Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft: Deutsche Dienstleistungswirtschaft gründete eigene Spitzenorganisation
11.08.2014 -
Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft: Deutsche Dienstleistungswirtschaft gründete eigene Spitzenorganisation. Mit dem neu gegründeten Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft (BDWi) haben Deutschlands Dienstleister jetzt erstmalig ein eigenes Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.
„Schon zum Start des neuen Verbandes sprechen wir für 100.000 Unternehmen mit 1.000.000 Arbeitsplätzen“, erklärte der neu gewählte Präsident Werner Küsters. Der neue Verband entsteht aus der Aktionsgemeinschaft Wirtschaftlicher Mittelstand (AWM) mit seinen 26 Branchenverbänden und 100.000 Unternehmen.
Dazu gehören u.a. der Bundesverband Zeitarbeit, der Bundesverband Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen, der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste und der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute.
Am 1. Juni 2006 beschloss die Mitgliederversammlung die Gründung des BDWi. Neuer Präsident ist Gartenbau- Unternehmer Werner Küsters aus Neuss, der mit zwei Drittel der Stimmen gewählt wurde.
Neu ist u.a., dass sich der BDWi Firmen aller Größen öffnet und bewusst von den großen Wirtschaftsverbänden abgrenzt.
„Mit einigen Positionen tradierter Verbände stimmen wir überein, mit vielen aber nicht. Das werden wir ab jetzt in aller Klarheit deutlich machen“, erläutert Küsters.
So begrüßt der BDWi etwa im Gegensatz, dass bei der Dienstleistungsrichtlinie das Herkunftslandsprinzip fallen gelassen wurde. Angesichts der stetig wachsenden Bedeutung der Dienstleistungswirtschaft für Wachstum und Beschäftigung ist es „höchste Zeit, dass es einen eigenständigen Ansprechpartner gibt, der für Deutschlands Zukunftsbranchen eintritt.“
Die Mehrwertsteuererhöhung ab Januar 2007 ist besonders für die Dienstleister fatal: Mindestens 125.000 Jobs werden so verloren gehen. Das hat der BDWi in einer aktuellen Umfrage unter seinen Mitgliedsverbänden ermittelt.
So könnten viele Firmen die Steuererhöhung an ihre Kunden nicht weitergeben, mit der Folge von Jobabbau und verstärkter Schwarzarbeit. Denn die Personalkostenquote ist bei Service-Unternehmen weit höher als in anderen Wirtschaftssektoren.
„Während die Personalkostenquote im Mittelstand im Durchschnitt ca. 10 % beträgt, liegt sie in der Dienstleistungswirtschaft viel höher, so z.B. bei der Vermittlung von Versicherungen bei 29,7 %, in einigen Branchen sogar bei bis zu 50 %“, erläutert Küsters.
Zudem profitieren die Dienstleister im Gegensatz zu produzierenden Unternehmen auch nicht von Vorzieheffekten in diesem Jahr.
„Dienstleistungen lassen sich nun mal nicht vorproduzieren.“
Kontakt:
Markus Guhl
Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft
(BDWi), Berlin
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