Medizin & Technik

Diätverband: Herstellungskosten für künstliche Ernährung steigen

26.12.2011 -

Diätverband: Herstellungskosten für künstliche Ernährung steigen. Die permanent steigenden Preise für Lebensmittel-Rohstoffe bereiten auch den Herstellern künstlicher Ernährung Sorgen. „Wir sind teilweise sogar noch stärker von den Preissteigerungen betroffen als die Lebensmittelindustrie. Für die Klinische Ernährung werden ähnliche Rohstoffe verwendet, gleichzeitig sind Produktionsverfahren aufwendiger und komplizierter“, betonte der Geschäftsführer des Diätverbandes, Norbert Pahne, am 17. Oktober in Bonn. „Die seit Jahren rückläufigen Preise für Trink- und Sondennahrung haben vermutlich ihre Talsohle erreicht.“ Es sei nur eine Frage der Zeit, bis die Hersteller auf den Kostendruck reagieren müssten. Pahne wies insbesondere auf die Kostensteigerung bei milchbasierten Rohstoffen hin. So erhöhte sich der Preis für diese Rohstoffe mit pharmazeutischer Qualität beispielsweise Caseinate, Molkeproteine und Magermilchpulver – innerhalb der letzten Monate um 80 bis 230 %. „Ob dies schon der Höhepunkt der Preisentwicklung ist, bleibt abzuwarten“, sagte Pahne.

Die Rohstoffpreise sind aber nicht die einzigen Kostenfaktoren, mit denen die Hersteller von enteraler Ernährung konfrontiert sind: Die Ausgaben für Energie, Glas und Verpackungsmaterialien stiegen beständig. Nicht zuletzt schlage sich auch der deutliche Aufwärtstrend bei der Lohnentwicklung in höheren Kosten nieder, betonte der Verbandsgeschäftsführer. „Angesichts der seit Jahren sinkenden Verkaufspreise für enterale Ernährung können solche Kostensteigerungen nicht mehr durch Einsparungen aufgefangen werden.“ Die Hersteller bemühten sich jedoch, eventuelle Preissteigerungen möglichst gering zu halten. Pahne wies darauf hin, dass sich trotz der erheblich gestiegenen Rohstoffpreise für die rund 150.000 Kranken in Deutschland, die auf verordnete Trink- und Sondennahrung angewiesen seien, nichts ändern wird. „Sie müssen weder höhere Zuzahlungen noch Aufzahlungen befürchten.“

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