Patientenversorgung: FranziskusCarré im St. Franziskus-Hospital Münster
30.01.2012 -
Patientenversorgung: FranziskusCarré im St. Franziskus-Hospital Münster. Das FranziskusCarré, eine Einrichtung der St. Franziskus Stiftung Münster, nahm mit insgesamt 17 Facharztpraxen und verschiedensten Gesundheitsdienstanbietern im vergangenen Jahr den Betrieb auf. Es gehört zu St. Franziskus-Hospital Münster und verfügt nun insgesamt über 5.408 m² Nutzungsfläche. Diese ermöglichen eine Verteilung auf 23 Mieteinheiten, die bereits während der Bauphase verpachtet waren. Die Investitionskosten von rund 16 Mio. € wurden aus Eigen- und Kapitalmarktmitteln aufgebracht. Sie werden durch die Vermietung der Räumlichkeiten refinanziert.
Insgesamt umfasst das Gebäude fünf Ebenen, die an drei Seiten den Sockel eines Bettenhauses umschließen. Die drei oberen Ebenen dienen als Praxisflächen sowie für ambulante Operationen. Auch die endoskopische Abteilung des Krankenhauses ist hier untergebracht. Der Zugang zum FranziskusCarré ist gleichzeitig die Eingangshalle des Hospitals. Hier befinden sich die Akademie des Sehens (Beratungsstelle für Sehbehinderte), Apotheke, Café, Friseur, Hörgeräteakustik, Praxis für Physiotherapie, Sanitätshaus, Medizintechnik (Schlaf-Atemzentrum), Shops sowie die Informations- und Wartezonen. Alle Angebote können sowohl von den Patienten des FranziskusCarrés als auch von Patienten des St. Franziskus-Hospitals genutzt werden. „Die Schaffung vertikaler Netzwerkstrukturen sichert die umfassende Versorgung unsere Patienten auf hohem Niveau an einem Ort, sowohl stationär als auch ambulant“ führt Burkhard Nolte, Geschäftsführer der St. Franziskus Hospital Münster GmbH an. „Insbesondere mit der Etablierung des Fachärztezentrums wurde unser bereits bestehendes Leistungsspektrum vertieft und erweitert“, so der Geschäftsführer weiter.
Für die jetzigen Mieter wurden mit dem Bau des FranziskusCarrés wirtschaftlich höchst interessante Mietflächen zur Verfügung gestellt. Nicht nur die kurzen Wege für Patienten, die innerstädtische Lage und die gute Verkehrsanbindung, sondern auch die Zusammenarbeit mit dem leistungsstarken St. Franziskus- Hospital und die damit verbundene Nutzung von Personal, medizinischen Geräten und Räumlichkeiten sind konzeptionell interessant. Das Hospital leistet dadurch einen wichtigen Beitrag zur Überwindung der ambulanten und stationären Sektorengrenzen.
Eine Vielzahl von Spezialisten sind damit direkt am Krankenhaus angesiedelt: Fachärzte für Anästhesie, Angiologie, Augenheilkunde, Dermatologie, Diabetologie, Dialyse, Gynäkologie, HNO, Innere Medizin, Kardiologie, Kinderchirurgie, Nuklearmedizin, Oralchirurgie, Pädaudiologie, Pränataldiagnostik, Pulmologie, Radiologie sowie Schmerztherapie. Auslöser für die Netzwerkidee waren u. a. die gesundheitspolitischen Entwicklungen (z. B. Forderung einer verstärkten ambulanten und stationären Verzahnung) verbunden mit einer wachsenden Nachfrage nach Ansiedlungs- bzw. Kooperationsmöglichkeiten am Hospital. In Absprache mit den leitenden Ärzten des St. Franziskus-Hospitals Münster wurden frühzeitig die vorgesehenen Behandlungsschwerpunkte und damit die entsprechenden Kooperationspartner festgelegt und daraufhin gemeinsame Ziele definiert: siehe Abb. 1. „Letztlich wird die Entwicklung strategischer Projekte, z. B. komplexer Versorgungsmodelle sowie die Erarbeitung einer gemeinsamen Marketingstrategie angestrebt“, so Burkhard Nolte.
Mit der FAC’T GmbH ist ein Spezialist für ganzheitliches Facility Management im Gesundheitswesen für die Wirtschaftlichkeit verantwortlich für das FranziskusCarré. „Bereits in der Planungs- und Konzeptionsphase haben wir eine umfangreiche Erlös- und Investitionsplanung erstellt“, führt Dipl. Ing. Stefan Kleine an. „Insbesondere auch das erarbeitete Energiemanagement lässt uns beruhigt in die Zukunft blicken“, so der verantwortliche Projektleiter der FAC’T GmbH, die eine Tochter der St. Franziskus- Stiftung Münster ist.
Dr. med. Ulrike Teßarek (MPH) ist für die Organisationsstruktur zuständig und schließt dadurch die Lücke zwischen Hospital und FranziskusCarré. Die Schaffung der Stabstelle einer Netzwerkmanagerin sichert die Kommunikation und Kooperation der vielfältigen Disziplinen und Arbeitsbereiche und bietet so die Entwicklungsplattform für gemeinsame Projekte.