Aus den Kliniken

Forschung und Transfer unter einem Dach: "Erxleben Digital HealthCare Hub" eröffnet

20.05.2021 - Wie lässt sich die medizinische Versorgung von Patienten mit IT-gestützten Methoden verbessern?

 

Dieser Frage widmet sich der neue „Erxleben Digital HealthCare Hub“, der kürzlich im Dorothea-Erxleben-Lernzentrum der Universitätsmedizin Halle (Saale) eingeweiht worden ist. Gleich drei wichtige Projekte sind hier angesiedelt: das Future Care Lab (Zukunftslabor), der Innovation Hub für digital unterstützte Gesundheitsversorgung und das transferorientierte Scidea Lab Virtuelle Medizin der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann überreichte zur Einweihung einen weiteren Förderbescheid für das Scidea Lab über 240.000 €.

Willingmann betont: „In Sachsen-Anhalt wird der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung in den kommenden Jahren weiter steigen. Dementsprechend müssen wir die Versorgungsstrukturen bei uns im Land rechtzeitig modernisieren und ausbauen. Die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung kann hierbei ebenfalls hervorragende Dienste leisten, wenngleich die Menschen bei dieser Entwicklung mitgenommen, Ängste und Vorbehalte weiter abgebaut werden müssen. Ich bin davon überzeugt, dass der neue „Erxleben Digital HealthCare Hub“ einen wichtigen Beitrag zur Modernisierung der Gesundheitsversorgung leisten kann. Denn es kommt darauf an, dass eine neue Entwicklung im Vorfeld bereits erprobt wurde, es wissenschaftlich begleitete Testphasen und Interaktion mit Betroffenen gibt. Das Wissenschaftsministerium unterstützt deshalb die Forschung zu digitalisierter Gesundheitsversorgung und wird sie auch in den kommenden Jahren mit entsprechenden Förderprogrammen eng begleiten.“

Im Rahmen der Einweihung, bei der neben Willingmann der Rektor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Prof. Dr. Christian Tietje, der Dekan der Medizinischen Fakultät Prof. Dr. Michael Gekle, sowie die Verantwortlichen der drei Projekte anwesend waren, ist auch erstmals der Name für den Gebäudebereich verkündet worden.

Der „Erxleben Digital HealthCare Hub“ ist einerseits ein eigens umgebauter und auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnittener Teil im Dorothea-Erxleben-Lernzentrum (DELH) der Universitätsmedizin Halle (Saale). Andererseits steht das Wort Hub (= Drehkreuz) auch für eine Ebene, auf der Synergie-Effekte und Fachkompetenzen gebündelt werden und auf der mit dem Scidea Lab Virtuelle Medizin zudem der Anschluss an den Transfer- und Gründerservice der MLU gegeben ist.

Das neue Scidea Lab ist einer von drei Inkubatoren der Universität. Gründungsinteressierte Studierende und Forschende der MLU haben darin die Möglichkeit, mit Hilfe modernster Technik an ihren Ideen für neue Produkte zu arbeiten und Prototypen zu erstellen. Im Scidea Lab Virtuelle Medizin werden innovative Therapiemethoden und -software sowie Geschäftsmodelle aus der Forschung und Lehre heraus entwickelt. Zum Einsatz kommt dafür z.B. das VR-Fitnessgerät „Icaros Health“, mit dem audiovisuelle Lernanwendungen für komplizierte medizinische Sachverhalte entwickelt werden können. Mit der Erweiterung ist geplant, neue Anwendungen für die Bewegungs- und Sportwissenschaft zu erschließen und z.B. neue Produkte und Konzepte für Bewegungstherapien aber auch professionelles Sportlertraining zu entwickeln.

Der neue Bereich im Dorothea-Erxleben-Lernzentrum zeichnet sich durch eine andere Gestaltung als das restliche Gebäude aus. Die sechs Räume zu beiden Seiten eines Flurs sind variabel in ihrer Größe nutzbar, Wände lassen sich vollständig öffnen oder komplett beschreiben und dienen als riesige Pinnwände zum Ideen-Sammeln. Die häusliche Situation bei pflegebedürftigen Menschen lässt sich mit original-großen Möbeln, Küchengeräten und Sanitäranlagen aus Pappe mit wenigen Handgriffen ebenso abbilden, wie die pflegerische Arbeit und Versorgung von Menschen mittels Virtual und Augmented Reality oder assistiven Systemen. So werden neue Konzepte und Versorgungsmöglichkeiten bereits frühzeitig auf Machbarkeit getestet. Dazu gehören beispielsweise Telepräsenzsysteme oder auch Roboter und deren Akzeptanz. In weiteren Schritten werden deshalb auch Betroffene eingebunden und die Rückmeldungen fließen in die Forschung mit ein.

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