Impfzentrum, Krebszentrum, Neubau Intensivmedizin: Sozialministerin Daniela Behrens besucht UMG.
Die niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Daniela Behrens besuchte am Mittwoch, dem 30. Juni 2021, die Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Empfangen wurde Behrens von Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes der UMG, Prof. Dr. Lorenz Trümper, Vorstand Krankenversorgung, Jens Finke, komm. Vorstand Wirtschaftsführung und Administration, und der Pflegedirektorin Helle Dokken. Zunächst galt für die Sozialministerin, wie für alle anderen Besuchenden an der UMG auch, die Corona-Sichtungskontrolle am Eingang.
Daniela Behrens hatte Zeit mitgebracht. Zuerst schaute sie sich das UMG-Impfzentrum an, das vom Sozialministerium den Status eines eigenständigen niedersächsichen Impfzentrums erhalten hatte. Die Leitung der „UMG Taskforce Impfen“ mit Prof. Dr. Timo Buhl, Oberarzt in der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Priv.-Doz. Dr. Friederike Braulke, Leitung Onkologisches Zentrum im G-CCC der UMG, und Dr. Dieter Müller vom Betriebsärztlichen Dienst berichteten über die Bilanz nach einem halben Jahr Arbeit des Impfzentrums: Rund 11.000 Personen wurden bsialng an der UMG geimpft. Dr. Matthias Bohn, Leiter der Apotheke im Klinikum, betonte ausdrücklich, dass im UMG-Impfzentrum keine einzige Impfdose verloren gegangen sei oder beschädigt wurde. Alle Impfdosen wurden verimpft. Insgesamt habe es eine sehr hohe Impfbereitschaft unter den Klinikmitarbeitenden gegeben.
In der Medizinbibliothek gaben der Vorstand der UMG der Ministerin eine Übersicht über die aktuelle Lage bei den Baumaßnahmen auf dem Gelände der UMG, die Innovations-stärke der UMG in der Biomedizin und für die Versorgung der Menschen in der Region durch translationale Forschung, also der Weitergabe der Ergebnisse aus den Forschungslaboren direkt an die Patient*innen. Das wurde mit konkreten herausragenden Beispielen der klinischen Arbeit vorgestellt. Prof. Dr. Jutta Gärtner, Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, erläuterte den Schwerpunkt Kindergesundheit, hier unter anderem die geplante Einrichtung einer kindermedizinischen Kinderschutzambulanz für Südniedersachsen und das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Deutsche Zentrum für Kinder-und Jugendgesundheit (DZKJ). Außerdem prä-sentierten Prof. Dr. Christine von Arnim, Leiterin der Abteilung Geriatrie, mit Prof. Dr. Mathias Bähr, Direktor der Klinik für Neurologie, und Prof. Dr. Gerd Hasenfuß, Direktor der Klinik für Kardiologie und Pneumologie, das Thema „Geriatrie an der Schnittstelle von Neurologie und Kardiologie“, den Ansatz der neuro-kardiologischen Geriatrie und Altersforschung an der UMG. Erst im Frühjahr hatte die geriatrische „Innovationsstation“ 5023 ihre Arbeit aufgenommen. Dort kümmert sich ein multiprofessionelles Team um Post-Covid- und Long-Covid-Patient*innen höheren Alters.
Prof. Dr. Volker Ellenrieder, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie und Sprecher des Comprehensive Cancer Centers Niedersachsen (CCC-N), stellte die Arbeit der onkologischen Versorgung an der UMG und im neuen CCC-N vor. Das CCC-N ist eine gemeinsame Einrichtung von MHH und UMG und hatte erst zu Jahresbeginn die Auszeichnung als Onkologisches Spitzenzentrum durch die Deutsche Krebshilfe erhalten. Gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Ghadimi, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, sowie Prof. Dr. Philipp Ströbel, Direktor des Instituts für Pathologie der UMG und stellvertretender Direktor des UniversitätsKrebszentrums Göttingen, vertrat Ellenrieder die Mission des CCC-N. „Mit der Auszeichnung durch die Deutsche Krebshilfe als onkologisches Spitzenzentrum gehört das CCC-N in Göttingen und Hannover zur Champions-League der Krebsversorgung. Das CCC-N ist somit Leuchtturm und Impulsgeber für die onkologische Versorgung in Niedersachsen und hier in der Region“, so Ellenrieder.
Sozialministerin Daniela Behrends interessierte sich für die Stellensituation, besonders unter den Pflegekräften, an der UMG. Pflegedirektorin Helle Dokken bestätigte die grundsätzlich angespannte und enge Personallage auch für Göttingen. Im Vergleich zu Ballungsräumen, wie z.B. in München, sei die Personalbesetzung noch relativ gut umsetzbar.
Nach den Vorträgen und dem Austausch mit den Klinikdirektor*innen blieb noch etwas Zeit für einen Besuch der Sozialministerin auf der Baustelle für das neue Intensivmedizin Modulgebäude. Hier informierte sich Behrens bei den Intensivmedizinern Prof. Dr. Konrad Meissner, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Prof. Dr. Onnen Mörer, Leiter der Intensivmedizin in der Klinik für Anästhesiologie, und Prof. Dr. Matthias Sigler, Oberarzt in der Klinik für Pädiatrische Kardiologie, Intensivmedizin und Neonatologie, sowie bei Dipl.-Ing. Annette Lüdecke, Projektleiterin im Geschäftsbereich Gebäudemanagement der UMG, über den aktuellen Stand der Baumaßnahme und die bevorstehenden Nutzungs- und Nachnutzungsoptionen des Gebäudes für die Intensiv- und Kinderintensivmedizin. Prof. Dr. Konrad Meissner zeigte die Bedeutung der Intensivmedizin an der UMG für die Versorgung von schwererkrankten Corona-Patient*innen für die Region, aber auch weit darüber hinaus bei der Übernahme von Patient*innen national und länderübergreifend in den letzten Monaten.
FAZIT: „BIN SEHR BEEINDRUCKT“
Am Ende zog Sozialministerin Behrens ihr Fazit: „Ich bin sehr beindruckt, was hier an der Universitätsmedizin Göttingen an klinischer Arbeit geleistet wird und welch breites Spekt-rum von Forschungsinitiativen im Zusammenwirken mit der klinischen Arbeit die UMG bereithält. Hier zeigt sich, wie wichtig die niedersächsischen Universitätsklinika in Göttingen, Hannover und Oldenburg für die Daseinsvorsorge der Menschen und für die Kran-kenhauslandschaft insgesamt in Niedersachsen sind. Bemerkenswert ist auch der außer-ordentliche Einsatz der UMG mit ihren Mitarbeitenden für die Versorgung von Corona-Erkrankten in der Zeit der Pandemie.“
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