Studie: Zusammenhang zwischen Biomarker YB-1 und Herzerkrankungen. In einer Studie, die vorab am 24. September 2007 in der Online- Ausgabe des führenden wissenschaftlichen Journals „Circulation“ der American Heart Association online veröffentlicht wurde, weisen Wissenschaftler des Instituts für Kardiovaskuläre Molekularbiologie an der Universitätsklinik Aachen erstmalig nach, dass das Kälteschockprotein YB-1 die Expression von CCL5 (RANTES) in glatten Muskelzellen kontrolliert.

CCL5 (RANTES) nimmt eine wichtige Rolle bei der Atherogenese und neointimalen Hyperplasie ein. Durch die Ausschaltung des Kälteschockproteins YB-1 mittels interferierender RNA (short hairpin RNA) konnte die Neointima-Entstehung deutlich reduziert werden. Die Studie zeigt, dass YB-1 entscheidend für die transkriptionale Regulation von CCL5 (RANTES) und die Neointima- Bildung ist. Mit den Ergebnissen ist ein neuer therapeutischer Ansatz zur Verhinderung vaskulärer Veränderungen (vascular remodeling) möglich geworden.

Das in 12jähriger Forschungsarbeit von den Wissenschaftlern der Forschungsgruppen um Prof. Dr. Christian Weber und Prof. Dr. Peter René Mertens mit Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft untersuchte YB-1 stößt schon jetzt auf viel Interesse in einer breiten Forschergemeinde, denn das Kälteschockprotein YB-1 wird nicht nur von Kardiologen als Biomarker betrachtet. Zahlreiche Studien deuten darauf hin, dass das Kälteschockprotein YB-1 (auch bekannt als DbpB) in einem engen Zusammenhang mit verschiedenen Krebserkrankungen steht. Immunhistochemische Untersuchungen von Brustkrebstumoren zeigen, dass das Vorliegen von YB-1 mit aggressivem Tumorwachstum assoziert ist (Janz, et al., 2002). Ähnliche Beobachtungen wurden auch für Prostatakrebs, kleinzellige Lungentumore und weitere Krebsarten gemacht (Giménez-Bonafé, et al., 2004; Shibahara, et al., 2001).

Auch bei Entzündungskrankheiten steht YB-1 in ursächlichem Zusammenhang zum Krankheitsverlauf. YB-1 beeinflusst indirekt das Überleben von Eosinophilen und ist dadurch ursächlich für allergisches Bronchialasthma (Capowski, Esnault, Bhattacharya, & Malter, 2001). Bei Nierenerkrankungen wurde ein vermehrtes räumliches und zeitliches Auftreten von YB-1 ebenso nachgewiesen (van Roeyen, et al., 2005). Das Kälteschockprotein YB-1 erweist sich somit zunehmend als viel versprechendes Ziel für die Bekämpfung verschiedenster Krankheiten.

Die Familie der Kälteschockproteine, zu dem auch das untersuchte Protein YB-1 gehört, hat den Lauf der Evolution außergewöhnlich unverändert überstanden. Von Bakterien bis hin zu Säugetieren enthalten alle Lebewesen eine sogenannte Kälteschockdomäne (CSD). Für den Menschen wurden drei Mitglieder der Kälteschockproteinfamilie charakterisiert. Sie werden als DNAbinding Protein A, B (DbpB, YB-1, YBX-1) und C bezeichnet. Zahlreiche Gene werden durch die Kälteschockproteine reguliert. Zudem interagieren die Kälteschockproteine mit zahlreichen anderen Proteinen im Rahmen der transkriptionalen Regulation. Die verwendeten Antikörper zum Nachweis des Proteins YB-1 stehen Wissenschaftlern exklusiv auf Deutschlands größtem Marktplatz für Forschungsantikörper www.antikoerperonline.de der antibodies- online GmbH zur Verfügung. Dieses Spin-off des Universitätsklinikums Aachen und der RWTH Aachen bietet auf seiner Plattform zudem zwei unter Anleitung der Aachener Forschergruppe produzierte polyklonale sowie einen monoklonalen YB-1 Antikörper an. Diese Antikörper wurden in den vergangen Jahren am Universitätsklinikum Aachen entwickelt und für verschiedene, u.a. die jüngst in „Circulation“ publizierte, Forschungsarbeiten erfolgreich eingesetzt. Neben dem Einsatz in weiteren Forschungsprojekten bietet sich insbesondere der monoklonale YB-1 Antikörper für die Diagnose von Brustkrebserkrankungen mittels Immunhistochemie an.

Dr. Tim Hiddemann, Geschäftsführer von antibodies-online GmbH, zeigt sich erfreut, dass es seinem jungen Aachener Unternehmen als einzigem Anbieter gelungen ist, das jetzt international bekannt gewordene YB-1 in das Angebot bei www. antikoerper-online.de aufzunehmen: „Zahlreiche Wissenschaftler, kleine Forschungsgruppen oder Labors sowie etablierte nationale und internationale Hersteller und Distributoren von Forschungsantikörpern nutzen mittlerweile unseren Online-Marktplatz, um ihre selbstentwickelten Produkte ohne großen Aufwand und finanziellem Risiko im deutschsprachigen Raum zu vertreiben.“