Christliches Kinderhospital Osnabrück: Priv.-Doz. Dr. Burkhard Rodeck in den Ruhestand verabschiedet
Entwicklung des Christlichen Kinderhospitals mitgeprägt
Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Burkhard Rodeck ist nach 18-jähriger Tätigkeit im Christlichen Kinderhospital Osnabrück (CKO) sowie zuvor im Marienhospital Osnabrück (MHO) im Rahmen eines Fachsymposiums in den Ruhestand verabschiedet worden.
Er ist Kinder- und Jugendarzt, Neonatologe und Kinder-Gastroenterologe. Nach seinem Staatsexamen in Düsseldorf war er zunächst in der Kinderchirurgie tätig, wechselte dann an die Medizinische Hochschule Hannover, wo er nach der Facharztweiterbildung als Oberarzt den Bereich Kinder-Gastroenterologie einschließlich Transplantationsmedizin leitete. Im Januar 2001 wurde er als Chefarzt an die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Marienhospitals Osnabrück berufen. Seine Motivation nach Osnabrück zu kommen, war die seinerzeitige Planung, die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des MHO mit der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin des Kinderhospitals am Schölerberg zu fusionieren.
Geschäftsführer Michael Richter würdigte Rodecks Wirken: Er habe die Entstehung des CKO maßgeblich mitbestimmt. Es verdiene Respekt, was stringent vorausschauend geschaffen worden sei. Auch die Weiterentwicklung des medizinischen Konzepts trage seine Handschrift – dazu zähle z.B. die Differenzierung der Pädiatrie in ihre Subspezialitäten und die Einführung der Kinderchirurgie. Die Kinder-Gastroenterologie habe Dr. Rodeck zudem auch überregional zum Erfolg geführt. Bei alledem habe er auch immer ein großes außerklinisches Engagement gezeigt. Die Fußstapfen, die Dr. Rodeck hinterlasse, seien groß, so Richter.
Prof. Dr. Albers ging auf die medizinische Karriere seines Chefarztkollegen ein. Seine Leidenschaft sei immer die Gastroenterologie gewesen. Augenmerk habe Dr. Rodeck zudem auf den Übergang von chronisch kranken Kindern in die Erwachsenenmedizin gelegt, so Albers. Gemeinsam mit ihm habe Dr. Rodeck in freundschaftlicher Verbundenheit die Zusammenführung der Kinderklinik des MHO sowie der Pädiatrie des Kinderhospitals Osnabrück zum CKO vorangetrieben und seit 2011 chefärztlich geleitet.
Referenten der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und der Gesellschaft für pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung (GPGE) würdigten Dr. Rodecks Engagement in den wissenschaftlichen Gesellschaften einerseits wegen der fachlichen Kompetenz, aber auch wegen seiner Tätigkeit in den Gremien der Gesellschaften: Seit 2018 ist Dr. Burkhard Rodeck Generalsekretär der DGKJ, der pädiatrischen wissenschaftlichen Fachgesellschaft, in der fast alle 17.000 Kinder- und Jugendärzte Deutschlands organisiert sind.
Rodeck dankte allen seinen Wegbegleitern. Im Mittelpunkt hätten für ihn immer die Kinder gestanden. Sie seien sein maßgebliches Motiv gewesen, diesen Beruf zu wählen. Neben der klinischen Tätigkeit habe ihm auch die Möglichkeit zu Gestalten dabei viel Freude gemacht. In der Politik, auch der Gesundheitspolitik, spiele die junge Generation eine nachgeordnete Rolle, sie werde häufig nicht oder nicht ausreichend berücksichtigt und bedacht, sagte Rodeck. Zum Thema der Ökonomisierung des Gesundheitssystems warnte er vor der ausschließlichen Fokussierung auf standardisierte, zeitsparende Abläufe analog einer industriellen produktionstechnischen Logik. Das führe zur Einsparung von Zeit und das sei im Sinne einer guten Kinder- und Jugendmedizin kontraproduktiv. Kinder und ihre Eltern benötigten viel Zuwendung und Empathie. Dafür brauche es Zeit. Diese Investition sei auch die Voraussetzung für qualitativ gute Arbeit. Die von der Politik intendierten wirtschaftlichen Vorgaben mit der Konsequenz von Zeitbegrenzung in der Behandlung treffe gerade Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin am härtesten. Das sei eine Herausforderung, bei der wir als „Anwälte der Kinder und Jugendlichen überzeugen müssen“.
Rodeck bleibt dem CKO als Kinder-Gastroenterologe noch erhalten, auch wenn er jetzt als Chefarzt ausscheidet.
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