Klinikum Duisburg: DGHO-Update Hämatologie/Onkologie 2006
28.09.2012 -
Klinikum Duisburg: DGHO-Update Hämatologie/Onkologie 2006. Seit mehreren Jahren wird zur Abklärung einer gastro-intestinalen Blutung nach Ausschluss einer Blutungsquelle im Magen oder Kolon die Kapselendoskopie eingesetzt. Diese Methode kann aber nicht durchgeführt werden, wenn der Verdacht auf eine Stenose durch eine vorherige Kontrastmitteluntersuchung des Dünndarms geäußert worden war. Die Kapselendoskopie erlaubt auch nicht die Entnahme von Probebiopsien und keine interventionelle Therapie. Andere diagnostische Wege mussten also gesucht werden. Noch nie hat sich eine endoskopische Untersuchungsmethode so schnell etabliert wie die Doppel-Ballon Enteroskopie. Bereits wenige Monate nachdem die Geräte bei der Firma Fuji zum Verkauf angeboten worden waren, hatten mehr als 100 Kliniken in Deutschland ein Doppel-Ballon Enteroskop bestellt.
Mit dem Doppel-Ballon Enteroskop kann nahezu der gesamte Dünndarm untersucht werden. Allerdings ist die Untersuchung sehr zeitaufwendig und dauert selbst in erfahrenen Händen ca. 90 Minuten. Indikation ist, wie oben bereits erwähnt, die unklare gastro-intestinale Blutung. Aber auch eine therapierefraktäre Sprue, eine Polyposis oder ein auffälliger CT-Befund können Indikation zur Doppel-Ballon Enteroskopie sein. Das interessante an den zur Doppel-Ballon Enteroskopie durchgeführten Studien ist für den Onkologen die Häufigkeit des Auffindens einer Dünndarmneoplasie als Blutungsursache. Wertung: Die Doppel-Ballon Enteroskopie ist eine bedeutende Bereicherung der endoskopischen Untersuchungsmöglichkeiten. Bei entsprechender Indikationsstellung, z.B. therapierefraktärer Sprue werden maligne Tumore, insbesondere TZell Lymphome häufig gefunden.