Labor & Diagnostik

Zeit- und Reagenzersparnis mit dem Gewebeeinbettautomaten Shandon Excelsior

Zeit- und Reagenzersparnis mit dem Gewebeeinbettautomaten Shandon Excelsior. In Zeiten knapper Ressourcen, die für Kliniken zweifellos anstehen, ist es umso wichtiger, die Leistungsmerkmale der eingesetzten Technik in den einzelnen Abteilungen hinsichtlich Effektivität und Wirtschaftlichkeit genau zu prüfen.
Im Labor wird eine Vielzahl von Geräten eingesetzt, die teils voll- oder halbautomatisch in die Arbeitsprozesse eingebunden sind.
Bei der Neuanschaffung eines Geräts wird in Zukunft wesentlich mehr Wert auf die Verbrauchskosten gelegt werden müssen, da diese teils erheblich schwanken.
Unser Institut hat eine Verbrauchsanalyse der Gewebeeinbettautomaten Sakura Tissue Tek VIP 3000 (GMI) und Shandon Excelsior (Thermo Electron) durchgeführt. Beide wurden bezüglich der Wirtschaftlichkeit miteinander verglichen.
Dabei stellte sich im direkten Vergleich heraus, dass bei einem Umsatz von 350 Kassetten pro Tag eine Kostenreduktion um mehr als 70 % bei Einsatz des Shandon Excelsior erreicht werden kann.

Methodik
Unser Labor arbeitet sowohl mit dem VIP 3000 als auch mit dem Shandon Excelsior in der normalen Laborroutine. Für beide Geräte wurden die Verbrauchswerte der Reagenzien über einen Zeitraum von zwei Wochen bestimmt und auf die Analyse von 175 Kassetten pro Tag hochgerechnet.
Folgende Reagenzien wurden in die Analyse einbezogen: Formalin, Alkohol, Xylolersatz sowie Paraffin.
Neben dem reinen Verbrauch der Reagenzien wurde auch eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile des Handlings seitens des Laborpersonals durchgeführt.

Ergebnisse
Bezüglich des Reagenzienverbrauchs zeigte sich, dass der Shandon Excelsior nur ein Zehntel so viel Formalin verbraucht wie der VIP 3000, ein Fünftel so viel Alkohol und Xylolersatz und etwa drei Viertel so viel Paraffin.
Hochgerechnet auf den Tagesverbrauch von 350 Kassetten und Anwendung auf ein Jahr kommt man beim VIP 3000 auf Reagenzienkosten von 11.365,44 € im Gegensatz zu 2.473,44 € beim Shandon Excelsior.
Neben den reinen Kosten spielten auch das Handling seitens des Laborpersonals, die Arbeitssicherheit und die Qualität der erhaltenen Gewebeproben eine wesentliche Rolle für die Beurteilung der Effizienz eines Gewebeeinbettautomaten.
Tabelle 2 fasst die wesentlichen Ergebnisse unserer Einschätzung zusammen.
Es fällt auf, dass hinsichtlich der Arbeitssicherheit beim Shandon Excelsior das Nachladen der Reagenzienbehälter sehr einfach gehalten ist. Zusätzlich zu einem Filtersystem minimiert eine Aerosolabsaugung die Belastung des Personals.
Auch das einfache Anwenden handelsüblicher 5-l-Kanister zeigt wesentliche Vorteile gegenüber dem VIP 3000, bei dem Reagenzien vor Gebrauch umgefüllt werden müssen.
Der einzige Nachteil des Shandon Excelsior ist, dass die Formalinschläuche etwas wenig Platz haben. Im Shandon Excelsior werden die Proben in den Reagenzien stetig so bewegt, dass eine gleichmäßige Durchdringung der Gewebeproben erreicht werden sollte.
Diese Bewegung bietet der VIP 3000 nicht.

Diskussion
Wir setzen sowohl den VIP 3000 seit 20 Jahren und den Shandon Excelsior seit zwei Monaten in unserer Laborroutine ein.
Um die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Geräte zu evaluieren, führten wir eine Vergleichsuntersuchung durch.
Dabei fiel zunächst auf, dass der Reagenzienverbrauch des Shandon Excelsior um einiges niedriger lag als der des VIP 3000 (Reduktion des Reagenzienverbrauchs um 70 %).
Durch diesen geringeren Reagenzienumsatz kann man pro Jahr – hochgerechnet auf einen Verbrauch von 350 Kassetten pro Tag – eine Kostenersparnis von 8.892,00 € erreichen (Reagenzienkosten beim VIP 3000: 11.365,44 €, beim Shandon Excelsior 2.473,44 €).
Neben dieser deutlichen Kostenreduktion bewertete unser Laborpersonal den Shandon Excelsior auch hinsichtlich des Handlings und der Arbeitssicherheit als das vorteilhaftere Gerät.
Die wesentlichen Unterschiede sind: Das Handling der Reagenzienbehälter beim VIP 3000 ist unhandlich, da ein Schlauch umständlich eingefädelt werden muss, was zu einer höheren Belastung des Personals mit Reagenziendämpfen führt.
Neben einem Filter zur Aerosolabsaugung ist beim Shandon Excelsior eine zusätzliche Ventilation vorhanden, die die Belastung des Personals noch weiter reduziert. Beim Shandon Excelsior können handelsübliche 5-l-Kanister mit Reagenzien direkt in das Gerät eingebracht werden.
Ein umständliches Umfüllen wie beim VIP 3000 entfällt.
Das ständige Bewegen der Proben und Durchmischen der Reagenzien während der Probenaufbereitung soll dazu führen, dass das Gewebe besser von den Reagenzien durchdrungen wird und so die Einwirkzeit verringert werden kann.
Nach Angaben von Thermo Electron, dem Hersteller des Shandon Excelsior, wird diesen Sommer eine Weiterentwicklung des Gewebeeinbettautomaten mit einer optimierten Software und noch weiter verbessertem Handling verfügbar sein (Shandon Excelsior ES).

Kontakt:
Prof. Dr. Johannes Friemann
Märkische Kliniken Lüdenscheid
Tel.: 02351/46-2660
Tel.: 02351/46-2661
johannes.friemann@klinikum-luedenscheid.de
www.klinikum-luedenscheid.de

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