Ionenstrahl-Therapie Centurm am Universitätsklinikum Heidelberg
09.07.2012 -
Ionenstrahl-Therapie Centurm am Universitätsklinikum Heidelberg. Schwerst Krebskranken hilft ein neues Therapieverfahren, das jetzt erstmals in Baden-Württemberg möglich ist und worüber die AOK jetzt einen Vertrag mit dem Universitätsklinikum Heidelberg geschlossen hat: „Die Anlage am Heidelberger Ionenstrahl-Therapie Centrum (HIT) wird Ende des Jahres in Betrieb genommen und steht AOK-Versicherten zur Behandlung schwerer Krebserkrankungen zur Verfügung“, so Dr. Rolf Hoberg, Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg im April in Stuttgart.
HIT ist eine weltweit einzigartige Anlage an einem Klinikum, an der bösartige Tumore sowohl mit Schwerionen als auch mit Protonen bestrahlt werden. Der Vorteil dieser Bestrahlungsformen liegt in der hohen Zielgenauigkeit und der Schonung des umliegenden Gewebes. Bislang ist dieser Vorteil für die Schwerionentherapie bestimmter Tumore belegt, u.a. bösartige Knochen- und Knorpeltumoren sowie Tumoren der Schädelbasis und der Speicheldrüsen, für die keine andere ähnlich wirksame Behandlung zur Verfügung steht. „Die Bestrahlung mit Protonen und Schwerionen kann mit einer höheren Dosis als die konventionelle Bestrahlung erfolgen und ist auch deshalb besonders effektiv“, erklärt der Ärztliche Direktor der Klinik für RadioOnkologie und Strahlentherapie des Universitätsklinikums Heidelberg und Leiter von HIT, Prof. Jürgen Debus.
Derzeit behandelt die Heidelberger Universitätsklinik für RadioOnkologie und Strahlentherapie eine kleine Zahl von Patienten an der Beschleunigeranlage der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt. Künftig werden pro Jahr 1.000 bis 1.300 Patienten in HIT bestrahlt. „Die Patienten profitieren zusätzlich von der Einbindung des HIT in die Heidelberger onkologischen Kliniken unter dem Dach des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT)“, so die Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums Heidelberg, Irmtraut Gürkan.