Studie: Replagal bei Morbus Fabry wirksam und verträglich
17.04.2012 -
Shire plc, der internationale Hersteller von Spezialbiopharmaka, hat anlässlich des ACMG-Jahreskongresses (American College of Medical Genetics) in Charlotte, USA, Daten vorgelegt, welche die gute Wirksamkeit und Verträglichkeit von Replagal (Agalsidase alfa) bei Patienten mit Morbus Fabry belegen. Diese waren entweder von Fabrazyme (Agalsidase beta) umgestellt worden oder waren therapienaiv bezüglich einer Enzymersatztherapie (ERT) und hatten in beiden Fällen Replagal ein Jahre lang erhalten.
Morbus Fabry ist eine seltene, X-chromosomal vererbte lysosomale Speicherkrankheit, die durch eine unzureichende Aktivität des Enzyms alpha-Galactosidase hervorgerufen wird. Aufgrund dieses Mangels treten bei den Patienten verschiedene Symptome auf, unter anderem kommt es zu Beeinträchtigungen der Nieren- und Herzfunktion. Der natürliche Verlauf des Morbus Fabry führt unter anderem zu einer verminderten Nierenfunktion und einem Anstieg des linksventrikulären Massenindex (LVMI).
„Bei Patienten mit Morbus Fabry liegen häufig chronische Nieren- und Herz-Kreislauf-Krankheiten vor; diese stellen Anzeichen einer Krankheitsprogression dar", so Dr. Ozlem Goker-Alpan, Direktor des Lysosomal Disorders Research and Treatment Unit, Center for Clinical Trials, Fairfax, USA. „Die Zwischenergebnisse der Studie belegen die Wirksamkeit und Verträglichkeit von REPLAGAL bei Fabry-Patienten nach einjähriger Behandlung."
Die Ein-Jahres-Daten der multizentrischen, offenen Shire-Studie HGT-REP-059 legen nahe, dass die anhand des LVMI ermittelte kardiale Struktur nach einjähriger Therapie mit Replagal sowohl bei behandlungsnaiven als auch bei umgestellten Patienten stabil geblieben war. Bei den therapienaiven Patienten (n=22) betrug der mittlere LVMI 48,5 g/m2,7 zu Beginn (Baseline) und 50,7 g/m2,7 nach 12 Monaten, ein Anstieg um 2,20 g/m2,7 ± 1,63; p=0,187. Bei den umgestellten Patienten (n=39) lag der mittlere LVMI bei Beginn (Baseline) bei 60,4 g/m2,7 und blieb über 12 Monate nahezu unverändert bei 60,3 g/m2,7 (0,00 ± 2,32; p=0,306). Die in dieser Studie beobachteten geringfügigen Anstiege beim LVMI waren nicht statistisch signifikant und blieben unter der Progression, die aufgrund von Daten aus dem natürlichen Verlauf erwartet wurden.
Die Datenlage ergab bei den therapienaiven Patienten (n=29) keine Hinweise auf eine signifikante Verschlechterung der Nierenfunktion, gemessen anhand der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR); die mittlere Veränderung gegenüber dem Baseline-Wert, (83,85 ± 7,12 ml/min/1,73 m2) betrug nach 12 Monaten -1,29 ± 4,34 ml/min/1,73 m2, p=0,175. Bei den umgestellten Patienten (n=62) lag die mittlere Veränderung gegenüber dem Baseline-Wert (81,96 ± 4,57 ml/min/1,73 m2) nach 12 Monaten bei -3,17 ± 1,69 ml/min/1,73 m2, p=0,009.
Die biologische Aktivität durch Reduktion des pathologischen Substrats Globotriaosylceramid (Gb3) wurde außerdem durch einen Rückgang sowohl bei der Gb3-Konzentration im Plasma (-2,60 ± 0,52 nmol/ml für die umgestellten Patienten [n=56], p<0,001; -6,70 ± 1,18 nmol/ml für die therapienaiven Patienten [n=25], p<0,001) als auch beim Kreatinin-bereinigten Gb3-Gehalt im Urin für beide Patientengruppen (-0,87 ± 0,37 nmol/mg; p=0,009 bzw. -2,11 nmol/mg; p=0,021) nachgewiesen.
Die Daten lassen darauf schließen, dass Replagal im Allgemeinen gut vertragen wurde. Sicherheit und Verträglichkeit stimmten mit dem bekannten Sicherheitsprofil von Replagal überein, und während der einjährigen Behandlung traten in keiner der beiden Patientengruppen neue Sicherheitsrisiken zutage. Die Sicherheit von Replagal ist mit klinischen und kommerziellen Erfahrungen aus über 15 Jahren gut belegt.
Diese Studie wurde durchgeführt, um Replagal während der Lieferschwierigkeiten von Fabrazyme für US-amerikanische Patienten mit Morbus Fabry verfügbar machen zu können. Weltweit werden über 2.800 Fabry-Patienten mit Replagal behandelt.
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