Gesundheitspolitik

Pharma-Unternehmen entwickeln neue Antibiotika

17.11.2014 -

Der Europäische Antibiotikatag am 18. November weist auf die wachsende Gefahr durch multiresistente Bakterien hin (www.ecdc.europa.eu). Als Beitrag zu ihrer Bekämpfung haben forschende Pharma-Unternehmen in diesem Jahr gleich vier neue Antibiotika herausgebracht: zwei gegen den Klinikkeim MRSA, zwei gegen multiresistente Tuberkulose.

Drei weitere Antibiotika befinden sich im Zulassungsverfahren, 15 weitere sowie vier antibakterielle Antikörperpräparate in der letzten Erprobungsphase, der sogenannten Phase III. Die kommenden Medikamente richten sich unter anderem gegen Pseudomonas (verantwortlich für Lungenentzündung und Blutinfektionen), den Darmkeim Clostridium difficile (der schwere Durchfälle verursachen kann) und resistente Tripper-Bakterien. Weitere Mittel sind in früheren Stadien der Entwicklung und Erprobung.

"Daran zeigt sich, dass die Pharmaindustrie ihre Antibiotika-Forschung in den letzten Jahren wieder verstärkt hat", sagt Birgit Fischer, die Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa). "Doch lassen sich neue Antibiotika nicht nach Belieben nachliefern. Deshalb ist es ebenso wichtig, die Bildung und Verbreitung weiterer Resistenzen möglichst zu vermeiden. Das aber erfordert die Kooperation von vielen Akteuren, darunter Ärzten, Grundlagenforschern, Pharma- und Diagnostika-Unternehmen und der Politik."

Und sie fährt fort: "Die Bundesregierung hat mit der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) seit 2008 schon wichtige Maßnahmen angeschoben - etwa in der Krankenhaushygiene -; ebenso die EU mit ihrem "Action Plan" gegen Resistenzen von 2011. Nun geht es jedoch darum, die Aktionspläne noch entschlossener mit Leben zu erfüllen. Die forschenden Pharma-Unternehmen bringen hierfür gerne ihre Expertise ein und übernehmen Verantwortung über die Belieferung hinaus."

 

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