Steckbeckenspülern im Alltagsbetrieb: Die Einfachheit der Bedienung überzeugt
16.03.2012 -
Infektionen durch Clostridium difficile sorgen in Kanada immer wieder für Schlagzeilen in der nationalen Presse und für fieberhaftes Arbeiten bei Infektiologen und Hygienikern.
Dr. Elizabeth Bryce, Regional Medical Director for Infection Control (Vancouver Coastal Health), näherte sich mit einem interdisziplinären Team den damit verbundenen Herausforderungen aus einer ganz besonderen Richtung. Sie evaluierte die Leistung von Steckbeckenspülern im Alltagsbetrieb zweier Kliniken (Richmond Hospital und Vancouver General Hospital). Das Ergebnis war ernüchternd: Die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine birgt Fehlerquellen, die zu ernsthaften Folgen führen können - für Patienten und Personal. Eine zweite Testreihe in einem der Krankenhäuser des Teams von Vancouver Coastal Health brachte vor dem Austausch von Geräten völlig neue Ergebnisse: Es gibt Steckbeckenspüler, die den Faktor „Mensch" in ihrem Design erfolgreich berücksichtigen.
Übersehene Gefahr
Dass das Sporen bildende Bakterium Clostridium difficile ganz besonders ehrgeizige Herausforderungen an die Aufbereitung von Medizinprodukten sowie an die Oberflächendesinfektion stellt, gehört zum Basiswissen von Hygienikern und Infektiologen. Dass Steckbecken dabei oft in Vergessenheit geraten - nicht zuletzt weil Earle H. Spaulding sie vor mehr als 30 Jahren als „unkritisch" in seinem Klassifizierungsschema kategorisierte -, wurde Sydney Scharf, Senior Infection Control Practitioner aus dem Team für Infektionskontrolle am Vancouver General Hospital, durch den aufmerksamen Austausch mit dem Bedienpersonal deutlich.
Ein Steckbecken war nach der Aufbereitung im Steckbeckenspüler noch schmutzig. Und dies war nicht nur bei diesem einen Gerät der Fall, sondern bei vielen. Eine eingehende Prüfung ergab: Auf der gesamten Station waren die Patientengeschirre auch nach ihrer Reinigung und Desinfektion in vielen Fällen noch sichtbar verschmutzt. Dazu kam: Nach einem Ausbruch von Vancomycin-resistenten Enterokokken auf einer Intensivstation identifizierte man einen nicht funktionierenden Steckbeckenspüler als Ursache. Sydney Scharf und Elizabeth Bryce fürchteten: Was für eine Station gilt, könnte für das gesamte Krankenhaus gelten. Und so war es.
Rasch wurde ein interdisziplinäres Team gebildet: Hygienefachkräfte, Krankenschwestern, eine Ingenieurin, die sich auf die heuristische Evaluation spezialisiert hatte (Qualitätskontrolle und Patientensicherheit), der Ingenieur, der die Wartung aller Geräte verantwortet (Krankenhaustechnik), sowie die „Medical Operation Services" gehörten ihm an. 16 Monate lang wurden während der ersten Studie in zwei Kliniken, die zu „Vancouver Coastal Health" gehören, dem Elizabeth Bryce als „Regional Medical Director" vorsteht, 1.982 Spülgänge in fünf Phasen evaluiert. Bei dieser ersten Studie stellte sich heraus: Von 7,6-33% reichte die Fehlerquote - und dies trotz mehrerer Nachbesserungsbemühungen.
Als hauptsächliche Schwachstelle identifizierten die Experten vor allen Dingen das schlechte Design der Maschinen, das zu Anwendungsfehlern führte. Dazu Sydney Scharf: „Eine der großen Überraschungen für uns war, dass auch das Personal dies nicht bemerken konnte. Maschinen wurden beladen und gestartet, obwohl z.B. keine ausreichende Reinigungschemie mehr vorhanden war." Aufgrund des schlechten Interface Designs (eine Disziplin des Designs, das die Benutzeroberfläche der Schnittstelle Mensch-Maschine gestaltet) der beiden zuerst getesteten Maschinenhersteller wurden die Desinfektionsautomaten auch häufig falsch beladen: „Die Krankenschwestern waren oft völlig ratlos, wie die unterschiedlichen Modelle der Patientengeschirre in die Automaten geräumt werden sollten", so Elizabeth Bryce.
Das sichere Aufbereiten von Medizinprodukten nennt Bryce eine „Priorität in der Infektiologie und Hygiene" - zum Schutz von Patienten und Personal. Und dabei betont sie: „Der Steckbeckenspüler gehört sicherlich zu den am meisten genutzten Desinfektionsautomaten, der das Risiko für das Pflegepersonal, das sich menschlichen Ausscheidungen und Fäkalien aussetzen muss, ganz erheblich minimiert." Umso bedauerlicher sei es, dass er selten in den Fokus von Studien gerückt werde, die vom Faktor Mensch über das Maschinen-Design, deren Funktionalität und Ausstattung alles berücksichtigen, was das Reinigungs- und Desinfektionsergebnis beeinflussen könnte.
Desinfektionsautomaten
Als Fazit zieht Elizabeth Bryce den Schluss, dass ihre Studie auch nützt, die Evaluation von Geräten, die in der Krankenhaushygiene eine bedeutende Rolle spielen, auf Kriterien wie deren Bedienbarkeit auszudehnen: „Wir als Autoren hoffen, dass dies als Beispiel dafür dient, auch den Faktor Mensch in die Analyse von Geräten zur Aufbereitung von Medizinprodukten einzubeziehen." Die Ergebnisse der ersten Studie sind nachzulesen im American Journal of Infection Control, AmJIC 2011; 39:566-570.
Dass Steckbeckenspüler durchaus auch intuitiv bedient und sozusagen für bestimmte Stationen und deren Ausstattung mit Patientengeschirren maßgeschneidert gestaltet werden können, hat indes ein zweites Audit von Bryce ergeben. Beim jüngsten Kongress der International Federation of Infection Control im Oktober 2011 stellte die kanadische Expertin ein Poster mit ihren Ergebnissen vor, die sie im Rahmen einer Versuchsanordnung mit Meiko Steckbeckenspülern ermittelte. Ergebnis:
Die Desinfektionsautomaten des deutschen Herstellers aus Offenburg schnitten mit einer Fehlerquote von 0,8% bis max. 8, % hervorragend ab. Elizabeth Bryce' Schlussfolgerung: „Unter klinischen Bedingungen schneidet der Desinfektionsautomat von Meiko hervorragend ab, wie die Ergebnismessungen nach der Herausforderung durch die Testanschmutzung bewiesen haben. Offensichtlich stellen Patientengeschirre aus Edelstahl jedoch eine größere Herausforderung dar als jene aus Kunststoff."
Menschliche Fehler minimieren
Es hat sich darüber hinaus noch eine weitere Erkenntnis ergeben: „Die Indikatoren des Herstellers Tosi sind so konzipiert, dass sie die Anschmutzung auf Medizinprodukten mit Scharnieren bzw. mit Klappfunktion simulieren. Sie sind deshalb als ungeeignet zu bewerten für die Überprüfung von Steckbeckenspülern. Sie besitzen in diesem Zusammenhang keine Aussagekraft."
Was dem interdisziplinären Team in Kanada bei der zweiten Versuchsanordnung besonders gefiel: „Das Maschinendesign hilft, menschliche Fehleinschätzung und menschliches Fehlverhalten zu minimieren", fasste Bryce auf ihrem Poster zusammen. „Die korrekte Beladung ist einfach, und ohne Spülchemie lässt sich die Maschine gar nicht erst in Gang setzen. Ferner ist das Bediendisplay vorab so programmiert, dass kein falsches Programm gewählt werden kann."
Bryce hat sich mit ihrem Team auch deshalb für die Anschaffung von Meiko Steckbeckenspülern entschieden, weil eine jahrelange Arbeit in Forschung und Produktentwicklung im alltäglichen Einsatz der TopLineGeräte spürbar ist. „Und weil", so Scharf, „nicht nur die Schnittstelle von Mensch und Maschine bei den Geräten stimmt, sondern auch die Schnittstellen von Mensch zu Mensch im Laufe der Testreihe profitiert haben." Flankierend kam während des umfangreichen Ausschreibungsprozesses hinzu, dass stets konsequent alle Fragen beantwortet wurden und mit der Stevens Company auch der örtliche Händler involviert war. Für den Hersteller selbst ist dies eine Selbstverständlichkeit, weil man sich eng an den Kundenbedürfnissen orientiert und Forschung und Entwicklung danach ausrichtet.
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