Georg Baum zu den Ergebnissen des Krankenhaus-Barometers 2008
06.05.2011 -
Georg Baum zu den Ergebnissen des Krankenhaus-Barometers 2008. Zu den Ergebnissen des „Krankenhaus-Barometers 2008" des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) erklärt der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum:
„Seit Jahren haben die Krankenhäuser nicht mehr so pessimistisch und sorgenvoll in die Zukunft geschaut. Der Anteil der Krankenhäuser mit verschlechtertem Jahresergebnis hat zugenommen. Die Zahl der Kliniken mit Verlusten liegt bei knapp 30 % unverändert hoch. Obwohl in der Regel zeitlich befristet, laufen noch immer rund 200 Krankenhäuser unter tariflichen Ausnahmebedingungen. Hinzu kommen viele Kliniken, die aus Tarifgemeinschaften ausgetreten sind. Noch schlechter sind laut DKI-Umfrage die Erwartungen für das laufende und für das kommende Jahr. Der sorgenvolle Blick auf 2009 ist vor allem auf die schon bei der Abfrage bekannt gewesene Tarifkostenexplosion zurückzuführen. Nach ca. 3 % im laufenden Jahr müssen die meisten Kliniken ab Januar noch einmal um 5 % höhere Löhne zahlen.
Das inzwischen beschlossene Hilfsprogramm der Koalition bringt nur eine teilweise Entlastung. Über 50 % der Tarifkostensteigerungen und der überwiegende Teil der Sachkostensteigerungen müssten die Kliniken selbst aufbringen. Bekanntlich sind die Wirtschaftlichkeitsreserven der Krankenhäuser ausgeschöpft. Ohne akzeptable Refinanzierung der 6,7 Mrd. € großen Kostenlücke wird die Zahl der Krankenhäuser mit Verlusten weiter zunehmen. Mehr als 20.000 Arbeitsplätze müssten abgebaut werden. Die Arbeitsverdichtung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würde sich weiter verschärfen. Am Ende steht die Rationierung in der Patientenversorgung, die zunehmend spürbar wird.