Offizielle Grundsteinlegung für Notfall- und Intensivzentrum
09.12.2020 - Rohbau und damit die nächste Phase des 88-Millionen-Projekts geht an den Start.
Die Arbeiten am Notfall- und Intensivzentrum des Klinikums Hochsauerland kommen gut voran. Die ehemals grüne Wiese hinter dem Karolinen-Hospital, auf der am 17. Januar dieses Jahres der Spatenstich und somit der offizielle Baustart stattfand, ist einer Großbaustelle gewichen. Die äußeren Dimensionen des Projektes sind beim Blick auf das 12.000 qm große Baufeld bereits erkennbar. Mit der Grundsteinlegung geht nun der Rohbau und damit die nächste Phase des Neubaus an den Start. Bereits Ende des Jahres 2020 wurde das Untergeschoss fertiggestellt. Die Fertigstellung des 7-geschossigen Erweiterungsbaus mit ca. 11.000 qm Nutzfläche sowie die Inbetriebnahme des neuen Notfall- und Intensivzentrums sind für Mitte des Jahres 2023 geplant. Das Investitionsvolumen beträgt 88 Mio. €, davon 62,5 Mio. € förderfähige Baukosten. Das Land NRW fördert das Projekt mit einem Zuschuss in Höhe von 28,17 Mio. €.
Fundament für zukunftsfeste medizinische Versorgung
„Das Fundament für die Gesundheitsversorgung der Zukunft in der Region ist gelegt“ sagte Prof. Dr. Norbert Roeder, Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums Hochsauerland, bei der kleinen Feierstunde zur Grundsteinlegung. Rein physisch betrachtet seien bisher ca. 50.000 Tonnen Aushub bewegt, 154 Beton-Großbohrpfähle erstellt, rund 1.500 Tonnen Beton sowie 300 Tonnen Betonstahl allein in den ersten Fundamenten und Bodenplatten verbaut worden. Auch seien im Hinblick auf die im Jahr 2023 vorgesehene Inbetriebnahme des Intensiv- und Notfallzentrums bereits wichtige Umstrukturierungen und wegweisende Erweiterungen der Versorgungsstrukturen im Klinikum schon umgesetzt worden. Weitere werden folgen. Nach Fertigstellung des Bauprojektes werden diese in den Neubau überführt und können dort ihre volle Leistungsfähigkeit entfalten, informierte Prof. Roeder.
„Vor allem die eingeleiteten Umstrukturierungen zum Ausbau der Intensivmedizin haben sich bei der Bewältigung der Corona-Pandemie bereits bewährt. Die Erfahrung aus der COVID-19-Pandemie hat eindrucksvoll bestätigt, wie wichtig ausreichend dimensionierte Intensivkapazitäten für die Bewältigung einer Pandemie ebenso wie für die Notfallversorgung der ganzen Region sind“, sagte Prof. Roeder
Zentrum für umfassende und spezialisierte Notfallversorgung
Ralf-Paul Bittner, Bürgermeister der Stadt Arnsberg, erinnerte an die hohe Bedeutung, die eine gut funktionierende Gesundheits- und Notfallversorgung für die Bürger der Stadt und der Region habe. Ein im letzten Jahr veröffentlichtes Krankenhausgutachten habe gezeigt, dass es u.a. im HSK in der Notfallversorgung teilweise eine Unterversorgung gebe. Zwar erreiche fast jeder Bürger ein Krankenhaus mit internistischer und chirurgischer Grundversorgung innerhalb von 30 Minuten, doch gebe es bisher kein Krankenhaus im ganzen Kreis, das eine umfassende und spezialisierte Notfallversorgung nach den Kriterien des Gemeinsamen Bundesausschusses ermöglichen könne. Dies werde mit dem Notfall- und Intensivzentrum des Klinikums Hochsauerland nun in Arnsberg geschaffen, so Bürgermeister Bittner.
Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung des Klinikums Hochsauerland, sagte, dass die Veränderung des Klinikums als Ganzes jetzt das Entscheidende sei. Neben den baulichen Maßnahmen gelte es sich mit den inhaltlichen und prozessualen Themenfeldern auseinander zu setzen. Ziel sei die Neuausrichtung der Prozessorganisation entlang des Patientenbehandlungspfads. An dieser Aufgabe, die ebenso komplex sei, wie die Errichtung des Baus, arbeite man bereits in Projektgruppen. „Wir sind dabei jetzt die neuen Strukturen einzurichten“, so Kemper.
Mit Hinblick auf den steigenden Fachkräftebedarf sagte Hr. Kemper, dass der Ausbau der Ausbildung ein wesentlicher Bestandteil der Strategie des Klinikums zur Sicherung einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung und wichtiger Baustein zur Deckung des Personalbedarfs sei. So konnte die Anzahl der Auszubildenden in der Pflege bereits von insgesamt 157 im Jahr 2017 auf rund 240 im Jahr 2020 gesteigert werden. Die Ausbildungskapazitäten der Bildungsakademie müssten nun weiter ausgebaut werden, um künftig noch mehr Ausbildungsplätze anbieten zu können. Angesichts der jüngsten Ratsbeschlüsse zum Verkauf der nahegelegenen Petrischule an das Klinikum, zeigte sich Hr. Kemper zuversichtlich, dass die gesetzten Ziele vollumfänglich erfüllt werden könnten.