Nachhaltige Stärkung der Gesundheitsversorgung in der Region
19.12.2019 -
REGIOMED gründet erstes übergreifendes medizinisches Zentrum.
Die Krankenhäuser in Deutschland müssen sich seit Jahren auf immer schwierigere Rahmenbedingungen einstellen. Für kleinere Standorte – die gerade in der ländlich geprägten Region eine tragende Rolle in der wohnortnahen Patientenversorgung haben – stellt dies eine ganz besondere Herausforderung dar. Zum Wohle einer optimalen Patientenversorgung will der REGIOMED-Verbund die Kräfte sowie das Experten-Know-How daher künftig in sektorenübergreifenden Netzwerken bündeln. Den Anfang im Rahmen dieses neuen Medizinkonzepts macht das REGIOMED Zentrum für Altersmedizin mit der offiziellen Gründung am 18. Dezember 2019.
Der regionale Gesundheitsverbund REGIOMED vereint unter seinem Dach eine Vielzahl an medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Spitzenleistungen. Seit seiner Gründung im Jahr 2008 konnte bereits eine sektorenübergreifende Grundstruktur für die Region Oberfranken-Südthüringen erarbeitet werden. Mit dem Ziel einer noch besseren Versorgungsstruktur und vor dem Hintergrund der zunehmenden Verschärfung der politisch geführten Standortdiskussion um kleinere Kliniken hat REGIOMED nun ein Zukunftskonzept für eine nachhaltige medizinische und pflegerische Versorgung aufgestellt: Standort- und sektorenübergreifende medizinische Zentren, in denen korrespondierende Fachrichtungen der einzelnen Kliniken sowie weitere Partner der Gesundheitsversorgung organisatorisch zusammengeführt und damit Kräfte und Know-How in einem Netzwerk gebündelt werden, lösen den bisherigen Abteilungsgedanken ab. So ist zum einen die wohnortnahe Grundversorgung an allen Standorten zuverlässig gewährleistet, während parallel dazu herausragende medizinische Leistungszentren an einzelnen Standorten etabliert werden.
Zeitgemäße Altersmedizin für die Region
Mit der Gründung des REGIOMED Zentrums für Altersmedizin macht der Klinikverbund nun den ersten großen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft der Gesundheitsversorgung in der Region: Unter der übergreifenden Leitung von Prof. Dr. Johannes W. Kraft, Chefarzt der Fachklinik für Geriatrie, Rehabilitation und Palliativmedizin am REGIOMED Klinikum Coburg, wird das Zentrum für Altersmedizin künftig auch an weiteren REGIOMED-Standorten qualifizierte geriatrische Leistungen für Senioren der Region anbieten.
Das neue Zentrum für Altersmedizin ist ein Gewinn für den gesamten Verbund, da damit eine hochqualitative Versorgung bedarfsgerecht und wohnortnah an allen Standorten gesichert wird, nach dem Motto: „Aus der Region – Für die Menschen der Region!“ REGIOMED antwortet damit auf den kontinuierlich steigenden Bedarf nach individuellen ganzheitlichen Versorgungskonzepten. Durch den Aufbau einer geriatrischen Versorgungsstruktur an verschiedenen Standorten in der Region können mehr betagte Patienten als bisher die Vorzüge einer individuellen altersgerechten Behandlung in Anspruch nehmen und von einem bundesweit seit vielen Jahren anerkannten Modell der geriatrischen Behandlung profitieren.
Innovative Konzepte verknüpft mit jahrzehntelanger Erfahrung
Innovative Rehabilitationskonzepte, die vom Klinikum Coburg gemeinsam mit dem bayerischen Gesundheitsministerium und Kassenverbänden entwickelt wurden, fördern und ermöglichen auch von weiteren Standorten aus die künftige Intensivierung der ambulant-stationären Vernetzung. Die mobile Rehabilitation ist ein Erfolgsmodell, das neue Behandlungschancen im gewohnten Umfeld bietet und sich durch besondere Zielgenauigkeit und hervorragende Akzeptanz bei Patienten, Angehörigen, niedergelassenen Ärzten sowie Krankenkassen auszeichnet.
Bei der Entwicklung künftiger telemedizinischer Anwendungen arbeiten die Hochschule Coburg, das Fraunhofer Anwendungszentrum drahtlose Sensorik, und REGIOMED eng zusammen. Neueste technologische Strategien wie Telesensorik und Teletherapie verbunden mit der bundesweit anerkannten Praxis und Expertise mobiler und ambulanter Rehabilitation: Hiervon wird die große und weiter wachsende Gruppe älterer Patienten in REGIOMED besonders profitieren.
Vorteile und Nutzen der Zentrumsbildung für die Region
Das Zentrum für Altersmedizin wird die Kompetenz und Qualität der Behandlung von Senioren an allen REGIOMED-Standorten gemeinsam sichern und innovativ weiterentwickeln. Die Intensivierung der Vernetzung gerade mit niedergelassenen Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten bietet dabei besondere Chancen und ist eine Grundvoraussetzung für den Erfolg.
„Ein Zentrum versteht sich als Plattform, auf deren Basis größtmöglicher Nutzen und Zufriedenheit für Patienten und Partner in der regionalen Versorgung generiert werden können. Dies erfordert neue Offenheit und Kreativität, aber wird gleichzeitig die Kommunikation über die herkömmlichen ambulanten und stationären Sektoren hinaus intensivieren. Vom kontinuierlichen Austausch werden alle Beteiligten profitieren“, ist Prof. Kraft sich sicher. „Die Herausforderungen, die uns demographischer Wandel, Digitalisierung und Globalisierung bieten, werden uns im interdisziplinären Austausch zu neuen Formen der Zusammenarbeit führen. Um es mit Mahatma Gandhi zu sagen: Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun.“
Ein umfassendes Netzwerk für Ihre Gesundheit
Neben der Fachklinik für Geriatrie, Rehabilitation und Palliativmedizin am Klinikum Coburg umfasst das neu gegründete REGIOMED Zentrum für Altersmedizin die IV. Medizinische Klinik für Allgemeinmedizin und Altersmedizin am Klinikum Coburg unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Christian Pohlig, die Klinik für geriatrische Frührehabilitation am Klinikum Hildburghausen unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Volker Heinbuch sowie die Interdisziplinäre Frührehabilitation am Klinikum Neuhaus unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Klaus Müller. Die Klinik für geriatrische Rehabilitation am Klinikum Neustadt unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Ralph Mäffert befindet sich derzeit in Gründung, zudem wird auch am Standort Hildburghausen – ergänzend zur bereits bestehenden Frührehabilitation – eine Geriatrische Rehabilitation entstehen. Langfristig ist ferner ein Zentrumsstandort am Klinikum Lichtenfels vorgesehen.