Hygiene

Biotech-Forschung: Therapie der pulmonal arterieller Hypertonie

09.07.2012 -

Biotech-Forschung: Therapie der pulmonal arterieller Hypertonie. Patienten mit pulmonal arterieller Hypertonie (PAH) haben oft einen langen Leidensweg hinter sich, bis die Diagnose gestellt wird. Meist hat sich dann bereits eine ausgeprägte Rechtsherzinsuffizienz manifestiert, die für eine schlechte Prognose sorgt. Erst in den letzten Jahren haben sich die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten verbessert. Daran ist das weltweit tätige Schweizer Biotech- Unternehmen Actelion maßgeblich beteiligt.

Die Patienten fallen typischerweise durch häufige Luftnot, Ohnmachten und extrem erniedrigtes körperliches Leistungsvermögen auf, gepaart mit normotensivem Blutdruck. Aber gerade Letzteres täuscht: Zwar ist der Blutdruck im Körperkreislauf meist normal, im Lungenkreislauf allerdings stark erhöht. Die Echokardiographie und die Rechtsherzkatheteruntersuchung sichern die Diagnose einer PAH ab: Die Lungengefäße sind verengt und die rechte Herzkammer ist meist vergrößert. Obwohl der Pathomechanismus dieser seltenen Erkrankung noch nicht völlig geklärt ist, steht die Beteiligung des Endothelins fest, eines Proteins, dass u.a. starke Vasokonstriktion und Proliferation der Intima anregt. Erhielten die Patienten früher häufig nur Antikoagulanzien, stehen seit wenigen Jahren der orale duale Endothelin- Rezeptor-Antagonist Bosentan, aber auch inhalative und subkutan oder i.v. applizierbare Prostazyklin-Analoga sowie das Vasodilativum Sildenafil zur Verfügung.

Symptome werden häufig verkannt

In vielen Fällen sei die Erkrankung leider so weit fortgeschritten, dass nur eine Kombination von Medikamenten mit verschiedenen Wirkprinzipien den Patienten ein halbwegs normales Leben ermöglichen und ihre Prognose verbessern könne, berichtete Prof. Dr. A. Zeiher, Universitätsklinik Frankfurt, bei einer zertifizierten Ärztefortbildungsveranstaltung des Unternehmens Actelion. Da die idiopathische PAH nur in 1-3 Fällen unter einer Million Menschen pro Jahr auftritt, würden Ärzte zu selten an diese Krankheit denken, beklagte er. Dies führe generell zu einer zu spät einsetzenden Therapie. Die Lebenserwartung der betroffenen Patienten liegt jedoch unbehandelt bei nur 2,8 Jahren und ist vergleichbar mit der Lebenserwartung vieler Krebserkrankungen.

Bei Patienten mit diversen Kollagenosen, Herzvitien, HIV-Infektion, fortgeschrittenen Lebererkrankungen und PAH in der Familienanamnese tritt die Krankheit häufiger auf. Diagnostische Sicherheit gibt ein pulmonaler Mitteldruck von über 25 mmHg in Ruhe und/oder von über 30 mmHg bei Belastung bei der Rechtsherz-Katheteruntersuchung (siehe auch Abb. 1). Die Therapieauswahl und -einstellung der PAH-Patienten sollte generell in einem entsprechenden Zentrum erfolgen, forderte der Experte. Von diesen gehen auch Patienten- und Pflegeschulungen aus, die viel zu einer erfolgreichen Behandlung der Patienten beitragen. Zusätzlich bietet auch der Selbsthilfeverein ph e.v. viele Informationen.

Medikamente aus der Biotech-Pipeline

Der Endothelin-Rezeptor-Antagonist Bosentan (Tracleer) ist ein antiproliferativer Wirkstoff, der gegenwärtig auch in klinischen Studien zu anderen Endothelin-relevanten Indikationen geprüft wird: u.a. digitale Ulzerationen auf dem Boden einer Kollagenose, pulmonale Fibrose. Darüber hinaus hat das börsennotierte Biotech- Unternehmen Actelion noch weitere interessante Substanzen in der Pipeline: so etwa Clazosentan und Tezosentan, zwei weitere Endothelin- Rezeptor-Antagonisten, die in der Therapie zerebraler Blutungen bzw. kardialer Hämodynamik bereits klinisch geprüft werden. Auch Untersuchungen zu einem Renin- Inhibitor und einem Orexin- Rezeptor-Antagonisten, der Schlafstörungen auf innovativem Wege regulieren soll, starten bzw. befinden sich bereits in der klinischen Phase II.

Das Unternehmen ist weiterhin mit dem einlizensierten Wirkstoff Miglustat/ Zavesca zur Substrat- Reduktionstherapie bei Morbus Gaucher, einer seltenen lysosomalen Stoffwechselerkrankung, auf dem Markt. Damit ist Actelion ein Beispiel eines erfolgreichen Biotech-Unternehmens, das seine Position am Markt, seine Forschungskompetenz und seine Entwicklungsfähigkeit konsequent vorantreibt. Die Schweizer kooperieren nicht nur mit etablierten pharmazeutischen Unternehmen wie Merck und Roche, sondern setzen vor allem auf eigenverantwortliche klinische Entwicklung und Vermarktung innovativer Medikamente für bisher unterrepräsentierte Indikationen. In Deutschland ist Actelion als Actelion Pharmaceuticals Deutschland GmbH in Freiburg ansässig.

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