IT & Kommunikation

Künstliche Intelligenz auf Intensivstationen

23.04.2021 - IBB Ventures sowie mehrere weitere Business Angels haben in X-Cardiac investiert.

Das Berliner Unternehmen vermarktet auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Systeme zur rechtzeitigen Vorhersage von Komplikationen nach Herzoperationen, die am Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) entwickelt wurden. 

Nachblutungen und akutes Nierenversagen sind lebensbedrohliche Komplikationen nach Operationen am Herzen oder den herznahen Gefäßen. Ein Team um Prof. Dr. Alexander Meyer, Mediziner am Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB), hat deshalb eine KI entwickelt, die potenziell lebensbedrohliche Zustände voraussagt, noch bevor es zu ersten Symptomen kommt.

Unter Verwendung der gespeicherten und anonymisierten Daten von über 50.000 Patienten wurde diese Software „trainiert“ und auf den DHZB-Intensivstationen des DHZB seit April 2018 im realen Klinikbetrieb erprobt.

Die im März gegründete Gesellschaft X-Cardiac will mit den Mitteln der Seed-Finanzierung ihr erstes Medizinprodukt „x-c-bleeding“ für postoperative Nachblutungen zertifizieren lassen und vermarkten. Ein zweites Medizinprodukt „x-c-renal-injury“ für akutes Nierenversagen soll folgen.

Die Gründung der Gesellschaft erfolgte mit Unterstützung des Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité und der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

„Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit unseren neuen Partnern das Thema Digitalisierung, verbunden mit künstlicher Intelligenz, in den Klinikalltag zu bringen. Der Bedarf an Entscheidungsunterstützungssystemen am Point of Care ist sehr groß, dies zeigt auch die Initiative des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG)“, sagt X-Cardiac Geschäftsführer Oliver Höppner. 

Prof. Alexander Meyer, ebenfalls Geschäftsführer von X-Cardiac, ergänzt: „Wir sind überzeugt, dass unsere Entwicklungen nicht nur die Sterblichkeit nach Operationen, sondern auch die Verweildauer der Patienten auf der Intensivstation erheblich reduzieren wird. Die Software trägt damit zur Verbesserung sowohl der Behandlungsqualität als auch der Wirtschaftlichkeit einer Klinik bei. Diese Überzeugung teilen unsere Investoren, denen wir für das in X-Cardiac gesetzte Vertrauen danken.“ 

Die Gesellschaft werde mittelfristig mehrere weitere Produkte auf den Markt bringen, erläutert Meyer: „Das Prinzip der Früherkennung postoperativer Komplikationen, basierend auf Big Data und mithilfe künstlicher Intelligenz, lässt sich auf eine Vielzahl chirurgischer Subdisziplinen und spezifischer Komplikationen erweitern.“

Christian Seegers, Senior Investment Manager bei IBB Ventures, fügt hinzu: „Wir sind bereits seit längerer Zeit mit dem Team im regelmäßigen Austausch und freuen uns sehr, X-Cardiac nun gemeinsam mit den Business Angels beim Markteintritt ihrer decision support Software zu begleiten. Durch den eingeleiteten digitalen Umbruch im deutschen Krankenhausmarkt und die Förderbedingungen des KHZG sehen wir hervorragende Wachstumschancen für die KI-basierten Softwareprodukte von X-Cardiac.“

Kontakt

Deutsches Herzzentrum Berlin

Augustenburger Platz 1
13353 Berlin

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