Klinikskandale im Zusammenhang mit verunreinigtem OP-Besteck sind meist auf eine unzulängliche Kennzeichnung der medizinischen Instrumente zurückzuführen: Eine durchgängige Markierung von Einzelteilen gibt es nicht. Bei der Sterilisation werden Scheren, Endoskope und andere OP-Bestecke als ganzes Set durch den Reinigungsprozess geschleust. Gekennzeichnet ist meist lediglich das Sieb, in dem sich die Einzelteile befinden.

Kennzeichnungen, die den Anforderungen nicht gerecht werden, führen zu einer Fehlerquote, die eine zuverlässige Instrumentenverfolgung nicht möglich machen. Um sicherzugehen, dass ausschließlich sterilisiertes Besteck im OP landet, entwickelt S+P Samson auf Basis von speziellen Aptiv-Folien der Firma Victrex ein Barcode-Etikett, das Sterilisationsprozesse unbeschadet übersteht und damit die bessere Einzelkennzeichnung ermöglicht.

Der erste Geschädigte von verunreinigten Instrumenten ist fast immer der Patient, doch auch Kliniken leiden darunter. Auf sie kommen Kosten im siebenstelligen Bereich zu, ganz zu schweigen von der Rufschädigung, mit der sie oft jahrelang zu kämpfen haben. Ursache ist meist die fehlende Kennzeichnung einzelner Instrumente. Nur eine durchgehende Dokumentation aller Einzelteile sorgt für Sicherheit. Oft erhalten lediglich die Siebe, in denen das Besteck weitergereicht wird, ein Etikett.

Einige Unternehmen greifen zur Kennzeichnung auf die Technik der Lasergravur zurück. Das hat sich jedoch für die Kennzeichnung im medizinischen Bereich kaum bewährt, da zu aufwendig, kostspielig und nicht für alle Werkstoffe geeignet. Zudem übersteht die Gravur nur eine begrenzte Zahl an Sterilisationsprozessen.

Das Problem besteht darin, ein geeignetes Folienmaterial zu finden, das einerseits die hundertfachen Reinigungs- und Sterilisationsvorgänge unbeschadet übersteht, andererseits die hohen gesetzlichen Anforderungen an Medizinprodukte erfüllt. Daher nutzt S+P Samson den Hochleistungsthermoplast, der sich zudem durch seine mechanische Festigkeit und Steifigkeit sowie hohe Temperaturbeständigkeit von bis zu 260ºC auszeichnet. Da er nur minimal Feuchtigkeit aufnimmt und widerstandsfähig gegen die meisten Chemikalien ist, behält er seine Eigenschaften auch nach mehrmaliger Dampfsterilisation. Die Oberfläche des Werkstoffs ist so beschaffen, dass sich die Folie mittels Thermotransferverfahrens bedrucken lässt.