Leistungsfähigkeit der Hamburger Krankenhäuser. Der von der Behörde für Wissenschaft und Gesundheit vorgestellte Krankenhausbericht für die Jahre 2003/2004 belegt die hohe Leistungsfähigkeit der Hamburger Krankenhäuser.
Gleichzeitig machen die Zahlen deutlich, dass diese einen tiefgreifenden Wandel durchlaufen. Darauf wies der Geschäftsführer der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft (HKG), Jürgen Abshoff, hin: „Die Zahlen belegen, dass die Hamburger Krankenhäuser mit erheblich weniger Personal als noch 1995 immer mehr Patienten versorgen.“
Das bedeute für alle Berufsgruppen im Krankenhaus eine deutliche Arbeitsverdichtung.
Wirtschaftlichkeitsreserven seien nicht vorhanden. Abshoff begrüßte in diesem Zusammenhang die Zunahme im Bereich des Ärztlichen Dienstes, die er auch mit dem Bemühen der Krankenhäuser erklärte, die umstrittenen Bereitschaftsdienste abzuschaffen:
„Durch die Abschaffung der Bereitschaftsdienste brauchen die Kliniken mehr Ärzte. Diese neuen Stellen aber zu finanzieren, ist angesichts der jahrelangen Budgetierung ein Gewaltakt für die Krankenhäuser.“
Umgekehrt zwinge die prekäre finanzielle Lage viele Häuser dazu, Personal im Bereich der Pflege abzubauen.
Bemerkenswert sei der stetige Rückgang der Länge der Krankenhausaufenthalte: Lag ein Patient in 1995 durchschnittlich noch 11,2 Tage im Krankenhaus, so waren es 2004 nur noch 8,3 Tage.
Heute darf ein Patient im Durchschnitt das Krankenhaus bereits in weniger als acht Tagen verlassen. Abshoff führte dieses neben dem erreichten medizinischen Fortschritt auf die Einführung des DRG-Systems zurück.
Die deutliche Zunahme von Patientenzahlen im Bereich der ambulanten Operationen bezeichnete er als bereits länger zu beobachtenden Strukturwandel: „Immer mehr Operationen können heute auch ambulant durchgeführt werden. Die Häuser machen das, obwohl eine angemessene Vergütung ihrer Leistungen aussteht und durch neue Abrechnungsregeln sogar noch weiter abzusinken droht.“

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