Eine der modernsten Kardiologie-Einheiten
11.06.2010 -
Mit der Einrichtung des zweiten Herzkathetermessplatzes, der Zertifizierung der Chest-Pain-Unit (Brust-Schmerz-Zentrum) und der Inbetriebnahme des so genannten schnellen CTs zählt die Kardiologische Abteilung am Alice-Hospital nun zu den größten, modernsten und mit der ambulanten Rehabilitation auch zu den umfassendsten Einrichtungen in Südhessen. Im Rahmen eines Pressegesprächs stellten der Kaufmännische Geschäftsführer des Alice-Hospitals und die beteiligten Fachärzte die neue Einrichtung und das Gesamtkonzept der Kardiologischen Versorgung am Standort Alice-Hospital vor.
„Sie werden in Deutschland keinen zweiten Standort finden, der eine solche Verknüpfung von stationär und ambulant bei gleichzeitiger modernster technischer Ausstattung bietet", so der kaufmännische Geschäftsführer des Alice-Hospitals Richard Röhrig. Von der ambulanten Versorgung über die Akutbehandlung bis zur Rehabilitation kann der Patient am gleichen Standort durch den gleichen Arzt behandelt werden. „Im Gegensatz zu Krankenhäusern, die auf der „grünen Wiese" ein Herzkatheterlabor ohne gleichzeitige Anbindung weiterer diagnostischer und therapeutischer Einrichtungen erbauen, finden die Patienten am Alice-Hospital sowohl technisch als auch fachlich einen Standard vor, der einer Universitätsklinik gleich kommt."
Mit der Einrichtung der CPU zu Beginn des Jahres wurde eine Lücke in Darmstadt geschlossen, deren Qualität nun auch durch eine unabhängige Expertenkommission bestätigt wurde. Bislang sind bundesweit weniger als 100 solcher Einrichtungen zertifiziert. Seit Eröffnung wurden über 650 Patienten behandelt. Der ärztliche Leiter der CPU Matthias Zander hob dabei besonders das integrative Versorgungskonzept hervor, dass in Darmstadt eine wohnortnahe Behandlung ermöglicht. „Diese Kurzen Wege" so Zander, „schätzen die Patienten besonders.
„Neben der CPU zählt zu einer Notfallversorgung bei Verdacht auf Herzinfarkt immer auch ein Herzkatheterlabor", erläuterte anschließend der Kardiologe Holger Steiger. Das Alice-Hospital eröffnete 1986 als erstes Darmstädter Krankenhaus eine solche Untersuchungseinrichtung. Bundesweit gibt es ca. 680 Herzkatheterlabore. „Das Herzkatheterlabor am Alice-Hospital mit nur einem Herzkathetermessplatz stieß mit ca. 3000 Herzkatheteruntersuchungen im Jahr an die Grenzen der Auslastung" so Steiger. Um Wartezeiten für Patienten zu vermeiden und insbesondere im Notfall ellektive Eingriffe nicht verschieben zu müssen, war die Einrichtung eines zweiten Messplatzes notwendig geworden. An diesem neuen Messplatz können nun auch etwa 300 Schrittmacher pro Jahr implantiert werden.
Außerdem wurde im Frühjahr als interdisziplinäres Kooperationsprojekt der radiologischen und der kardiologischen Praxis am Alice-Hospital das so genannte schnelle CT („Flash-CT") in Betrieb genommen. Nach Aussage des Radiologen Oliver Mohrs ist damit nun erstmalig in Darmstadt die schnelle und schonende Darstellung des Herzens mittels CT möglich. Das Krankenhaus ist bereits mit einigen Krankenkassen in Verhandlung, die eventuell bereit sind die Kosten für diese nichtinvasive Diagnostik zu übernehmen. „Aus Kostensicht, ist stationär alles erlaubt was nicht verboten ist - ambulant ist alles verboten, was nicht ausdrücklich erlaubt ist", erläutere Röhrig den Unterschied zwischen der Vergütung ambulanter und stationärer Leistungen.
Schließlich konnte mit dem Evangelischen Krankenhaus Elisabethenstift und Herrn Prof. Wolfgang Schneider eine Kooperation geschlossen werden, die die Versorgung der intensivpflichtigen Patienten in der Intensivabteilung ermöglicht. „Gemeinsam stellen Ärzte und Pflegekräfte eine „Rund-um-die-Uhr-Dienstbereitschaft" für Notfallpatienten und Schwerstkranke sicher", so der Chefarzt Prof. Wolfgang Schneider. Durch die räumliche Nähe der beiden Krankenhäuser ist eine zeitnahe Abstimmung zwischen den Ärzten der verschiedenen Einrichtungen jederzeit möglich.
Pro Jahr werden in der Kardiologie am Alice-Hospital 3500 Patienten versorgt. Dieses integrative Versorgungskonzept ist durch die sektorenübergreifende Kooperation zwischen Praxen und Krankenhäusern so gestaltet, wie es sich Politik in Sonntagsreden immer wünscht. „Doch leider gibt es oft einen unterschied zwischen Sonntagsreden und Werktagshandeln" so Röhrig am Ende der Veranstaltung. „Wir setzen die Sonntagsreden auch in die tat um, zum Wohle des Patienten!