Neuer Test für Patienten mit akuter Lungenembolie
10.09.2010 -
Ein neuer, hoch sensitiver Test (Troponin T (hsTnT) Assay) könnte die Risiko-Einschätzung von Patienten mit akuter Lungenembolie mit normalem Blutdruck („normotensiv") verbessern. „Das ist besonders bei der Identifizierung von Patienten mit niedrigem Risiko hilfreich, die möglicherweise für eine ambulante Behandlung geeignet sind", berichtet Dr. Mareike Lankeit (Herzzentrum, Universitätsmedizin Göttingen) auf dem Europäischen Kardiologenkongress in Stockholm.
In der von ihr, gemeinsam mit Kardiologen aus Heidelberg und Griechenland durchgeführten Studie wurde der prognostische Stellenwert des neuen hochsensitiven TroponinT (hsTnT) Assays bei 156 normotensiven Patienten mit akuter Lungenembolie untersucht und mit dem herkömmlichen Troponin T (cTnT) Assay verglichen. Zum Zeitpunkt der Aufnahme konnte bei 71 Patienten (45,5 %) Troponin t mit dem herkömmlichen Test nicht bestimmt werden, während der Biomarker durch Verwendung des hochsensitiven Assays bei allen Patienten nachweisbar war. Ein weiteres Ergebnis: 50% der Patienten mit einem komplizierten Verlauf wären durch den konventionellen cTnT Assay fälschlich als Patienten mit niedrigem Risiko klassifiziert worden.
In Deutschland versterben jährlich rund 40.000 Patienten an den Folgen einer akuten Lungenembolie (LE). Sowohl die Europäische (ESC) als auch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) betonen in ihren aktuellen Leitlinien die Bedeutung einer möglichst frühzeitigen Abschätzung des Todes- und Komplikationsrisikos von Patienten mit Lungenembolie, um die Intensität der Therapie entsprechend anzupassen.