Helios erstellt multizentrisches COVID-19-Register
20.04.2020 -
Die Verbreitung des neuen Sars-CoV-2 Virus stellt die Gesundheitssysteme weltweit vor große Herausforderungen.
Forscher sind sich sicher: Das neue Corona-Virus wird bleiben und wir werden lernen müssen, damit richtig umzugehen. Wichtige Datengrundlagen zur Erforschung des neuen Virus will Helios liefern, denn Europas größter Krankenhausbetreiber erstellt ein multizentrisches nationales Helios COVID-19-Register, das 86 Kliniken aller Versorgungsstufen koordiniert einschließt.
Seit Februar 2020 arbeitet bei Helios ein Expertenteam daran mit Unterstützung der Medizinischen Hochschule Brandenburg, pseudonymisierte Daten von COVID-19-Patienten in einem Register zusammenzutragen und zu analysieren. Ziel ist es, Erkenntnisse für den weiteren Umgang mit dem neuen Virus zu gewinnen: Wie verläuft die Erkrankung bei hospitalisierten Patienten? In welcher Altersgruppe verläuft die Erkrankung besonders häufig mit schweren Symptomen? Welche Vorerkrankungen haben Auswirkungen auf den Verlauf von COVID-19?
„Die aktuelle Ausbreitung von Sars-CoV-2 stellt uns vor viele Fragen, auf die es im Moment noch keine Antworten gibt, da das Virus so neu ist. Aus dem Grund war es für uns besonders wichtig, keine Zeit zu verlieren und unser Forschungsprojekt direkt zu starten. Je früher wir die ersten Erkenntnisse aus den Daten gewinnen können, desto besser können wir uns auf das Virus einstellen und besonders gefährdete Personengruppen gezielt schützen“, sagt Prof. Dr. Andreas Meier-Hellmann, Geschäftsführer Medizin von Helios.
„Die statistische Analyse dieser einzigartigen klinischen Daten ergibt neue Erkenntnisse und liefert wichtige Parameter für die evidenzbasierte Modellierung der Pandemie“, sagt Prof. Dr. Michael Hauptmann, Leiter des Instituts für Biometrie und Registerforschung der Medizinischen Hochschule Brandenburg.
Helios kann auf ein großes Netzwerk mit unterschiedlichen Versorgungsstrukturen zurückgreifen, das ein breites Wissen über die COVID-19-Erkrankung liefern kann. Das Forschungsprojekt ist auf ein Jahr angesetzt und wird von Helios finanziert. Erste wissenschaftliche Publikationen sind in Vorbereitung und die Daten sollen in der Abfolge regelmäßig aufgearbeitet werden. Unter Führung eines interdisziplinären Konsortiums unterschiedlicher Fachgebiete werden verschiedene wissenschaftliche Fragestellungen behandelt, u.a. zu Krankheitsverlauf und Mortalität sowie zur Behandlung in den unterschiedlichen Versorgungstrukturen. Auch sollen mithilfe des Registers Vergleiche zum klinischen Verlauf in anderen Ländern gezogen werden.