunwillige Patienten: Menschen, die an Tuberkulose erkrankt sind, sich nicht freiwillig behandeln lassen und auf richterlichen Beschluss eingewiesen werden – nicht zuletzt zum Schutz der Bevölkerung. Eine solche Station gibt es in Schleswig-Holstein noch nicht, das Land will das Vorhaben entsprechend unterstützen. Diese Aufgabe sei „nichts, worum sich die Häuser reißen“, weiß Garg. Dass das Klinikum bereit sei, sie zu übernehmen, zeige einmal mehr, „was für ein unglaublich verlässlicher Partner“ es sei. „Dafür bin ich sehr dankbar.“ Nach derzeitigen Planungen werden die Investitionen bei 15 Mio. € liegen.
Die Notaufnahme soll ab 2019 ebenfalls erweitert werden. Ein Triage-System solle später für einen zügigen Durchfluss der Notfallpatienten sorgen, erklärte der Ärztliche Direktor Dr. Michael Kappus. Geschultes Personal wird die Patienten begutachten und je nach Schweregrad der Erkrankung weiterleiten: zur stationären Aufnahme, bei unklaren Fällen zur weitergehenden Diagnostik oder bei ambulanten Fällen in die angrenzende Portalpraxis. So sollen nur die Patienten im Klinikum landen, bei denen eine Krankenhaus-Behandlung wirklich erforderlich ist.
Dafür, dass auch in Zukunft das nötige Personal für all diese Pläne bereit steht, könnte u.a. eine geplante Kooperation des Klinikums mit dem Regionalen Berufsbildungszentrum Steinburg (rbz) sorgen. „Wir müssen den Nachwuchs früher binden“, betonte Verbandsvorsteher Dr. Reinhold Wenzlaff, selbst Lehrer am rbz. Dafür wolle man in Itzehoe etwas Neues ausprobieren. Angestrebt ist eine enge Verbindung der beiden Einrichtungen, um junge Menschen niedrigschwellig an Gesundheitsberufe heranzuführen. Das Bildungsministerium und das Gesundheitsministerium sollen den Versuch begleiten. Garg sagte seine Unterstützung gerne zu: „Wir haben ein riesiges Interesse daran, einen niedrigschwelligen Einstieg zu ermöglichen. Es ist wichtig, so viele Menschen wie möglich für Pflegeberufe zu begeistern und die Entwicklungsmöglichkeiten durchlässig zu gestalten.“
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