Frankfurter Universitätsklinikum für die WM vorbereitet
02.05.2014 -
Frankfurter Universitätsklinikum für die WM vorbereitet. Das Frankfurter Uniklinikum führte erfolgreich eine Großübung zur Vorbereitung auf die Fußball-WM und künftige Großschadenslagen durch.
Die Großübung auf dem Klinikumsgelände Mitte Mai erfolgte u.a. im Hinblick auf das Großereignis Fußballweltmeisterschaft 2006, sollte aber generell auf eine Großschadenslage eines Szenarios dieser Größenordnung vorbereiten.
Organisiert wurde die Großübung von der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Frankfurt/Main unter der Leitung von Prof. Dr. Ingo Marzi und Priv.-Doz. Dr. Roland Inglis.
Beteiligt waren an der Übung insgesamt ca. 70 Rettungskräfte und 47 Komparsen.
Das Ziel der Organisatoren war es, das neue medizinische Schutzkonzept der Stadt Frankfurt zu überprüfen. Die Stadt Frankfurt, die Feuerwehr, Sondereinsatzkräfte und das Frankfurter Universitätsklinikum erarbeiteten das Konzept gemeinsam.
„Das Frankfurter Universitätsklinikum sieht sich für die WM 2006 und für künftige Großschadenslagen ausreichend vorbereitet“, erklärte Prof. Dr. Marzi. Demnach ist das Klinikum in der Lage, eine beliebige Anzahl von Schwererkrankten und Schwerverletzten schnell zu stabilisieren und zeitgerecht in die wirksame Diagnostik und Therapie zu überführen.
Logistik, Technik und Versorgung waren ausreichend geplant.
Das Ergebnis bestätigten externe Beobachter der Feuerwehr, des Stadtgesundheitsamts Frankfurt und von Hilfsorganisationen. Nach planmäßiger Durchführung der Übung bestätigte die Übungsleitung das Grundkonzept, das nun im Krankenhausalarmplan des Klinikums definitiv festgelegt ist. Das Konzept sieht insbesondere die eng verzahnte Arbeit der Rettungskräfte im Eingangsbereich vor, wo ein neues „Alarmplanlager“ und ein schnell installierbares Verletztenzentrum im Hörsaalgebäude eingerichtet wurden.
Hörsaalgebäude als Verletztenzentrum
Dieses Verletztenzentrum zur Behandlung vieler erkrankter oder verletzter Patienten bei Großschadenslagen wurde einer Belastungsprobe unterzogen.
Installiert im Neuen Hörsaalgebäude 22 des Klinikums, ist das Zentrum im Notfall sofort aktivierbar. Die Organisatoren überprüften, wie schnell aktivierbar das Zentrum bei Alarmierung ist.
Sie testeten auch, wie funktionsfähig das Schutzkonzept ist, wenn eine große Zahl von Verletzten innerhalb kurzer Zeit nach den Kriterien einer optimalen Individualmedizin zu versorgen ist. Hierzu gehört auch die Zusammenarbeit mit externen Hilfskräften, in diesem Fall den Einheiten des Katastrophenschutzes aus Darmstadt, die auch während der Fußball-WM dem Klinikum als Hilfe zur Verfügung stehen werden.
Das Universitätsklinikum konnte im Ergebnis der Übung zeigen, dass das Verletztenzentrum in weniger als 40 Minuten aktiviert werden kann und einsätzfähig ist.
Zudem steigert die Zusammenarbeit mit den externen Kräften die Leistungsfähigkeit des Klinikums soweit, dass die angenommene große Anzahl von Schwerverletzten und lebensgefährlich Erkrankten innerhalb von 90 Minuten stabilisiert und in die definitive Versorgung übernommen werden kann.
Hierbei kam auch die eigens aufgebaute „Intermediate Care“-Station für die erweiterte Überwachung von Patienten zum Einsatz.
Der Test des Verletztenzentrums wurde mit Hilfe von mehr als 40 angenommenen Verletzten durchgeführt, dargestellt durch Studenten des Klinikums. Nach Aussage von Prof. Dr. Marzi ist das Zentrum in seiner Art als akut installiertes Verletztenlager „unabdingbar, richtungweisend und bislang bundesweit einmalig“.
Die eng verzahnte Zusammenarbeit von Rettungskräften in den Gebäuden am Eingang des Klinikums bezeichnen die Organisatoren als das Besondere des Schutzkonzepts. Sie erlaubt die schnelle Stabilisierung der Schwerstverletzten und die Übernahme zur definitiven Behandlung im Operationssaal oder den Stationen des Klinikums.
„Hierdurch minimieren wir Informationsverluste, das Klinikum bleibt mit seiner regulären Struktur funktionsfähig, und die Behandlungskapazität wird deutlich erhöht“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Inglis.
Darüber hinaus wurde für die Übung ein digitales, WLAN-basiertes Patientenerkennungssystem eingesetzt, welches am Klinikum entwickelt wurde: Binnen Minuten können Bilder und Patientendaten zusammengeführt und zur Patientensuche im Intranet abgerufen werden.
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