E-Procurement für Krankenhäuser
16.03.2012 -
E-Procurement für Krankenhäuser. „Elektronische Beschaffungsprozesse – kurz E-Procurement – stehen im Gesundheitsmarkt vor dem Durchbruch. Die Konsolidierung der Dienstleister hat stattgefunden, die E-Procurement- Plattformen sind gut aufgestellt. Die technischen Lösungen liegen auf dem Tisch“: Dieses positive Fazit zog der scheidende BVMed-Vorstandsvorsitzende Anton J. Schmidt (Ethicon) auf der 9. E-Commerce-Konferenz von MedInform Ende Februar vor mehr als 200 Teilnehmern von Kliniken, Lieferanten und Dienstleistern in Frankfurt. Bei den Vorteilen der E-Procurement- Lösungen für Kliniken und Lieferanten waren sich alle Experten einig: Sie liegen in der Erhöhung der Versorgungssicherheit, dem Wegfall von Medienbrüchen und manuellen Schritten, der Entlastung des Pflegepersonals, der Verbesserung der Datenqualität, weniger fehlerhaften Bestellungen und Kosteneinsparungen durch Standardisierung der Prozesse. Studien belegen, dass E-Procurement Einsparungen von bis zu 45 % der Prozesskosten ermöglicht.
Ein weiterer Aspekt rückt mehr und mehr in den Fokus: die besondere Bedeutung elektronischer Beschaffungsprozesse für die Datenerhebung und die Datenanalyse. „Die Auswertungstools werden immer wichtiger“, so Prof. Dr. Ursula Hübner von der Fachhochschule Osnabrück und Agkamed- Geschäftsführer Dr. Oliver Gründel unisono. Das Schlagwort lautet „Business Intelligence“. Die Industrievertreter sprachen zudem von dem Aspekt der „Patientensicherheit“. Voraussetzung dafür sind strukturierte Daten über einheitliche Standards und Klassifikationen – hier zeigten die IT-Experten Fortschritte in den globalen Standardisierungsbemühungen durch die „Healthcare User Group“ (HUG) unter dem Dach der GS1 auf. Vertreter privater Klinikketten betonten die Bedeutung eines partnerschaftlichen Ansatzes: „Wir müssen die Prozesse in den Kliniken optimieren und die Datenqualität verbessern.
Das geht nur gemeinsam mit der Medizinprodukteindustrie“, erläuterte Wolfgang Zeise von den Rhön-Kliniken. Adelheid Jakobs-Schäfer von den Helios-Kliniken berichtete, dass bereits 38 Lieferanten „tief integriert“ seien, also bis zur elektronischen Rechnungslegung. Schmidt kündigte an, dass sich die Konferenzreihe künftig mehr dem Oberthema „Digitalisierung“ bzw. „Digitale Vernetzung im Gesundheitsmarkt“ widmen werde. Neben dem Baustein „Elektronische Beschaffung“ gehörten dazu Themen wie die elektronische Patientenakte, globale Barcodes und RFID, globale Produkt-IDs und Kommunikationsstandards oder eCard und eRezept. Diese thematische Neuausrichtung schlägt sich auch in einer Namensänderung nieder: die nächste Veranstaltung firmiert unter der Bezeichnung 10. EHealth- Konferenz von MedInform und findet am 26. Februar 2008 statt.