Die Aplio Serie von Toshiba in der klinischen Anwendung
Die Aplio-Serie von Toshiba wurde im August vorgestellt. Nun konnten die ersten Kliniker die Leistungsfähigkeit der neuen Plattform mit ihren neuen Technologien und Anwendungen Fly Thru und Smart Fusion im klinischen Einsatz testen.
Prof. Dr. Thomas Fischer, seit 2007 Leiter der Ultraschalldiagnostik im radiologischen Institut der Charité und seit 2009 auch verantwortlich für das dort ansässige Ultraschall-Forschungslabor, war maßgeblich an der Entwicklung des neuen Aplio 500 und den neuen Anwendungen beteiligt.
Bereits während der Testphase war er von dem Engagement der japanischen Ingenieure beeindruckt. Änderungswünsche und Anforderungen, die sich aus der klinischen Evaluierung in Berlin ergaben, wurden teilweise über Nacht eingespielt. „Schritt für Schritt entstand so ein System, das unsere Erwartungen bei weitem übertraf", so Prof. Fischer. Beeindruckend ist zudem, dass die B-Bild-Auflösung des Aplio 500 im Vergleich zum Vorgängermodell Aplio XG nochmals signifikant gesteigert werden konnte.
Als Radiologe steht für Prof. Fischer aber noch eine weitere Funktion im Vordergrund: die Befundung aus unterschiedlichen Bildgebungen, wie der Vergleich von CT-Daten und US-Bilder direkt im Ultraschallsystem. „Die Smart Fusion Funktion ermöglicht mir, routinemäßig CT-Datensätze zu importieren und sie simultan und in Echtzeit mit dem Ultraschallbild zu korrelieren. So kann ich durch das CT-Volumen navigieren, habe das entsprechende Ultraschallbild direkt daneben und kann beide Ergebnisse unmittelbar vergleichen. Die CT-Daten zu laden und mit dem Ultraschallbild zu „matchen", ist sehr einfach und gut in die Routine zu integrieren." Darüber hinaus ist es sogar möglich, Ultraschall-Kontrastmittel (CEUS) zu nutzen. „Einer der nächsten Schritte wird daher sein, eine Punktion oder Radiofrequenzablation im Smart Fusion Mode durchzuführen. Dies gibt uns doppelte Sicherheit durch die Gegenüberstellung der beiden Befunde und vermeidet die Strahlenbelastung von Arzt und MTA im CT."
Und zur neuen 3D Fly Thru Technologie befragt, reagierte Prof. Fischer begeistert: „Nun kann ich mit Ultraschall virtuell durch Gefäße und Hohlräume, wie beispielsweise den Darm, navigieren. Diese beeindruckenden neuen Bilder versprechen, neben anderen interessanten Möglichkeiten, eine neue Art der Endosonographie. Weitere Anwendungen sind die Untersuchungen von Gallen- oder Milchgängen sowie aller flüssigkeitsgefüllten Hohlräume. Aber auch bei der Tumordiagnostik verspreche ich mir mit dieser faszinierenden Technik, neue diagnostische Ansätze".
Auch Dr. Rainer Bald, leitender Arzt der Pränatalmedizin im Klinikum Leverkusen, war von der Kooperation mit dem japanischen Entwicklungsteam ebenso beeindruckt wie von dem Endprodukt. Er arbeitete bisher ebenfalls mit einem Aplio XG und war skeptisch, ob eine nochmalige Steigerung der bekanntermaßen überragenden Raumauflösung und Detailschärfe überhaupt möglich war. Doch dann konnte er mit dem Aplio 500 etwas sehen, was so noch nie zuvor im Ultraschallbild dargestellt wurde: „Ich sah die Iris im Auge eines 32 Wochen alten Fötus! Dies dokumentiert für mich die unglaubliche Leistungsfähigkeit des neuen Aplio und die Gewissheit, nahezu alle Details darstellen zu können. Das eröffnet ungeahnte diagnostische Möglichkeiten", so der Leverkusener Experte.
Obwohl Dr. Bald in seiner Diagnostik vorrangig B-Bild und Farbdoppler nutzt, ist er zudem von der neue 3D / 4D-Funktion begeistert. „Das High Density Rendering ist eine tolle 3D / 4D-Option, die Fetalbilder in einer Qualität erzeugt, die derzeit noch nicht einmal mit dem MRT erreicht wird", betonte Dr. Bald.
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