Sportkardiologie des UKGM Gießen erhält die Zusatzqualifikation Sportkardiologie der Stufe 3
26.10.2022 - Die Sportkardiologie der Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums Gießen unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Hamm wurde als deutschlandweit erste Einrichtung zur Ausbildungsstätte für die Zusatzqualifikation „Sportkardiologie der Stufe 3" (höchste Stufe) von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie ernannt.
Prof. Hamm, freut sich sehr über diese Auszeichnung, welche wiederum Anerkennung für die jahrelange sportkardiologische Expertise in Krankenversorgung und Wissenschaft ist und die breite und qualitativ hochwertige Ausrichtung der Klinik widerspiegelt.
Ziel dieser umfassenden Weiterbildung für Kardiologen ist, die Ausbildung in diesem spezialisierten Bereich zu verbessern und eine flächendeckende sportkardiologische Versorgung zu gewährleisten. Das Curriculum zur Erlangung der Zusatzqualifikation „Sportkardiologie der Stufe 3" sowie die Kriterien zur Ernennung zur Ausbildungsstätte Sportkardiologie hat die Arbeitsgruppe Sportkardiologie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin (DGSP) erstellt. Die Zusatzqualifikation „Sportkardiologie" geht deutlich über die Facharztweiterbildung in der Inneren Medizin und Kardiologie hinaus. Für die Erlangung der Stufe 3 ist zudem eine abgeschlossene Weiterbildung in der Zusatzbezeichnung „Sportmedizin" notwendig.
Unter der Leitung von Dr. Pascal Bauer und seiner Stellvertreterin Dr. Astrid Most kann die Sportkardiologie der Medizinischen Klinik I nun hochqualifizierte Sportkardiologen aller Qualifizierungsstufen (Stufen 1-3) ausbilden. Mit der Stufe 3 verfügen die beiden Leiter der Sportkardiologie über die selten vergebene höchste Qualifizierungsstufe und decken somit das gesamte sportkardiologische Spektrum einschließlich der Beurteilung von Leistungsporttreibenden ab. Die bestehenden Kooperationen mit den Profiteams der HSG Wetzlar, des TV Hüttenberg, des EC Bad Nauheim, der Gießen 46ers sowie mit dem Olympiastützpunkt Frankfurt zeugen von der jahrelangen Fachkompetenz in der Beurteilung von Leistungssporttreibenden. Diese führt zugleich zu verbesserten Behandlungsoptionen für Patienten der Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums Gießen.
„Die Bedeutung der körperlichen Aktivität zur Prävention von Erkrankungen ist lange bekannt. In den letzten Jahren wurde jedoch zunehmend die Bedeutung von Sport als wesentlicher Therapiebaustein verschiedenster Erkrankungen, von Herz-Kreislauferkrankungen bis hin zu Krebserkrankungen, erkannt", führt Dr. Most aus. Die körperliche Aktivität ist daher heute integraler Bestandteil der Behandlung kardial erkrankter Patienten. Um dem Patienten sowohl eine passgenaue und qualifizierte Trainingsberatung zukommen zu lassen, als auch für die Unterscheidung zwischen physiologischen, das heißt sportbedingten, Veränderungen und von krankhaften Befunden, ist fundiertes sportkardiologisches Wissen entscheidend. Die jeweilige Dosis des „Medikamentes" Sport muss entsprechend der Grunderkrankung und des Zustandes des Patienten angepasst werden. So ist es aber möglich und nötig, dass selbst schwer herzkranke Patienten mit einer Sporttherapie zur Verbesserung ihres Krankheitsbildes beitragen können.
Auch Amateursportler werden regelmäßig mit sportkardiologischen Fragestellungen konfrontiert: „Wie lange muss ich nach einer Infektion eine Trainingspause einlegen? Wie schaffe ich den Marathon und sollte ich ihn überhaupt laufen? Welche Trainingsintensität ist für mich die richtige?" sind laut Dr. Bauer Fragen, die in der sportkardiologischen Sprechstunde häufig gestellt werden. Eine dezidierte sportkardiologische Untersuchung kann hierbei Antworten geben. So ist es Dr. Bauer wichtig, dass „die Sportkardiologie allen offensteht: vom herzkranken Sportanfänger zum Amateursportler bis hin zum Leistungssporttreibenden. Unsere Expertise und unser etabliertes Netzwerk erlauben uns eine exzellente sportkardiologische Betreuung für alle."