Schnellere Erholung durch inhalative Sedierung
26.02.2013 -
Schnellere Erholung durch inhalative Sedierung. Patienten, die nach größeren Operationen intensivmedizinisch versorgt werden müssen, bleiben danach oft in einer flachen Narkose.
Diese sog. Sedierung wird mittels einer intravenösen Infusion von Medikamenten erzielt.
Besser für den Patienten ist jedoch eine Sedierung mittels gasförmiger Anästhesiegase (volatiler Anästhetika).
Die inhalative Sedierung auf Intensivstationen hat deutliche Vorteile gegenüber der intravenösen Methode: Das Bewusstsein der Patienten bleibt sicher ausgeschaltet.
Dies ist vor allem bei einer künstlichen Beatmung wichtig.
Ferner lässt sich das Verfahren nicht nur besser steuern, sondern es ist auch besonders schonend für die Organe. Hinzu kommt, dass es vor allem auf Herz und Gehirn sogar einen schützenden Einfluss hat.
Auf Intensivstationen dürfen die gasförmigen Anästhesiegase derzeit allerdings nur in eigenärztlicher Verantwortung, d.h. im sog. „Off-Label- Use“ oder in klinischen Studien eingesetzt werden.
„Damit die positiven Eigenschaften dieser Anästhetika allen Patienten zugute kommen können, muss in diesem Bereich vermehrt geforscht werden. Diese Studien sind notwendig, damit beispielsweise auch eine Zulassungserweiterung der Anästhesiegase auf Intensivstationen vom Gesetzgeber erteilt werden kann“, fordert Dr. Jens Soukup von der Klinik für Anästhesie und Operative Intensivmedizin des Klinikums der Medizinischen Fakultät in Halle.
Ein Grund für die bisherige Einsatzbeschränkung der volatilen Narkosegase auf den OP-Bereich liegt darin, dass für ihre Verdampfung bisher eine aufwändige technische Ausstattung erforderlich war.
Neuerdings steht jedoch ein kleiner Miniaturverdampfer zur Verfügung. Er kann den bisher verwendeten Beatmungsfilter ersetzen.