Steigende Impfquote wirkt Überlastung entgegen
09.09.2021 - DIVI-Wissenschaftler zeigen in einer Simulation, dass der Effekt von Impfungen eine wesentliche Rolle mit Blick auf die Situation auf den Intensivstationen in der laufenden Corona-Pandemie spielen kann.
„Im Unterschied zu den vorangegangenen Pandemiewellen braucht es in diesem Herbst eine höhere Inzidenz, bis die Intensivbetten vergleichbar stark belegt sind“, sagt Studienautor und Mathematiker Prof. Andreas Schuppert (linkes Foto), Leiter des Instituts für Computational Biomedicine an der RWTH Aachen. „Und nur eine zehnprozentige Steigerung der Impfquoten bei den über 35-Jährigen sowie den über 60-Jährigen führt zu einer erheblich verringerten Intensivbettenbelegung.“
„Für die Intensivmedizin ist die Impfquote der über 35-Jährigen von entscheidender Bedeutung. Deswegen müssen wir alles daransetzen, die Impfakzeptanz in den kommenden Wochen deutlich zu steigern“, sagen auch Prof. Christian Karagiannidis (rechtes Foto), Leiter des ARDS- und ECMO-Zentrums der Lungenklinik Köln-Merheim, und Prof. Steffen Weber-Carstens (mittleres Foto), Leitender Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Beide sind Mitautoren der vorliegenden Arbeit sowie medizinisch-wissenschaftliche Leiter des DIVI-Intensivregisters.
Mit einer Impfung kann jeder die Mortalitäts- und Morbiditätsraten verringern
Im Unterschied zum vergangenen Jahr habe es jetzt jeder einzelne Bürger selbst in der Hand, wie stark die Auswirkungen durch die Virusverbreitung sein werden und ob es zu einer Überlastung des Gesundheitssystems kommen wird. „Wer sich jetzt impft, kann die Mortalitäts- und Morbiditätsraten verringern“, so die Studienautoren. „Leben retten zu können oder schwere COVID-19-Fälle zu verhindern, das ist ein sinnvoller Anreiz für eine Impfung.“
Die Studie wurde unter „Intensivbettenbedarf für COVID 19 im Herbst/Winter 2021“ veröffentlicht und ist frei zugänglich.
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