Bauen, Einrichten & Versorgen

Ganzheitliche Energieeffizienz in Krankenhäusern

12.11.2012 -

Krankenhäuser können durch integrative und innovative Ansätze die Energieeffizenz ihrer IT und Facility-Infrastruktur mittels Sensoren und intelligenter Software nachhaltig verbessern.

Obwohl in Krankenhäusern die IT nur in geringem Maße zum Gesamtenergieverbrauch beiträgt, gibt es in Verbindung mit integrierten IT- und Facilitymanagement-Lösungen beträchtliche Einsparungspotentiale durch Optimierung und stärkere Automatisierung.

Dazu bedarf es eines umfassenden Verständnisses aller Abläufe und Abhängigkeiten innerhalb der gesamten Krankenhaus-Infrastruktur. Mithilfe von Modellen und Analysen, die Echtzeitdaten wie Temperatur, Luftdruck, Stromverbrauch oder Luftfeuchtigkeit berücksichtigen, kann eine dynamische und automatisierte Steuerung der IT-Infrastruktur sowie der energietechnischen Anlagen des Hauses erreicht und damit die Energieeffizienz entscheidend verbessert werden.

Bedingungen

Unsere Erfahrungen zeigen, dass Krankenhäuser energieeffizienter betrieben werden können, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

a) nachhaltige und kostengünstige IT Infrastrukturen, beispielsweise durch den Einsatz von Cloud Computing;

b) ständige Analyse von Daten aus dem Rechenzentrum und dem Facility-Management;

c) verbesserter Zugang zu Healthcare Services wie der elektronischen Patientenakte oder Röntgenbilddiensten.

Um das Potential von Technologien wie Cloud Computing zur Optimierungen der IT-Energieeffizienz optimal nutzen zu können, braucht es eine nahtlose Integration von Informationstechnologie und Facilitymanagement-Komponenten. Das reicht von den Geräten in Patientenzimmern über Sensoren im Gebäude bis ins Rechenzentrum. Darüber hinaus müssen die Prozesse der unterschiedlichen Bereiche synchronisiert ablaufen, damit diese automatisiert über sog. Workflows betrieben werden können.

Abbildung 1 zeigt exemplarisch die Integrationspunkte und deren Funktio­nen in einem End-to-End-Ansatz. Die Daten werden über IT-Netzwerke und über die Gebäude-Leittechnik (GLT) geliefert, an zentraler Stelle analysiert und den verantwortlichen Abteilungen übersichtlich bereitgestellt, die wieder­um mit diesen Informationen manuelle oder automatisierte Abläufe wie beispielsweise Zu- oder Abschaltung von Ventilatoren oder IT Ressourcen initiieren können.

Kosten-optimaler Einsatz vorhandener Hardwaregeräte

Durch das effektive Zusammenspiel von IT und Facility im Energiemanagement können so die vorhandenen Hardwaregeräte (von der Kühleinheit bis zum Smartphone) Kosten-optimal eingesetzt werden. So werden in auslastungsschwächeren Zeiten Geräte in einen Energiesparmodus versetzt oder komplett ab- und bei Bedarf automatisch wieder eingeschaltet.

Voraussetzung für ein reibungsloses Zusammenspiel ist der Zugriff auf Echtzeitdaten. Dazu werden fortlaufend die Systeme gemessen, sekundengenau der Verbrauch ermittelt und mittels Trendanalyse vorhergesagt. Ergebnis: Ein höhere Automatisierung und Optimierung, und damit einen verbesserten Energieverbrauch durch

a) Energie-optimiertes Deployment von IT Services, z. B. neuer Speicherplatz oder neue Server in der Cloud,

b) automatisierte, standardisierte Software-Bereitstellung von Krankenhausanwendungen anstatt energielastiger, manueller Tätigkeiten,

c) Einführung einer regelbasierten Steuerung in die vorhandenen IT- und Facility-Umgebungen.

Analyse und Modellierung

Bei unseren Kunden setzen wir ein intelligentes Co-Management von IT in der physischen Infrastruktur der Facility ein. Dafür nutzen wir das sog. Mea­surement and Management Technology (MMT) Tool von IBM - eine Diagnose-, Analyse- und Management-Software, um dynamisch eingesetzte Infrastrukturen energieeffizient anzuordnen.

Abbildung 2 zeigt die verschiedenen Datenmodelle für die unterschiedlichen Zeitperioden, die dann als Basisinput für die Analytik dienen. Momentan unterstützen wir drei Modelle, die mit den unterschiedlichen Statistik-Technologien und in den verschiedensten Zeithorizonten arbeiten.

Der Fünf-Stufen-Ansatz

Wir empfehlen folgenden Fünf-Stufen-Ansatz für mehr Energieeffizienz:

Diagnose: Bewerten Sie vorhandene Einrichtungen unter energetischen und thermischen Gesichtspunkten,

Gebäude: Implementieren Sie eine intelligente Gebäudeinfrastruktur durch den Einsatz und Verknüpfung von energieeffizienter Infrastruktur mit einem Sensornetzwerk des Gebäudemanagements,

IT-Umgebung: Forcieren Sie die Virtualisierung von IT-Infrastrukturen. Aktualisieren Sie regelmäßig ihre IT-Hardware,
messen, analysieren und optimieren Sie durch den Einsatz von Management- und Analyse-Software,

Kühlen: Nutzen Sie alle steuer- und regelbaren Kühlsysteme in ihrem Rechenzentrum.

Fazit

Der Erfolg bei der Verbesserung der Energieeffizienz in Ihrem Krankenhaus hängt von der oben geschilderten, ganzheitlichen Betrachtung ab. Viele Krankenhäuser heutzutage sind hier noch nicht auf dem richtigen Weg.

 

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