Energieverwertung in deutschen Krankenhäusern
01.10.2014 -
Kliniken verbrauchen vergleichsweise große Energiemengen. Wärme, Kälte, Licht, der Betrieb verschiedener Geräte und die komplexe Vernetzung dieser Energieformen stellen an die Infrastruktur eines Krankenhauses recht hohe Ansprüche. Um die Betriebskosten zu senken, setzt man in Deutschland vielerorts auf energetische Optimierungsmaßnahmen und regenerative Energiequellen.
Wie in Kliniken die Energienutzung optimiert wird
Wenn der deutsche Privatverbraucher Stromkosten einsparen möchte, dann kann er sich Energieeffizienzgeräte und Abschaltautomatiken besorgen, ein wenig am eigenen Verbrauch schrauben, selbst (in bescheidenem Maße) Energie erzeugen und mithilfe eines Vergleichsportals den günstigsten Anbieter auswählen. Bei Krankenhäusern sehen die Maßnahmen eigentlich ganz ähnlich aus; allein der Maßstab ist ein anderer:
Eine halbe Million Euro - so viel gibt ein durchschnittliches Krankenhaus innerhalb der deutschen Landegrenzen allein für Energie aus. Der Energieanteil an den zusammengefassten Betriebskosten liegt damit etwa zwischen zwei und drei Prozent. Oder anders gesagt: Der Energiebedarf eines einzigen (!) Krankenhausbettes entspricht in etwa dem von drei Einfamilienhäusern. Ökonomisch ist das also auf keinen Fall. Um den Energieverbrauch der Krankenhäuser nachhaltig zu senken und/oder die Energieressourcen so ökonomisch wie möglich einzusetzen, wurden Kampagnen wie die Klinergie 2020 ins Leben gerufen. Damit sollen den Kliniken die Möglichkeiten eines Einsatzes von Energieeffizienzmaßnahmen und -technologien aufgezeigt werden. Der Einsatz erneuerbarer Energien soll zeitgleich Kosten senken und CO2-Einsparungen bewirken.
Hier nur einige von vielen Maßnahmen, die im Zuge der verschiedenen Kampagnen ergriffen oder zumindest vorgeschlagen werden:
- Eine exakte Wärme-/Strombedarfsermittlung
- Einsatz moderner Niedertemperatur- oder Brennwertkessel
- Einsatz von wasser-/wärme-/stromsparenden Geräten
- Automatisierte Regelung der Raumtemperatur
- Optimierung der Strombezugskonditionen
- Blindstromkompensation
- Optimierung elektrisch betriebener Lüftungsanlagen
- Einsatz von elektronischen Vorschaltgeräten für Raumbeleuchtung
- Optimierte Dämmung und Isolierung
- Erneuerbare Energien in Krankenhäusern
Die Energiewende und die verstärkte Nutzung alternativer Energiequellen betreffen in der Bundesrepublik sämtliche Lebensbereiche. Und so wird eine effiziente, nachhaltige Energieerzeugung früher oder später auch in unseren Krankenhäusern nicht mehr ohne den Einsatz von Energieträgern wie der Photovoltaik, der Windenergie und der Umgebungs-/Erdwärme funktionieren. Durch die positive CO2-Bilanz und die damit einhergehenden steuerlichen (also auch wirtschaftlichen) Vorteile sowie die Anwendbarkeit und Erzeugung vor Ort machen für die Krankenhausbetriebe vor allem die Photovoltaik, also die direkte Umwandlung von der Energie des Sonnenlichts in elektrische Energie, interessant. Die Installation einer Photovoltaikanlage auf einer geeigneten Dachfläche oder an der Fassade (in seltenen Fällen auch an bestimmten, einstellbaren Fensterfronten) wird bereits heute praktiziert. Auch die Geothermie wird schon von mehreren Hospitälern und von immer mehr privaten deutschen Haushalten genutzt. Nutz- und denkbar sind ferner Energieträger wie Biomasse oder Solarthermie als Ergänzung zur althergebrachten Wärmeerzeugung in Krankenhäusern.
Das BUND-Gütesiegel „Energie sparendes Krankenhaus"
Der verantwortungsvolle Umgang mit Energie kann sich für die Krankenhäuser in mehr als nur einer Hinsicht auszahlen. Der BUND verleiht die Auszeichnung Energie sparendes Krankenhaus seit nunmehr 13 Jahren an solche Krankenhäuser, die ihren Energiebedarf stark senken und damit einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten - 2013 zum Beispiel an das Krankenhaus Bethel Berlin. Diese Klinik konnte innerhalb eines halben Jahrzehnts den Ausstoß von schädlichem CO2 kontinuierlich um jährlich 689 Tonnen verringern. Die Modernisierungen und Investitionen schlagen derzeit finanziell positiv zu Buche und haben auch das Ansehen des 270-Betten-Hospitals gesteigert.
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