KBV: Kritik an der Blockadehaltung der Krankenkassen
27.09.2019 -
KBV-Chef Dr. Andreas Gassen hat die Blockadehaltung der Krankenkassen bei der Umsetzung des TSVG angeprangert. Außerdem kritisierte er einen teilweise blinden Aktionismus in der Gesundheitspolitik. Manche Ideen seien gut gemeint, aber nicht durchdacht.
„Die mit dem Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) von Bundesgesundheitsminister Spahn gemachte Zusage „mehr Geld für mehr Leistung“ lässt die Kassen offensichtlich kalt. Deren Strategie scheint zu sein, jedwede Regelung so zu verkomplizieren, dass es de facto nicht zu mehr Geld, aber dafür zu mehr Aufwand und Kontrolle führen wird“, kritisierte Gassen zu Beginn seiner Rede auf der VV im Vorfeld des Deutschen Ärztetages. Die gute Absicht des Ministers werde auf diese Weise von den Krankenkassen konterkariert und das Gesetz am Ende in weiten Teilen ins Leere laufen, warnte Gassen.
Gute Absichten stünden wohl auch hinter manchem aktuellen Vorschlag, die Versorgung zu verbessern. Bei genauerem Hinsehen würden sich viele „innovative Ideen“ jedoch als Trugschluss erweisen bzw. neue Probleme aufwerfen. So sei die immer stärkere Ausdifferenzierung der Gesundheitsberufe und Ausbildungswege angesichts einer komplexer werdenden Versorgung zwar nicht verkehrt. „Die entscheidende Frage ist jedoch: Wer organisiert und verantwortet das Zusammenspiel aller Beteiligten?“, so Gassen.
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